DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft
DEG unterstützt Existenzgründer in Afghanistan
Köln (ots)
Im Rahmen der Bemühungen der Bundesregierung zur Beschäftigungsförderung und zum Wiederaufbau Afghanistans erhalten ein Lederwarenproduzent und ein Ziegelhersteller in den nächsten Wochen als erste Existenzgründer finanzielle Unterstützung durch die DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH, Köln. 500.000 Euro stehen für das Existenzgründungsprogramm, das in Zusammenarbeit mit der AGEF durchgeführt wird, in 2002 bereit.
Mohammad Yosuf Babar Khail produziert Lederwaren jeglicher Art (Taschen, Gürtel, Rucksäcke, Schuhe, etc.). Er hat sein Handwerk während seines pakistanischen Exils gelernt. Jetzt möchte er in der afghanischen Hauptstadt Kabul seine eigene Produktionsstätte aufbauen, ca. 30 Mitarbeiter einstellen und seinen Verkaufsladen verschönern.
Ghulam Farooq Behrooz ist 47 Jahre alt und studierter Literaturwissenschaftler. 23 Jahre lebte er als Flüchtling in Iran und schlug sich dort mit verschiedenen Jobs durchs Leben. Viele Jahre arbeitete er in einer Ziegelei und bringt so das nötige praktische Know-how für sein eigenes Unternehmen mit, das er nördlich von Kabul aufgebaut hat. Derzeit beschäftigt er über 100 Männer, alles ehemalige Soldaten. Mit der Eigenkapitalhilfe will er Land für die Errichtung weiterer Betriebsgebäude sowie neue Maschinen kaufen.
Alle Existenzgründer nehmen an einem zweiwöchigen Seminar teil. Dies ist Voraussetzung für die Antragstellung. Sie müssen eigenständig ihren Business-Plan formulieren, Nachfrage- und Absatzmärkte analysieren sowie ein Marketingkonzept erarbeiten. "Alle Teilnehmer der Kurse sind von der Schulung begeistert, denn langfristiges unternehmerisches Denken und Handeln ist in den Kriegsjahren völlig verloren gegangen", berichtet Sonja Hoos, die zuständige DEG-Projektleiterin, nach ihrem Besuch in Kabul.
Das Programm ist zunächst auf drei Jahre angelegt. Anträge sind bei der DEG oder bei der von der DEG beauftragten AGEF vor Ort in Kabul zu stellen. Die Höhe der Eigenkapitalhilfen beträgt maximal 10.000 Euro. Gefördert werden vorwiegend Existenzgründer im produzierenden Gewerbe, etwa Lederwaren-, Textil- und Teppichproduktion, Eisenver- und -bearbeitung sowie Möbelherstellung. Es sollen Steuern zahlende Unternehmen entstehen, die im eigenen Land produzieren. Derzeit werden nahezu alle Güter importiert; das meiste aus den Nachbarländern Pakistan und Iran. "Hält der Frieden, werden bis Ende des Jahres über 40 Existenzgründer gefördert werden", so Sonja Hoos.
DEG - Wir unternehmen Entwicklung. Die DEG, ein Unternehmen der KfW-Gruppe, finanziert Investitionen privater Unternehmen in Entwicklungs- und Reformländern. Als eines der größten europäischen Institute für langfristige Projekt- und Unternehmensfinanzierungen setzt sie sich für den Ausbau privatwirtschaftlicher Strukturen ein, um zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum und besseren Lebensbedingungen beizutragen.
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