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Diakonie Katastrophenhilfe beklagt Gewalt in Darfur
Evangelische Hilfsorganisation legt Jahresbericht für 2006 vor

Stuttgart (ots)

Die Direktorin der Diakonie Katastrophenhilfe,
Cornelia Füllkrug-Weitzel, hat sich besorgt über die Gewalt in der 
westsudanesischen Krisenregion Darfur und im Tschad geäußert. "Die 
Zahl der Vertriebenen steigt täglich", erklärte sie anlässlich der 
Veröffentlichung des Jahresberichtes 2006. In der vergangenen Woche 
kamen allein in der südlichen Provinzhauptstadt Nyala 3.000 weitere 
Kinder, Frauen und Männer an, die vor gewaltsamen Attacken aus ihren 
Dörfern geflohen waren.
"Viele Menschen sind wiederholt auf der Flucht, insgesamt 2,5 
Millionen seit Beginn des Konfliktes. Sie sind traumatisiert und 
haben keine Zukunftsperspektive. Zahlreiche Familien suchen aus Angst
vor Überfällen auf ihre Dörfer unter Bäumen in der Umgebung Zuflucht.
Sie brauchen dringend Lebensmittel, Wasser und vor allem Schutz vor 
Angriffen. Den können aber auch Hilfsorganisationen nicht bieten, da 
sie zunehmend selbst gefährdet sind", so Füllkrug-Weitzel. Im 
vergangenen Monat wurde ein Mitarbeiter von Diakonie 
Katastrophenhilfe und Caritas international in seinem Fahrzeug 
getötet.
"Die Bundesregierung muss sich für besonnene, von allen Seiten 
akzeptierte Waffenstillstandsverhandlungen einsetzen", forderte 
Füllkrug-Weitzel. "Ein Frieden für die zerrüttete Region ist nur 
möglich, wenn alle am Konflikt beteiligten Gruppierungen ohne 
Zeitdruck und ohne allzu großes internationales Aufsehen an einen 
Verhandlungstisch gebracht werden. Markige Anklagen in der 
Weltöffentlichkeit fördern die Verhandlungsbereitschaft nicht. 
Gespräche unter Druck haben bereits im vergangenen Jahr zum 
gegenteiligen Ergebnis, nämlich mehr Gewalt, geführt."
Seit Herbst 2004 kümmert sich die Diakonie Katastrophenhilfe im 
internationalen ökumenischen Verbund ACT/Caritas um Vertriebene in 
Darfur. Im vergangenen Jahr stellte sie dafür mehr als 500.000 Euro 
zur Verfügung. 2007 sind in Darfur Projekte im Umfang von mehr als 
700.000 Euro geplant.
2006: 169 Projekte mit 37,2 Millionen Euro umgesetzt
Insgesamt hat die Diakonie Katastrophenhilfe im zurückliegenden 
Jahr weltweit 169 Projekte mit einem Umfang von 37,2 Millionen Euro 
umgesetzt. Im Mittelpunkt standen der Wiederaufbau in den 
Tsunami-Gebieten und in der Erdbebenregion von Kaschmir. Das 
Spendenaufkommen lag bei 9,5 Millionen Euro. "Das ist vor allem 
darauf zurückzuführen, dass sich im vergangenen Jahr keine große 
Katastrophe ereignet hat", so Füllkrug-Weitzel. "Dennoch leiden 
Menschen weltweit unter Krisen und Katastrophen, die nur wenig 
öffentliche Aufmerksamkeit erfahren. Um hier helfen zu können, sind 
wir vor allem auf nicht zweckgebundene Spenden angewiesen."
Weitere Informationen über die Arbeit der Diakonie 
Katastrophenhilfe in Darfur finden Sie im Internet unter: 
www.diakonie-katastrophenhilfe.de Dort können Sie auch den 
Jahresbericht 2006 einsehen und downloaden.

Pressekontakt:

Gesine Wolfinger, 0711-2159-147
Dominique Mann, 0711-2159-186

Original content of: Diakonie Katastrophenhilfe, transmitted by news aktuell

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