Neue Presse Hannover: Westerwelle muss weg. Ein Kommentar von Heiko Randermann
Hannover (ots)
Es fühlt sich an wie eine Erinnerung an längst vergangenen Zeiten, aber es ist gerade einmal zwei Jahre her, dass die FDP in Deutschland auf einer Sympathiewelle schwamm. Höhepunkt war die Bundestagswahl 2009, bei der die Liberalen 14,6 Prozent einfuhren. Seither geht es rapide bergab, jetzt kämpft die FDP ums nackte Überleben. Es wirkt dabei fast ein wenig gespenstisch, wie jetzt die führende Köpfe versuchen, nach außen hin Ruhe zu wahren, während die Einschläge immer näher rücken. Die Partei folgt einem Muster, mit dem sie bislang alle Krisen durchgestanden und ausgesessen hat: Ruhe bewahren, Personen halten, keinen Posten neu besetzen. Irgendwann, so der feste Glaube, legt sich auch der härteste Sturm. Doch diese Haltung hat dazu geführt, dass die Partei einfach immer weiter gemacht hat, ohne sich an ihre Probleme und ihr Spitzenpersonal zu wagen. Kritik wurde als Beleidigung, Einlenken als Schwäche gesehen - in dieser Hinsicht ist die FDP ihrem Vorsitzenden Guido Westerwelle sehr ähnlich geworden. Doch die x-te Krise seit der Bundestagswahl offenbart, dass es eben nicht nur um eine momentane Stimmung geht, sondern dass die FDP einen grundlegenden Wechsel braucht. Sie braucht eine neue Stimme, neue Gesichter, einen neuen Stil. Westerwelle und Wirtschaftsminister Rainer Brüderle müssen abtreten, die nächste Generation muss die FDP neu erfinden. Es geht für die Liberalen um mehr als nur die nächste Wahl. Ändert sich nichts, droht ihr eine lange außerparlamentarische Oppositionszeit.
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