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Diakonie Katastrophenhilfe

Haiti: Hilfswerk bringt Medikamente zu Cholera-Kranken
Antibiotika, Salzlösungen und Handseife werden dringend benötigt

Stuttgart (ots)

Mit großer Sorge beobachten die Mitarbeiter der Diakonie Katastrophenhilfe die Entwicklung in Haiti. Neun Monate nach dem schweren Erdbeben ist in der nördlichen Provinz Artibonite eine Cholera-Epidemie ausgebrochen, die nach offiziellen Angaben bislang 200 Tote gefordert hat. Mehr als 2.000 Menschen sind infiziert und benötigen dringend Medikamente. Selbst in der Hauptstadt Port-au-Prince wurden die ersten Cholerafälle festgestellt. "Die Krankenhäuser sind mit der Situation vollkommen überfordert", schildert die Leiterin des Diakonie Katastrophenhilfe-Büros in Port-au-Prince, Astrid Nissen, die Lage.

Bis zu 200 Menschen strömen täglich zu den Krankenstationen, um sich behandeln zu lassen. Viele können vor Schwäche nicht mehr laufen. Weil die Krankenhäuser überfüllt sind, müssen die meisten Patienten auf den Plätzen davor mit Infusionen und Medikamenten behandelt werden. "Unser Partner OSAPO benötigt dringend Antibiotika, Salzlösungen, Wasserreinigungs-Tabletten und Handseife", so Nissen weiter. Die Diakonie Katastrophenhilfe hat deshalb damit begonnen, Medikamente und Chlortabletten zur Wasserreinigung in die betroffenen Gebiete zu bringen. "Wir müssen unbedingt verhindern, dass die Situation außer Kontrolle gerät".

Die Diakonie Katastrophenhilfe hatte gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen bereits kurz nach dem verheerenden Erdbeben vor einem Seuchenausbruch gewarnt. Seit Monaten leben Millionen Menschen in Haiti unter erbärmlichen hygienischen Umständen. Nach dem Erdbeben waren Tausende in den Nordwesten von Haiti geflohen. "Es ist kein Wunder, dass dort die Cholera ausgebrochen ist", so Astrid Nissen. Die Epidemie hat nach UN-Angaben inzwischen auch die Hauptstadt Port-au-Prince erreicht. Dort wurden fünf Cholera-Kranke identifiziert und isoliert.

Cholera wird durch ein Bakterium ausgelöst, das zu einem starken Brechdurchfall führt. Wird die Krankheit nicht mit Infusionen und Antibiotika behandelt, sterben die betroffenen Menschen an hohem Flüssigkeitsverlust. Sauberes Trinkwasser und häufiges Händewaschen mit Seife verhindern eine Übertragung des Erregers.

Für Rückfragen:

Peter Liebe, Tel. 0174/30 20 158

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