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Commerzbank Börsenbericht (Wochenausblick)

Frankfurt (ots)

Nachdem Ende Februar eine Korrekturbewegung
größeren Ausmaßes begonnen hat, stand die vergangene Woche ganz im 
Zeichen einer Erholungsbewegung an den internationalen 
Kapitalmärkten. Als Hauptgrund für den Beginn der 
Konsolidierungsbewegung galt die Befürchtung eines Abschwungs der 
US-Wirtschaft - der Arbeitsmarktbericht vom vergangenen Freitag 
widerlegte das Bild einer sich stark abschwächenden 
Wirtschaftsdynamik und verbesserte die Stimmung merklich. Im 
Wochenvergleich legte der deutsche Leitindex Dax um 1,7% zu, 
europäische Standardtitel verteuerten sich um knapp 2%. Auch die 
amerikanischen Aktien des Dow Jones erholten sich von den Verlusten 
der Vorwoche und sprangen um 1,3% nach oben.
Die Frage, die sich viele Investoren nun stellen, lautet: Handelt 
es sich bei der Gegenbewegung der letzten zwei Wochen um die so 
genannte "Ruhe nach dem Sturm" oder nur um eine kurzfristige 
Erholung, der weitere Kursturbulenzen folgen? Unseres Erachtens 
dürften die nächsten Wochen geprägt sein von anhaltend hoher 
Volatilität, da viele Marktteilnehmer nach wie vor verunsichert sind.
Potenziellen Belastungsfaktoren (Krise im mittleren und nahen Osten; 
Entwicklung des US-Immobilienmarktes) werden gegenwärtig mehr Gewicht
beigemessen, weshalb eine Rückkehr zur Tagesordnung mit nachhaltig 
weiter steigenden Kursen noch auf sich warten lassen dürfte.
Zusätzliche Unsicherheit könnte in dieser Woche der große Verfall 
("Hexensabbat") an den Terminbörsen mit sich bringen. Dieser Termin 
ist stets der dritte Freitag der Monate März, Juli, September und 
Dezember. An diesem Tag verfallen an der Terminbörse Eurex drei 
Kategorien von Derivaten.
Mittelfristig sehen wir die weltweiten wirtschaftlichen 
Rahmenbedingungen weiter positiv, so dass sich die Marktteilnehmer 
bald wieder auf die Fundamentaldaten besinnen sollten. Entgegen 
unseren Befürchtungen Ende letzten Jahres dürfte sich das 
Weltwirtschaftswachstum in 2007 nur moderat auf gut 4,5% abschwächen.
Zwar lässt die Konsum- und Investitionsdynamik in den USA nach, doch 
stabilisiert sich der Immobiliensektor und die Ausstrahleffekte auf 
andere Bereiche der Volkswirtschaft halten sich bis jetzt in Grenzen.
Auch zeigt sich bis jetzt der Arbeitsmarkt immer noch in einer 
relativ robusten Verfassung. Zudem ist eine stärkere Beschleunigung 
des weltwirtschaftlichen Inflationstempos derzeit nicht erkennbar. 
Insgesamt sprechen die zunehmende weltweite Verflechtung der 
Wirtschaft, die Integration neuer aufstrebender Nationen wie Indien 
und China und die gestiegene Produktivität bei tendenziell sinkenden 
Herstellungskosten für weiterhin prosperierende Aktienmärkte, wobei 
der Fokus klar auf Europa resp. Deutschland gerichtet ist.
Denn in Europa ist die wirtschaftliche Entwicklung besonders 
erfreulich. Trotz der Steuererhöhungen in Deutschland und Italien 
verharrten die Frühindikatoren auch im Februar auf hohen Niveaus. 
Nach einem durch den fiskalpolitischen Gegenwind ausgelösten 
schwächeren ersten Quartal wird die Wachstumsentwicklung daher in den
nächsten Quartalen wieder an Dynamik zulegen können. Vor allem die 
Binnenwirtschaft wird 2007 in einem stärkeren Maße zum Wachstum 
beitragen können. Grundlage ist eine - trotz der geldpolitischen 
Verschärfung - weiterhin hohe Investitionsbereitschaft, welche 
wiederum zu Beschäftigungsaufbau führt und somit den privaten Konsum 
stützt. Etwas schwächer wird sich hingegen ein klassisch 
zinssensitiver Bereich wie der Wohnungsbau entwickeln. Die aktuell 
sehr zurückhaltende Preisdynamik profitiert von den Rückgängen der 
Rohstoffpreise der vergangenen Monate. Im zweiten Quartal ergeben 
sich zudem günstige Basiseffekte. Risiken gehen jedoch vornehmlich 
von der Lohnrunde in Deutschland sowie vom zuletzt wieder steigenden 
Rohölpreis aus. Im dritten Quartal, welches im letzten Jahr vom 
Ausfall der Hurrikan-Saison profitieren konnte, sollte es dann wieder
zu einem Anstieg der Inflationsrate (im Jahresvergleich) kommen.
