ARD-DeutschlandTREND Juli 2007: SPD verliert deutlich, Union legt zu - K-Frage: Steinmeier und Steinbrück vor Beck - Großes Verständnis für Warnstreiks der Bahn
Köln (ots)
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ARD-DeutschlandTREND Juli 2007
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ARD-DeutschlandTrend: SPD verliert deutlich, Union legt zu K-Frage: Steinmeier und Steinbrück vor Beck Großes Verständnis für Warnstreiks der Bahn
In der Sonntagsfrage des aktuellen ARD-DeutschlandTrends kommt die SPD in diesem Monat nur auf 28 Prozent der Stimmen. Das ist ein Minus von drei Punkten im Vergleich zum Vormonat und der schlechteste Wert, den Infratest dimap seit September 2006 für sie gemessen hat. Die Union legt einen Punkt zu auf 38 Prozent, ihren besten Wert seit Mai 2006. Die Linkspartei gewinnt zwei Punkte und kommt in dieser Woche bundesweit auf elf Prozent der Stimmen. Sie verbessert sich vor allem in Westdeutschland, wo sie nun bei sieben Prozent liegt (+2). FDP und Grüne erreichen jeweils zehn Punkte, wobei die FDP einen Punkt zulegt und die Grünen einen Punkt abgeben. Trotz der gestiegenen Werte für Union und FDP und der schwachen Werte für die SPD hätte ein schwarz-gelbes Bündnis mit einem solchen Ergebnis derzeit jedoch auch weiterhin keine Mehrheit. Für diese Sonntagsfrage im Auftrag der ARD-Tagesthemen hat Infratest dimap von Montag bis Mittwoch dieser Woche 1.500 Wahlberechtigte telefonisch befragt. In der K-Frage der SPD (erhoben am Montag und Dienstag unter 1.000 Befragten) wird Frank-Walter Steinmeier im ARD-DeutschlandTrend sowohl unter den Parteianhängern als auch insgesamt als der beste Kandidat bewertet. 50 Prozent der befragten SPD-Anhänger und 43 Prozent aller Bundesbürger in Deutschland finden, der Außenminister wäre ein guter Kanzlerkandidat für die SPD. Damit liegt er vor Finanzminister Peer Steinbrück (45 Prozent Zustimmung im SPD-Lager, 39 Prozent insgesamt), Parteichef Kurt Beck (38 Prozent Zustimmung im SPD-Lager, 31 Prozent insgesamt) und Arbeitsminister Franz Müntefering (38 Prozent Zustimmung im SPD-Lager, 30 Prozent insgesamt). Sollte nach der nächsten Bundestagswahl eine der kleineren Bundestagsparteien an der Regierung beteiligt werden müssen, um eine Mehrheit zusammenzubekommen, so fänden jeweils mehr als die Hälfte eine Beteiligung der FDP (58 Prozent) oder der Grünen (54 Prozent) "gut für Deutschland". Eine Beteiligung der Linkspartei an der nächsten Bundesregierung findet die geringste Zustimmung: Nur knapp ein Viertel (24 Prozent) fänden es gut, wenn die Linkspartei an der nächsten Regierung beteiligt wäre.
Den Wirtschaftsaufschwung in Deutschland spüren die Menschen weiterhin nur gering. Lediglich 30 Prozent insgesamt geben an, vom derzeitigen Wirtschaftswachstum persönlich zu profitieren. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) tun das nach eigenen Angaben nicht. Insbesondere bei Geringverdienern macht sich der Aufschwung kaum bemerkbar. So sagen 82 Prozent der Befragten mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 1.500 Euro, sie würden von der positiven Konjunktur nicht profitieren. Bei den Einkommen ab 3.000 Euro sind es dagegen deutlich weniger: 53 Prozent spüren persönlich keine Impulse, während 46 Prozent dies tun.
Die Sympathiewerte für die Bundeskanzlerin sind in diesem Monat weiter gestiegen. 75 Prozent sind mit der politischen Arbeit von Angela Merkel einverstanden, das sind sechs Punkte mehr als im Vormonat. Damit führt sie die Beliebtheitsskala der Spitzenpolitiker weiterhin an. Auf Platz zwei folgt Frank-Walter Steinmeier, der sich um fünf Punkte verbessert und mit einer Zustimmung von 69 Prozent wie zuletzt im Januar dieses Jahres erneut auf den höchsten Wert kommt, den Infratest dimap je für ihn gemessen hat. Familienministerin Ursula von der Leyen liegt mit 59 Prozent (-1) auf Platz drei der Liste und damit vor Peer Steinbrück, der mit 54 Prozent (+7) ebenfalls den höchsten je für ihn im ARD-DeutschlandTrend gemessenen Wert erreicht. Auf seinen schlechtesten Zustimmungswert kommt SPD-Chef Kurt Beck mit 35 Prozent (-2).
Für die Warnstreiks bei der Bahn haben die Bundesbürger große Nachsicht: 71 Prozent sagen, sie hätten Verständnis dafür, dass Beschäftigte der Deutschen Bahn in dieser Woche mit Warnstreiks begonnen hätten, um Lohnerhöhungen durchzusetzen. Lediglich ein Viertel (25 Prozent) hat dafür kein Verständnis. Die Skepsis gegenüber der Atomkraft ist seit den jüngsten Störfällen wieder gewachsen. Derzeit sind 56 Prozent dafür, dass Deutschland mittelfristig aus der Atomenergie aussteigt, das sind vier Punkte mehr als im Januar dieses Jahres. 40 Prozent (-3) sind gegen den vereinbarten Ausstieg.
Befragungsdaten - Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren - Fallzahl: 1.000 Befragte; Sonntagsfrage: 1.500 Befragte - Erhebungszeitraum: 02. bis 03. Juli 2007; Sonntagsfrage: 02. bis 04. Juli 2007 - Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI) - Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe - Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte * bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%
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