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Commerzbank Aktiengesellschaft

Commerzbank-Börsenbericht (Wochenausblick)

Frankfurt (ots)

Weiterhin freundlich - dies gilt weitestgehend
für die internationalen Aktienmärkte für die vergangene Handelswoche.
Unterstützt von guten Unternehmensergebnissen kämpfte der deutsche 
Leitindex Dax mit der psychologisch wichtigen Marke von 7.000 
Punkten. Doch nur kurz kletterte der Index über diese magische 
Grenze. Zum Wochenausklang lag der Dax wieder unterhalb dieser Marke 
und ging mit einem Wochengewinn von 0,5% bei einem Schlussstand von 
6.992 Punkten aus dem Handel. Unverändert schloss der EuroStoxx50, 
der im Wochenvergleich lediglich 2 Punkte oder 0,03% nachgab. 
Amerikanische Aktien des Dow Jones Index gaben im Schnitt 0,9% nach, 
besonders in der zweiten Wochenhälfte realisierten Anleger vermehrt 
Gewinne.
Die internationalen Rentenmärkte befanden sich auch in der 
vergangenen Handelswoche in einer Phase der Orientierung. Vor allem 
in den USA verunsicherten die neuesten Daten zur Preisentwicklung die
Anleger an den Rentenmärkten: Nachdem US-Notenbank-Präsident Bernanke
in seiner halbjährlichen Ansprache vor dem Kongress noch einen 
nachlassenden Preisdruck signalisiert hatte, zeigten die Werte zu den
Verbraucherpreisen deutlich, dass die Abschwächung des Preisdrucks 
noch nicht "im Kasten" ist. Im Euroraum verflachte sich die 
Zinsstrukturkurve weiter - unter dem Eindruck der deutlichen Ansage 
der EZB bewegten sich die Kurse der kurzfristigen Papiere kaum, die 
längeren Laufzeiten hingegen orientieren sich weiterhin an den 
US-Vorgaben und konnten leichte Kursgewinne verbuchen.
Mit der Veröffentlichung der Verbraucherpreisdaten am vergangenen 
Mittwoch endete die Erholung an den US-Rentenmärkten abrupt. Die 
Aufhellung an den Bondmärkten hatte bereits am Freitag der 
vorangegangenen Woche mit schwächeren Daten aus dem verarbeitenden 
Gewerbe und vom Immobilienmarkt eingesetzt und konnte sich über den 
President's Day am vergangenen Montag retten. Im Wochenvergleich 
gingen die US-Renten fester aus dem Handel. Die Daten zu den 
Verbraucherpreisen belegten zwar, dass der Preisauftrieb langsam 
nachlässt, dies ist jedoch hauptsächlich auf den Rückgang der 
Energiepreise zum Jahresanfang zurückzuführen. Der Trend der 
Kerninflation (Preisniveau ex Nahrungsmittel und Energie) zeigte eine
anhaltend hohe Dynamik auf, die annualisierte Rate liegt aktuell bei 
2,7% und damit eindeutig über der Toleranzgrenze der Fed. Die 
Volkswirte der Commerzbank erwarten angesichts der anhaltend robusten
US-Wirtschaft eine längere Zinspause der Fed über die kommenden 
Monate.
Angesichts der relativ klar kommunizierten Strategie der EZB 
bleibt der Seitwärtstrend an den europäischen Bond-Märkten erhalten. 
EZB-Präsident Trichet kündigte durch das Schlüsselwort "Wachsamkeit" 
hinsichtlich der Inflationsgefahren eine weitere Zinserhöhung um 25 
Basispunkte auf ein Niveau von 3,75% in der kommenden EZB-Sitzung am 
8. März bereits an. Die in der vergangenen Woche veröffentlichten 
Detaildaten zu den BIP-Ergebnissen in Deutschland wurden vor diesem 
Hintergrund ohne größere Marktbewegungen aufgenommen. Der Rückgang 
des ifo-Geschäftsklimaindex, der stärker ausgefallen war als vom 
Konsens erwartet, konnte dem Markt zum Wochenausklang Erholung 
verschaffen. Der ifo-Index war zum zweiten Mal in Folge gefallen, 
damit sollte sich der hohe Konjunkturoptimismus allmählich 
normalisieren.
In der kommenden Handelswoche könnten einige neue Erkenntnisse aus
dem Datenkalender gewonnen werden. Neben etlichen 
Stimmungsindikatoren - Verbrauchervertrauen und ISM-Index - stehen in
den USA mit Detaildaten zum BIP des 4. Quartals 2006 auch Daten zur 
Realwirtschaft an. Insgesamt dürften die Erwartungen des Marktes nach
