Syrische Flüchtlinge in Not - Angst vor dem Winter EKD-Präsident bittet um Spenden
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Stuttgart (ots)
Anmoderationsvorschlag:
Syrien? Da war doch was... Seit zweieinhalb Jahren gibt es dort Bürgerkrieg. Mehr als zwei Millionen Menschen sind geflohen, die meisten davon ins Nachbarland Jordanien. In den Flüchtlingscamps ist das Elend riesig. Doch die Hilfsorganisationen bekommen immer weniger Spenden. Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, wollte dagegen etwas tun. Er reiste nach Jordanien, sprach mit vielen Flüchtlingen und kehrte tief bewegt... und beunruhigt zurück:
O-Ton 1 (Nikolaus Schneider, Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland): "Ich habe mit Frauen gesprochen, die in einer für mich merkwürdigen Weise distanziert und sachlich über schlimmste persönliche Erfahrungen berichtet haben. Wo Sie einfach merken, da gibt es einen inneren Panzer, der hilft, ihre Seelen zu retten. Sonst könnten sie gar nicht überleben. Und dann berichten sie, wie ihre Männer gefangen genommen wurden, gefoltert wurden und danach nicht mehr sprachen."
Sprecherin: Auch die Diakonie Katastrophenhilfe und Caritas International sind in Jordanien aktiv und helfen, wie und wo sie können - vor allem den Menschen, die nicht mehr in einem Flüchtlingscamp untergekommen sind und auf sich allein gestellt sind. Die Kinder, sagt Nikolaus Schneider, leiden am meisten:
O-Ton 2 (Nikolaus Schneider, Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland): "Sie lächeln die Kinder an und versuchen Kontakt zu kriegen, die Kinder gucken Sie an, aber sie lächeln nicht wieder; innerhalb von anderthalb Stunden nicht ein einziges Lächeln, weil die Kinder völlig traumatisiert sind, völlig verstört sind."
Sprecherin: Jordanien als Aufnahmeland der meisten Flüchtlinge ist an seine Grenzen gelangt. Es gibt Dörfer, in denen nur wenige Hundert Menschen leben, die aber Tausende Flüchtlinge beherbergen. Und der Winter kommt! Das heißt für die Flüchtlinge: eiskalte Nächte, Regen. Jetzt ist Hilfe nötig:
O-Ton 3 (Nikolaus Schneider, Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland): "Wenn Sie in Jordanien sind und sehen, fast 600.000 Flüchtlinge werden aufgenommen von einer Bevölkerung von 6 Millionen und Sie sehen in Deutschland und hören 5.000 bei 80 Millionen, dann kriegen Sie rote Ohren. Weil einem die Zahl so unverhältnismäßig klein und damit eben auch kleinherzig und kleinmütig vorkommt. Und wir rufen in dem Zusammenhang noch mal zu Spenden auf: Helfen Sie unseren Helfern, damit sie helfen können."
Abmoderationsvorschlag:
Ein Beitrag von Doris Hammerschmidt. Spenden können Sie zum Beispiel gleich online - auf diakonie-katastrophenhilfe.de.
ACHTUNG REDAKTIONEN: Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte an ots.audio@newsaktuell.de.
Pressekontakt:
Urte Lützen
Sprecherin Diakonie Katastrophenhilfe
Telefon: +49 (0)30 65211-1835
E-Mail: urte.luetzen@diakonie-katastrophenhilfe.de
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