Commerzbank Aktiengesellschaft
Börsen-Bericht
Ende der Aufwärtsbewegung?
Frankfurt am Main (ots)
Nachdem der deutsche Aktienmarkt in den vergangenen Wochen eine kräftige, liquiditätsgetriebene Rallye erlebte, zeigten sich zuletzt Ermüdungserscheinungen. Die Widerstände im DAX-Bereich von 5200 Punkten konnten nicht nach oben durchbrochen werden, worauf verstärkte Gewinnmitnahmen einsetzten. Der Markt ist nun mit Indexständen unter 5000 aus dem seit Ende September bestehenden kurzfristigen Aufwärtstrend herausgefallen. In den nächsten Tagen dürfte der Markt in eine Konsolidierungsphase eintreten.
Das konjunkturelle Umfeld bietet weiter Anlass zur Besorgnis. Das jüngst veröffentlichte Verbrauchervertrauen in den USA lag deutlich unter den Erwartungen. Auch das am Mittwoch veröffentlichte "Beige Book" schürte neue Zweifel an der wirtschaftlichen Erholung in Amerika. In Europa verschlechtert sich die Stimmung ebenfalls weiter. Nachdem schon der Ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland schwächer ausgefallen war, signalisiert auch der entsprechende französische Index eine weitere Eintrübung der Wirtschaftslage. Trotzdem wird die Erholung im nächsten Jahr kommen. Die Liquiditätsausstattung der Wirtschaft ist gut und die Zentralbanken stehen im Fall einer Konjunkturverschlechterung bereit, durch weitere Leitzinssenkungen stützend einzugreifen. Die Commerzbank rät deshalb dem mittelfristig orientierten privaten Anleger, im Rahmen einer Konsolidierung Positionen in Qualitäts- und Substanztiteln wie DaimlerChrysler, Vodafone und AOL-TimeWarner aufzubauen oder Bestände zu verbilligen.
Die deutlich gefallene Inflationsrate in Euroland weckt wieder Zinssenkungsphantasie. Dies führte in dieser Woche zu steigenden Kursen am Rentenmarkt. Unterstützung lieferte die Aussage eines Mitglieds der amerikanischen Zentralbank, wonach weitere Zinssenkungen möglich seien, falls sich eine Erholung der US-Konjunktur nicht bald abzeichne.
Der Euro konnte von den schlechten wirtschaftlichen Meldungen aus den USA leicht profitieren bei Kursen zwischen 88 und 89 Cents. Die Übertreibungen zugunsten des Dollars aus den letzten Wochen wurden damit wieder abgebaut. Die Commerzbank empfiehlt weiterhin Pfandbriefe und Unternehmensanleihen guter Bonität im mittleren Laufzeitenbereich.
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