Heidelberger Druckmaschinen AG
Heidelberg erzielte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 02/03 einen Umsatz von 2,9 Milliarden Euro
Heidelberg (ots)
- Geschäftsverlauf wie erwartet unter Vorjahr - Anhaltend starke Investitionszurückhaltung in den Hauptmärkten - Unternehmen senkt Erwartung für Gesamtgeschäftsjahr
Die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) hat in den ersten neun Monaten (1. April bis 31. Dezember) des Geschäftsjahres 2002/2003 einen gruppenweiten Umsatz von 2,9 Milliarden Euro erreicht (Vorjahr: rund 3,6 Milliarden Euro). Die Auftragseingänge beliefen sich im gleichen Zeitraum auf gute 3,1 Milliarden Euro (Vorjahr: 3,5 Milliarden Euro); wobei im dritten Quartal der Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden konnte. "Trotz der leichten Verbesserung im dritten Quartal konnten wir keine wesentliche Belebung in den für uns wichtigen Märkten USA, Deutschland und Brasilien erkennen", sagte Bernhard Schreier, Vorstandsvorsitzender der Heidelberger Druckmaschinen AG. Wesentliche Ursache für die Nachfrageschwäche sei vor allem die weiterhin vorhandene Zurückhaltung auf dem Werbe- und Anzeigenmarkt, wodurch viele Verlage und Druckereien ihre Investitionsentscheidungen derzeit zurückstellen würden.
Das betriebliche Ergebnis betrug im Berichtszeitraum 48 Millionen Euro (Vorjahr: 161 Millionen Euro). Hierzu trug vor allem die weiterhin gute Ertragskraft in der Sparte Bogenoffset bei. Geprägt wurde das Ergebnis nach Steuern durch die im dritten Quartal einmalig anfallenden Restrukturierungskosten in Höhe von 126 Millionen Euro. Dadurch reduzierte sich das Ergebnis nach Steuern deutlich und lag bei minus 82 Millionen Euro (Vorjahr: 84 Millionen Euro). "Die Sparte Web Systems (Rollenoffset) entwickelte sich besonders unerfreulich in Folge der überproportional schwachen Nachfrage nach Investitionsgütern auf ihrem Hauptmarkt USA.", sagte Dr. Herbert Meyer, Finanzvorstand des Unternehmens. "Positiv hervorzuheben ist, dass wir in den ersten neun Monaten im Bereich Prepress eine starke Reduzierung der Verluste erreicht haben und sich die stabile Marktentwicklung in Osteuropa fortgesetzt hat."
Zum 31. Dezember 2002 beschäftigte die Heidelberg-Gruppe weltweit rund 24.700 Mitarbeiter (exkl. der Mitarbeiter der neu konsolidierten Gallus-Gruppe und IDAB WAMAC International AB waren es rund 24.200). Bereinigt bedeutet das einen Rückgang um rund 1.500 Mitarbeiter im Vergleich zum Vorjahr.
Status Effizienzsteigerungsprogramm
Die Durchführung des im Oktober vergangenen Jahres verabschiedeten Programms zur Effizienzsteigerung liegt im Plan. An den meisten der betroffenen Standorte wurde bereits die konkrete Umsetzung mit den Betriebsräten erarbeitet und teilweise implementiert. Dafür wurden bis zum 31.12.2002 Einmalaufwendungen von insgesamt 126 Millionen Euro verbucht, die sich bis zum Geschäftsjahresende noch auf rund 140 Millionen Euro erhöhen werden. Das Programm wird im nächsten Geschäftsjahr greifen und jährlich 200 Millionen Euro einsparen. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, mit den eingeleiteten Maßnahmen die Kostenstruktur des Konzerns nachhaltig zu verbessern", sagte Dr. Herbert Meyer.
Ausblick für Geschäftsjahr 2002/2003
Aufgrund der jüngsten Konjunktur- und Marktprognosen erwartet das Unternehmen nicht mehr, die für das laufende Geschäftsjahr gesteckten Umsatz- und Ertragsziele erreichen zu können. Der Vorstand von Heidelberg geht davon aus, im laufenden Geschäftsjahr einen Gesamtumsatz zwischen 4,1 und 4,2 Milliarden Euro zu erreichen. Trotz des deutlich positiven operativen Ergebnisses wird der Jahresüberschuss aufgrund der Einmalbelastung durch Restrukturierungskosten zwischen minus 50 und minus 70 Millionen Euro liegen. Heidelberg wird seine Fertigungskapazitäten auch durch Kurzarbeit an seinen Standorten, insbesondere in Wiesloch, Amstetten und Brandenburg, weiter an die Auftragssituation anpassen. Für das nächste Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen nicht mit einer kurzfristigen Verbesserung der Nachfrage. Die Ertragskraft der Heidelberg-Gruppe wird im wesentlichen durch eine nachhaltige Verbesserung der Kostenstruktur gesteigert werden.
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