Commerzbank Aktiengesellschaft
Börsen-Bericht
Traurige Weihnachten an der Börse
Frankfurt/M. (ots)
Der ausgebliebene Zinssenkungsbeschluss in den USA und weitere Gewinnwarnungen haben die Stimmung an den Aktienbörsen in der Vorweihnachtswoche gründlich verdorben. Nach freundlichem Wochenbeginn fielen die Kurse am deutschen Aktienmarkt unter Führung der Technologiewerte, gemessen am DAX, um 4,2% auf ein neues Jahrestief zurück. Noch viel stärker erwischte es den Neuen Markt, der in den letzten Tagen im Zuge des Kurseinbruchs an der Nasdaq 15,9% einbüßte.
Obwohl viele deutsche Aktien nach dem Kursgewitter der letzten Monate ein günstiges Bewertungsniveau erreicht haben, ist wegen der schlechten Stimmung und des anhaltenden Käuferstreiks eine Tendenzwende noch nicht in Sicht. Erst auf mittlere Sicht bessert sich das Bild wieder: Die US-Notenbank hat angesichts des deutlich abgeschwächten Wirtschaftswachstums eine baldige Lockerung der Geldpolitik in Aussicht gestellt. Sinkende Zinsen werden für mehr Liquidität und somit für einen Schub an den amerikanischen Börsen sorgen. Dies wird dann auch Euroland beflügeln, zumal hier die konjunkturellen Rahmenbedingungen und das Gewinnwachstum der Unternehmen besser sind als in den Vereinigten Staaten. Auch werden mit der Stabilisierung des Euro europäische Aktien für internationale Investoren wieder attraktiver. Auf Jahressicht erwarten die Analysten der Commerzbank einen DAX im Bereich um 8100 Punkte; das entspricht immerhin einem Kurspotenzial von fast einem Drittel, bezogen auf das aktuell stark gedrückte Niveau. Gute Chancen sieht die Bank vor allem bei den stark gebeutelten Technologieaktien. Anlagealternativen sind etwa AMB wegen des großen privaten Altersvorsorgebedarfs sowie am europäischen Markt Vivendi.
Von Umschichtungen aus Aktien und aufkeimender Rezessionsfurcht in den USA profitierten die Rentenmärkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel weiter auf 4,8% zurück. Für das Jahr 2001 geht die Commerzbank von einem insgesamt ruhigen Zinsklima in Euroland aus. Zum einen werden die Aufwertung des Euro und rückläufige Ölpreise die Inflationsgefahren eindämmen, zum anderen werden sich die internationalen Kapitalströme in Richtung Euroland umkehren. Insgesamt erwartet die Commerzbank für 2001 einen leichten Anstieg der Renditen in Richtung 5,5%. Der Anlageschwerpunkt sollte im Laufzeitenbereich zwischen drei und fünf Jahren liegen. Dabei sind Pfandbriefe aus Renditegründen zu bevorzugen; Industrieanleihen mit gutem Rating bieten eine attraktive Alternative.
Unseren Lesern wünschen wir ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute für das Jahr 2001.
Der nächste Börsenbericht erscheint am 5. Januar 2001.
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