Neue Presse Hannover: McAllister muss sich einmischen - Kommentar von Heiko Randermann
Hannover (ots)
Es ist ein zwiespältiges Bild, das Niedersachsens Landesregierung im Dioxin-Skandal bislang abgegeben hat. Auf der einen Seite arbeiten die zuständigen Behörden wie verrückt, Alarmpläne werden umgesetzt, massenhaft Informationen ausgewertet, und bis auf ein paar kleinere Pannen ist auch alles gut gelaufen. Auf der anderen Seite wirkt alles Agieren kopflos - das Ministerium hat keinen Minister, und der Regierungschef ist nicht zu sehen. Es ist die Verwaltung, die sich gegen die Verbreitung des Supergifts stemmt, nicht die Politik. Das ist auf der einen Seite auch richtig. Wenn es Hinweise auf einen Dioxin-Skandal gibt, dann muss sofort gehandelt werden. Die Politik kommt erst wieder ins Spiel, um Konsequenzen aus dem Skandal zu ziehen. Wenn es brennt, braucht man die Feuerwehr, erst danach die Brandschutzdebatte. Und doch ist es ein schlechtes Signal, wenn der Ministerpräsident fehlt. Um es mit einem anderen Bild zu sagen: Bei Sturm muss der Kapitän an Deck stehen. Denn um den Dioxin-Skandal zu bewältigen, der vor allem in Niedersachsen spielt, muss die Politik nicht nur belastete Lebensmittel einsammeln, sondern vor allem um das Vertrauen der Verbraucher kämpfen und zeigen, dass sie die Lage im Griff hat. An Letzterem hapert es zurzeit in Niedersachsen.
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