den letzten Enttäuschungen nicht mehr so hoch gesteckt sein. Damit 
steigt die Wahrscheinlichkeit von über der Erwartung liegenden Daten,
so dass die Woche von einem moderaten Abwärtsdruck auf den 
Rentenmarkt gezeichnet sein sollte. Diese Vorgaben werden dann auch 
auf den europäischen Markt wirken. Hier sollte die Stimmung von 
Verbrauchern und Unternehmen unverändert gut sein, die 
Zinserhöhungserwartungen werden somit aller Voraussicht nach in der 
kommenden Woche nicht gedämpft. Das Umfeld spricht somit vorerst 
gegen nachhaltige Kursgewinne am Rentenmarkt.
Die europäischen Aktienmärkte befinden sich seit nunmehr fast 4 
Jahren in einer nachhaltigen Aufwärtsbewegung. Nach der starken 
Korrektur im späten Frühjahr letzten Jahres entwickeln sich die 
Leitindizes seit Juli wieder stetig nach oben und markieren derzeit 
fast täglich neue Mehrjahreshochs. Die Marke von 7.000 Punkten 
scheint aber eine Grenze zu sein, die die Märkte nicht leicht 
überspringen werden. Trotz der anhaltend positiven Stimmung bleibt 
der Markt aufgrund der historisch betrachtet langen Aufwärtsbewegung 
in einer gewissen Grundskepsis.
Basierend auf dem fundamentalen Datenrahmen - solide 
Unternehmensergebnisse; positives Konjunkturumfeld - gehen wir im 
weiteren Jahresverlauf von einer anhaltend positiven Entwicklung der 
europäischen und insbesondere der deutschen Aktien aus. Die 
derzeitigen Risikofaktoren, wie z.B. die Entwicklung des Ölpreises, 
die Lohnverhandlungen in Deutschland sowie die geopolitische Lage 
v.a. im Mittleren Osten, dürften aber nach einer langen Hausse zu 
steigender Nervosität und einer wachsenden Volatilität führen. 
Zwischenzeitliche Korrekturen (innerhalb einer weiterhin bestehenden 
mittelfristigen Aufwärtsbewegung) werden daher nicht ausbleiben. Wir 
weisen aber darauf hin, dass von einigen der o.a. Risiken 
kurzfristige Gefahren für die Aktienmärkte ausgehen könnten. Die 
anhaltend hohen Risikoprämien begrenzen aber mögliche 
Kursrückschläge. Aufgrund der positiven Entwicklung der wichtigsten 
Determinanten erwarten wir mittelfristig eine Fortsetzung der 
Aufwärtsbewegung an den europäischen Aktienmärkten. Alle 
Jahresendziele für 2007, insbesondere für den Dax bei 7.400 Punkten 
bzw. 4.500 Punkten im EuroStoxx50, behalten wir daher unverändert 
bei.
Solide Unternehmensergebnisse gab es in der vergangenen Woche auch
von der Allianz. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte der 
Allianz-Konzern seinen Gewinn auf 7 Milliarden Euro steigern und 
damit ein Rekordergebnis vermelden. Zudem stellte das Unternehmen 
eine erhöhte Dividende von 3,80 Euro pro Aktie in Aussicht. Bis 2009 
möchte das Unternehmen den Gewinn im Schnitt um 10% pro Jahr 
steigern. Von dieser Entwicklung dürften auch die Aktionäre zukünftig
noch stärker profitieren. So sollte die Ausschüttungsquote im 
nächsten Jahr weiter angehoben werden. Bei der Allianz-Tochter 
Dresdner Bank ist die Entwicklung ebenfalls zufriedenstellend. Im 
Schlussquartal konnte das Bankhaus operativ wieder Gewinne 
verzeichnen. Da ein Großteil des Restrukturierungsaufwands aber im 4.
Quartal verbucht wurde, blieb unter dem Strich ein Verlust. Die 
Allianz reagierte auf das Ergebnis mit einer Anhebung des 
Renditeziels für die Dresdner Bank.
Da der mittelfristige Aufwärtstrend nach wie vor intakt ist und 
auch das Kursziel für den deutschen bzw. europäischen Markt Bestand 
hat, sollten sich Anleger mit einem mittelfristigen Anlagehorizont - 
insbesondere mit Fonds - nicht aus dem Markt verabschieden. Vielmehr 
sollten sich kurzfristig orientierte Trader oder Anleger, die in 
Einzelaktien investieren, ihre Gewinne sichern und konsequent ihre 
Stoppkurse nachziehen. Privatanlegern wird die Aktie der Allianz 
empfohlen.
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