In der vergangenen Handelswoche fungierten die internationalen 
Bondmärkte als sicherer Hafen. Die Korrektur an den Aktienmärkten 
verhalf den Rentenmärkten auf beiden Seiten des Atlantiks zu 
Kursgewinnen. Diese Kapitalumschichtung von den Aktienmärkten in 
sichere Staatspapiere lässt sich häufig in Phasen hoher Unsicherheit 
beobachten. Zur nervösen Stimmung an den Aktienmärkten kommen 
Spekulationen über die Auflösung von Carry Trades in großem Umfang, 
Gerüchte über gefährdete Hedge Fonds und Sorgen bezüglich 
geopolitischer Risiken in der Iranpolitik der USA taten ihr übriges.
In den USA herrscht weiterhin Verunsicherung über die Dynamik der 
US-Konjunktur. Die vom ehemaligen Fed-Präsident Alan Greenspan 
angefachte Diskussion über eine mögliche Rezession der US-Wirtschaft 
bis Ende des Jahres scheint dafür zu sorgen, dass die 
Renten-Kursgewinne der vergangenen zwei Wochen weiterhin mehr oder 
weniger verteidigt werden konnten. Aktuell werden bis zu drei 
Zinssenkungen noch im Jahr 2007 am Markt eingepreist. Wir halten 
diese Einschätzung jedoch für übertrieben, da es derzeit noch keine 
Anhaltspunkte für ein drohendes Abrutschen in eine Rezession gibt. 
Vielmehr bestätigt eine Vielzahl von Indikatoren die aktuelle 
Stabilität der US-Wirtschaft: Eine Abnahme der Zinssenkungsphantasie 
in den USA sollte sich zunächst auf das lange Ende des 
US-Rentenmarktes auswirken, dazu bedarf es aber einer nachhaltigeren 
Beruhigung der Lage an den Finanzmärkten oder besserer 
US-Konjunkturdaten.
Die europäischen Rentenmärkte konnten von der Korrektur an den 
Aktienmärkten nicht in dem Maß profitieren wie die amerikanischen 
Anleihenmärkte. Grund dafür war wohl nicht zuletzt die Anspannung vor
der Zinsentscheidung der EZB am vergangenen Donnerstag. Wie allgemein
erwartet worden war, erhöhte der geldpolitische Rat der EZB den 
Hauptrefinanzierungssatz um weitere 25 Basispunkte auf ein Niveau von
3,75%. Für ein Ende des Zinszyklus nach dieser Erhöhung sprechen 
derzeit die schwachen Einzelhandelsumsätze in der Eurozone sowie die 
rückläufige Industrieproduktion in einigen europäischen Ländern. Die 
Konjunktureuphorie in der Eurozone dürfte in den kommenden Monaten 
langsam einer nachlassenden Dynamik weichen.
Mit ersten Anzeichen einer Erholung an den Aktienmärkten und auf 
Basis der ermäßigten Renditen in den vergangenen zwei Wochen ist in 
den kommenden Tagen mit einer Konsolidierung zu rechnen. In den USA 
sollte das Interesse der Märkte vor allem auf die Daten zur 
Preisentwicklung gerichtet sein: Import-, Erzeuger- und 
Verbraucherpreise sollten weiteren Aufschluss über die aktuelle 
Dynamik der US-Konjunktur geben. Spärlich gesät sind dagegen die 
Indikatoren in der Eurozone. Allenfalls der ZEW-Indikator am Dienstag
könnte dem Markt einen Impuls geben, denn hier dürfte sich die 
Korrektur am Aktienmarkt auf die Stimmung der Analysten 
durchgeschlagen haben. Ansonsten sollten sich die europäischen 
Rentenmärkte weiterhin stark an den US-Märkten orientieren, auf denen
vor allem nach dem Arbeitsmarktbericht am vergangenen Freitag wieder 
verstärkt Druck lastet.
Wir befinden uns nach wie vor in einem seit 4 Jahren anhaltenden 
Aufwärtstrend an
den Aktienmärkten, der insb. in Europa und Deutschland seit dem Jahr 
2005 fast ausschließlich durch steigende Unternehmensgewinne 
getrieben wird. Eine Euphoriephase, die auf ein Ende der Rally 
hinweisen könnte, ist nicht zu beobachten. Privatanlegern wird die 
DaimlerChrysler-Aktie empfohlen.
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Veröffentlichungen gemäß § 5 Abs. 4 Nr.3 der Finanzanalyseverordnung:
Anzahl der Aktien-Empfehlungen des "Zentralen Geschäftsfelds Privat- 
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aufgeschlüsselt nach Kategorien: 23 Kaufen / 0 Halten / 2 Verkaufen.
Anzahl der Anleihe-Empfehlungen des "Zentralen Geschäftsfelds Privat-
und Geschäftskunden" der Commerzbank (ZPK) im 4. Quartal 2006 
aufgeschlüsselt nach Kategorien: 30 Kaufen / 6 Halten / 15 Verkaufen.
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