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Public-Private-Partnership-Programm (PPP): Investitionen mit entwicklungspolitischem Mehrwert

Köln (ots)

Entwicklungsfinancier DEG: seit 1999 mehr als 230 PPP-Projekte
realisiert. Allein 2002 mehr als 20 Mio Euro öffentlicher und
privater Mittel mobilisiert.
Wenn deutsche Unternehmen bei einer Investition in Entwicklungs-
und Reformländern zusätzlich etwas für Umwelt, Ausbildung und die
Schaffung von Arbeitsplätzen tun wollen, können sie mit dem
Public-Private-Partnership-Programm (PPP) rechnen, das die DEG -
Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH, Köln, im
Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (BMZ) durchführt. Seit 1990 hat die DEG mehr als 230
solcher Projekte verwirklicht. Allein 2002 beteiligte sie sich an 52
Public-Private-Partnerships und stellte hierfür rund 8,3 Mio Euro
bereit. Von den Unternehmen selbst wurden 12,3 Mio Euro investiert.
"Eine Unternehmensentscheidung, in einem Entwicklungsland zu
investieren, wird mit entwicklungswichtigen Projektideen verknüpft,
die mit PPP-Mitteln in Höhe von bis zu 200.000 Euro mitfinanziert
werden können. Das Unternehmen leistet einen wesentlichen
finanziellen und personellen Beitrag und führt das Projekt in eigener
Verantwortung durch", sagte Rolf Gerber, Leiter Programmfinanzierung
der DEG.
Besseres  Arbeitsklima
   Mit PPP-Mitteln wurde die Modernisierung der mexikanischen Tochter
des Textilunternehmens Gütermann AG unterstützt. Durch die 
Klimatisierung der Produktionshallen verbesserten sich die
Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter wesentlich. Die Luft ist nicht
mehr heiß, trocken und staubig. Die innovative Technologie der
solarbetriebenen Kältemaschine schont außerdem Ressourcen und
verringert Schadstoffemissionen: Ein Gewinn für die Natur, aber auch
für den Unternehmer. Die Anschaffungskosten amortisieren sich in
kurzer Zeit durch die geringe Nutzung öffentlicher Energie. Gütermann
führt diese umweltfreundlichen, richtungweisenden Innovationen im
Rahmen von Workshops mexikanischen Unternehmen vor, um zur Nachahmung
anzuregen.
Schutz der Umwelt 
   Das junge Münchner Unternehmen Bicoll arbeitet mit dem
chinesischen Hainan Normal College in der Medikamentenforschung
zusammen. Forscher und Studenten helfen beim Aufbau einer
Naturstoffbank.
Sie sammeln und bestimmen seltene Pflanzen, deren
Wirkstoffstruktur für die Medikamentenentwicklung identifiziert wird.
Inhaltsstoffe, die sich für die Pharmaindustrie als wertvoll
herausstellen, können dann von Bicoll anhand der Leitstruktur
synthetisch hergestellt werden. Dies verhindert ein Abernten von
seltenen Heilpflanzen bei der Medikamentenherstellung. Das Projekt
trägt somit maßgeblich zum Erhalt der Biodiversität in China bei und
sensibilisiert Industrie und Öffentlichkeit für den Schutz der Natur.
Die Privatisierung der biotechnologischen und pharmazeutischen
Forschung in China hilft außerdem, die nationalen Forschungsdefizite
zu überwinden.
Schaffung von Arbeitsplätzen                
   PPP-Projekte helfen, die Risiken im Vorfeld oder zu Beginn einer
Investition zu mindern. Unternehmen wird so der Schritt in
Entwicklungsländer erleichtert und sie werden bei der Realisierung
innovativer Projektideen unterstützt. Dies schafft Arbeit und
Einkommen vor Ort. Im Nordosten Brasiliens, nahe Belém, werden jetzt
aus den Fasern der Kokosnussschale Autoteile gefertigt. Die Idee für
das Projekt stammt aus dem Programm "Armut und Umwelt in Amazonien",
das ein an der Universität von Belém lehrender deutscher Soziologe
und einige Mercedes-Benz-Manager vor zehn Jahren initiierten. Eine
der vielen Ideen war es, die Schalen der Kokosnuss weiterzuverwerten.
Daraus hervorgegangen ist Poematec, eine von Mercedes-Benz do Brasil
finanzierte Produktionsfirma, in der aus Fasern der Kokosnussschale
Sitze, Kopfstützen, Sonnenblenden und Rückenlehnen für Autos
hergestellt werden. Es ist die modernste Verarbeitungsstätte für
Naturfasern in ganz Lateinamerika. Die Kleinbauern der Region liefern
den acht Verarbeitungsanlagen monatlich bis zu 100 Tonnen Kokosfasern
zu. Insgesamt werden so 550 Arbeitsplätze geschaffen. Künftig werden
außerdem Baumschulen angelegt, um die Kleinbauern mit Setzlingen
verschiedener Pflanzen zu versorgen. Damit soll der Mischanbau
gefördert, der Regenwald geschützt werden.
DEG - Wir unternehmen Entwicklung. 
   Die DEG, ein Unternehmen der KfW-Gruppe, finanziert Investitionen
privater Unternehmen in Entwicklungs- und Reformländern. Als eines
der größten europäischen Institute für langfristige Projekt- und
Unternehmensfinanzierungen setzt sie sich für den Ausbau
privatwirtschaftlicher Strukturen ein, um zu nachhaltigem
Wirtschaftswachstum und besseren Lebensbedingungen beizutragen.
Pressestelle: 
Lothar Lammers (Pressesprecher) 
Christiane Weiß 
Telefon (0221)4986-474 
Telefax (0221)4986-292  
E-Mail  presse@deginvest.de 
www.deginvest.de

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