Neue Presse Hannover: Schlecker - neues Konzept nötig Ein Kommentar von Christian Lomoth
Hannover (ots)
Der offizielle Weg ist beschritten, die Sanierung bei Schlecker kann beginnen. Und dafür bietet die sogenannte Planinsolvenz attraktive Möglichkeiten. Die nutzte schon Karstadt, und auch Sinn-Leffers ging diesen Weg. Vor allem Mietverträge, die viel Geld kosten, können leichter gekündigt werden, auch von Mitarbeitern kann sich das Unternehmen schneller trennen. Bei den Kaufhaus-Ketten klappte das, sowohl Karstadt und Sinn-Leffers fanden neue Eigentümer. Bei Schlecker darf man nicht so optimistisch sein. Zu viele Filialen mit ihren schmalen Gängen sind zu unattraktiv für die Kunden, und oft sind sie an Orten, an denen sich kaum ein Kunde verirrt - Folgen des jahrelangen Missmanagements. Natürlich kann Schlecker die jetzt alle schließen - aber was dann? Im hart umkämpften Drogeriemarkt zählt nur Wachstum - und da ist der Abstand zu den Konkurrenten Rossmann und dm schon jetzt enorm. Und die beiden haben die attraktivsten Läden in den Städten schon belegt, da bleibt für Schlecker kaum noch Platz. Zudem brachte die Strategie, kleine Läden zu schließen und XXL-Filialen zu eröffnen, auch nicht den erhofften Aufschwung. Nur ein schlechteres Image, als öffentlich wurde, dass die Firma so die Löhne drücken wollte. Für die nächsten Wochen wird einigermaßen Ruhe sein - schließlich kann auch Anton Schlecker mit seinem Privatvermögen aushelfen. Längerfristig braucht Schlecker aber etwas mehr als nur Geld: Kreativität. Und ein Konzept, um gegen Rossmann und dm bestehen zu können. Das aber wird der Insolvenzverwalter kaum mitbringen.
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