Commerzbank Aktiengesellschaft
Börsen-Bericht: Neue Gewinnwarnungen belasten
Frankfurt/M. (ots)
Erneut wurden die internationalen Börsen von Gewinnwarnungen aus dem HighTech-Bereich belastet: Vor allem die überraschende Ankündigung von Nokia, dass im zweiten Quartal das Umsatzwachstum unter 10% liegen und der Gewinn je Aktie nur 0,15 bis 0,17 Euro nach erwarteten 0,20 Euro betragen würde, schockte auch die deutsche Börse und führte bei den Technologiewerten wie Siemens, Infineon, Epcos oder SAP zu deutlichen Kursverlusten. Zusätzlich sorgt ein schwacher DAX-Future angesichts des großen Verfallstermins am Freitag für Druck. Die Kurse sind daraufhin wieder auf die Unterstützungsmarke von 6000 beim DAX zurück gefallen. Bemerkenswert stabil hält sich der MDAX; viele in diesem Index enthaltenen Titel verzeichnen neue historische Höchstkurse bzw. liegen im eindeutigen Aufwärtstrend. Die Fraport-Aktie hatte dagegen einen schwachen Börsenstart: Der erste Kurs lag nur leicht über dem Emissionskurs, der anschließend deutlich unterschritten wurde.
Die Börse befindet sich insgesamt nach wie vor im "Wechselbad der Gefühle". Zurückhaltende Konjunkturnachrichten, hohe Inflationsraten und Gewinnwarnungen wechseln sich mit der Erwartung auf weitere Zinssenkungen und damit einhergehenden Liquiditätsimpulsen ab. Per Saldo ist deshalb weiter mit einer Seitwärtsbewegung zu rechnen. Zuversichtlich stimmt, dass schlechte Nachrichten relativ gut verkraftet werden. Das heißt, weitere Zinsimpulse oder erste ermunternde Aussagen der Unternehmen über ihre weitere Geschäftsentwicklung könnten den Börsen nachhaltige Impulse verleihen. Die Commerzbank empfiehlt Käufe vorwiegend von Blue Chips wie Allianz Holding, Bayer, E.ON, Linde oder Siemens.
Die anstehenden neuen US-Daten werden die Fed und auch die Rentenmärkte aus ihrer unbequemen Position zwischen "unverändert beachtlichen Abwärtsrisiken für die Wirtschaft" und "zukünftigen Inflationsrisiken aufgrund aggressiver Zinssenkungen" kaum erlösen. Zwar deuten die Einzelhandelsumsätze darauf hin, dass der Private Verbrauch noch nicht an Kraft gewinnt, und die Daten zur Preisentwicklung lassen darüber hinaus ein relativ ruhiges Preisklima vermuten. So gesehen scheint die Lage klar: Die Märkte sollten sich auf die Schwäche der US-Wirtschaft konzentrieren und das Inflationsgespenst vorerst vergessen. Das Problem dabei ist aber, dass Zinssenkungen erst mit einer zeitlichen Verzögerung wirken und dann zusammen mit den beschlossenen Steuersenkungen einer sich erholenden US-Wirtschaft einen zusätzlichen Schub verleihen könnten. Folge wäre das Aufleben von Inflationstendenzen mit der Konsequenz, dass die Fed zügig gegensteuern muss. Die Commerzbank empfiehlt privaten Anlegern in dieser unsicheren Situation, in Pfandbriefe mit einer Laufzeit von drei bis fünf Jahren zu investieren. Zur Abrundung des Portfolios kommen qualitativ gute Unternehmensanleihen in Frage.
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