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Schleichwerbung: PR-Rat interveniert beim Vorsitzenden der ARD

Berlin, 19.6.2008 (ots)

Der Deutsche Rat für Public Relations
(DRPR), Berlin, hat die wiederholte Ausstrahlung von ARD-Serien, in 
denen Schleichwerbung nachgewiesen wurde, beanstandet. Mit dem 
nachfolgenden Brief vom 18.06.08 wandte sich der PR-Rat an den 
Vorsitzenden der ARD, Fritz Raff vom Saarländischen Rundfunk:
Schleichwerbung in der ARD
Sehr geehrter Herr Raff,
in den Jahren 2006 bis 2008 hat der Deutsche Rat für Public Relations
mehrere Fälle von Schleichwerbung in ARD-Serien ("Marienhof", 
"Tatort") verfolgt und die entsprechenden Firmen als Auftraggeber, 
bzw. Vermittler von Schleichwerbung öffentlich gerügt.
Zuletzt wurden sieben Pharmaunternehmen für die Platzierung 
verdeckter Werbebotschaften in der ARD-Serie "In aller Freundschaft" 
gerügt. Hilfreich dafür waren die Listen Ihrer internen 
Clearingstelle.
Durch Zuschauer Ihrer Programme sind wir jetzt darauf aufmerksam 
gemacht worden, dass die fraglichen Sendungen in den dritten 
Programmen der ARD fast unverändert wiederholt werden. Lediglich 
konkrete Produkt-/ Wirkstoffnennungen werden demnach akustisch 
überblendet bzw. verändert.
Dies reicht aus unserer Sicht allerdings nicht aus, da der 
intendierte Schleichwerbe-Effekt auch so erreicht wird. Der 
interessierte Zuschauer kann den konkreten Produktbezug im Anschluss 
an die thematische Rezeption unschwer selbst herstellen. Dies ist in 
vielen Fällen sogar eine wirkungsvollere Methode als eine leichter zu
durchschauende genaue Produktnennung.
Wir bitten Sie daher hiermit Ihrer besonderen Verantwortung als 
öffentlich- rechtliche Sendeanstalten nachzukommen und alle Serien, 
in denen gemäß den Listen der ARD-Clearingstelle Schleichwerbung 
festgestellt wurde, vor einer erneuten Ausstrahlung zu prüfen und 
entsprechende Passagen zu schneiden, vollständig zu überblenden, für 
die Zuschauer als Werbebotschaft eindeutig kenntlich zu machen oder 
die Folgen nicht mehr auszustrahlen.
Wir weisen darauf hin, dass wir die Presse mittels der beigefügten 
Presseinformation heute über unsere Bitte an Sie unterrichtet haben.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Rosenthal
Stellvertretender Vorsitzender
Vorsitzender der Beschwerdekammer III

Pressekontakt:

Matthias Rosenthal, Stellvertretender Vorsitzender des DRPR
Vorsitzender des Beschwerdeausschusses für TV-Schleichwerbung
KOOB Agentur für Public Relations GmbH (GPRA), Solinger Str. 13
45481 Mülheim a. d. Ruhr, Tel. +49 208 4696-341
Fax +49 208 4696-300, E-Mail: Matthias.Rosenthal@koob-pr.com

Der Deutsche PR-Rat wurde 1987 gegründet. Er hat kommunikatives
Fehlverhalten gegenüber Öffentlichkeiten zu ahnden und ist darin eine
dem Deutschen Presserat und dem Deutschen Werberat vergleichbare
Institution der freiwilligen Selbstkontrolle. Seit über 15 Jahren
greift er aktiv in das PR-Geschehen ein: Wie die anderen Räte spricht
er öffentliche Rügen und Mahnungen aus, erlässt Verhaltensrichtlinien
und nimmt zu kommunikativen Fehlentwicklungen in der Öffentlichkeit
Stellung.

Original content of: DPRG e.V., transmitted by news aktuell

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