DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft
Entwicklungsfinanzierer DEG steigert sein Afrika-Geschäft um ein Drittel. 90 Mio Euro in Afrika südlich der Sahara neu zugesagt. / Investition in Südafrikas Bildung: Wenn Studieren eine Frage des Geldes ist.
Köln (ots)
"Private Investitionen zu finanzieren und so zur wirtschaftlichen Entwicklung und zur Verbesserung der Lebensbedingungen vor Ort nachhaltig beizutragen, dies ist unser zentrales Anliegen in Afrika", sagte Dr. Winfried Polte, Sprecher der Geschäftsführung der DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH, Köln, anlässlich der Afrika-Reise von Bundespräsident Johannes Rau. Der Aufbau privater Unternehmen scheitert oft am fehlenden Kapital. Projektfinanzierungen, die langfristiges Risikokapital benötigen, sind in vielen afrikanischen Ländern auf dem lokalen Kapitalmarkt nicht oder nur sehr begrenzt verfügbar. Internationale Geschäftsbanken scheuen meist das Risiko. "Viele Projekte lassen sich erst mit Unterstützung von Entwicklungsfinanzierungsinstituten wie der DEG realisieren", so Polte weiter. Allein im vergangenen Jahr sagte die DEG in Afrika südlich der Sahara Finanzierungen in Höhe von 90 Mio Euro zu. Damit wuchs ihr Portfolio in Afrika auf mehr als 465 Mio Euro an.
Spezialisiert auf die langfristige Projektfinanzierung strukturiert und finanziert die DEG private Investitionen in Afrika seit fast 40 Jahren. Sie unterstützt damit eine breite Palette von Projekten in allen Wirtschaftsbereichen. Ihre Neuinvestitionen im Jahr 2001 flossen u.a. in eine Baumwollentkernungsanlage in der Côte d' Ivoire, eine nigerianische Kautschukplantage und ein neues Zementwerk im Senegal. Ein langfristiges DEG-Darlehen ermöglichte die Erweiterung des größten mosambikanischen Industrieprojektes, der Aluminiumschmelze Mozal. Im Dezember war die Aluminiumschmelze vom renommierten US-amerikanischen International Project Management Institute zum "Projekt des Jahres 2001" gewählt worden.
Darüber hinaus beteiligte sich die DEG am pan-afrikanischen Mobilfunkunternehmen MSI (Mobile Systems International Cellular Investments Holdings B.V., Niederlande) - eine der größten Beteiligungen, die die DEG je gezeichnet hat. In Afrika, wo die Entfernungen oft riesig und die Landräume meist dünn und zerstreut besiedelt sind, eignen sich mobile Netze hervorragend zur Erschließung für Telekommunikation. Breitere Bevölkerungsschichten können so nicht nur schneller sondern auch kostengünstiger versorgt werden. Handel und Wirtschaft bieten sich daher neue Perspektiven.
MSI betreibt zurzeit Mobiltelefonnetze in 14 afrikanischen Ländern. Durch eine Kapitalerhöhung wird jetzt der Ausbau der bestehenden Netzinfrastruktur (neue Sende- und Empfangsanlagen, Vermittlungstechnik, etc.) sowie der Erwerb weiterer Lizenzen finanziert.
Auch zwei deutschen Unternehmen finanzierte die DEG im vergangenen Jahr ihre Investitionen in Afrika mit. Ein Lübecker Unternehmer errichtete in Nigeria ein Safety Center International, in das das erste gewerbliche Trainingscenter für nigerianische Feuerwehrleute integriert ist. In der Republik Südafrika erweitert und modernisiert ein deutscher Kfz-Zulieferer seine Produktionsstätte.
Republik Südafrika: Edu-Loan bietet Studienkredite für einkommensschwächere Bevölkerungsgruppen.
Qualifizierte Mitarbeiter sind gefragt in der Wirtschaft und der öffentlichen Verwaltung. Trotz großer Anstrengungen der südafrikanischen Regierung ist der enorme Nachholbedarf im Bildungssektor durch staatliche Leistungen allein kaum aufzuholen. Zahlreiche Aus- und Weiterbildungsangebote sind kostenpflichtig. Damit diese Angebote wahrgenommen werden können, bietet das südafrikanische Unternehmen Edu-Loan, Pty. Ltd, Johannesburg, ein innovatives Modell. Es vergibt Kleinkredite vorwiegend an Arbeitnehmer, die sich berufsbegleitend aus- und weiterbilden möchten. Viele südafrikanische Universitäten bieten Abendkurse - sogenannte Open University Courses - an. Rund 5.000 neue Studienkredite können durch DEG-Darlehen finanziert werden.
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