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Das Erste: "W wie Wissen" am 23. November 2008 um 17.03 Uhr im Ersten

München (ots)

Thema: Vulkane - Forschung auf dem Pulverfass
Der Vesuv
1944 brach der einzige aktive Vulkan auf dem europäischen Festland, 
der Vesuv, das letzte Mal aus, 26 Todesopfer waren zu beklagen. 
Seitdem ist Neapel weiter stetig gewachsen - die Stadt mit vier 
Millionen Einwohnern liegt an einem Pulverfass. Denn dass der Vesuv 
wieder ausbrechen wird, steht fest - die Frage ist nur, wann.
Der französische Vulkanologe Bruno Scaillet hat für Schlagzeilen 
gesorgt. Denn anhand von Analysen vulkanischen Gesteins hat er den 
Beweis erbracht, dass die große Magmakammer unter dem Vesuv seit dem 
berühmten Ausbruch 79 n.Chr, bei dem Pompeji zerstört wurde, von ca. 
acht km Tiefe bis zum letzten großen Ausbruch 1944 auf nur drei km 
unter der Erdoberfläche angestiegen ist. Wie groß die Gefahr eines 
Ausbruches ist, bleibt allerdings unklar. Der Vulkan wird rund um die
Uhr überwacht; seismische Daten und die Analyse der austretenden Gase
sollen den Wissenschaftlern dazu dienen, einen Ausbruch so präzise 
vorherzusagen, dass noch genügend Zeit bleibt, die Bevölkerung zu  
evakuieren.
Das Jahr ohne Sommer
Der mächtigste Vulkanausbruch seit Menschengedenken war der Ausbruch 
des Pinatubo auf der indonesischen Insel Subawa im Jahr 1815. 100 000
Menschen starben.
Was hatte dieser gigantische Ausbruch für klimatische Folgen? In 
Europa fiel 1816 der Sommer aus - es war eiskalt, die Ernte misslang,
viele Menschen starben. Besteht zwischen den beiden Ereignissen in 
weit entfernten Gebieten ein Zusammenhang?
Der britische Wissenschaftler Michael Chenoweth begibt sich auf 
Spurensuche:
Klimaaufzeichnungen aus der Zeit gibt es nicht, dafür wird er aber in
Schiffslogbüchern fündig. Und er kann den Beweis erbringen: der 
Ausbruch des Pinatubo hatte weltweite Folgen für das Klima.
Schwarmbeben im Vogtland
Im Vogtland und im benachbarten Tschechien wackelt die Erde - 
tausende kleiner Beben, sogenannte Schwarmbeben, erschüttern die 
Erde, und zwar so stark, wie seit 23 Jahren nicht mehr. Was geht hier
vor? Wir begleiten Wissenschaftler aus Potsdam, die mit Messsondern 
unterwegs sind. In der Region bahnen sich Gase tief aus dem 
Erdinneren ihren Weg nach oben.
Reichtum in Island
Die Finanzkrise hat Island in die Pleite gerissen. Aber reich ist die
Insel dennoch - reich an Energie. Denn die Vulkane der Insel bringen 
das Grundwasser zum Brodeln, das in Geothermieanalgen für die 
Stromerzeugung genutzt wird. Mehr als die Hälfte ihrer Energie holen 
die Isländer aus dem Erdinneren. Knapp 90% des warmen Wassers und 
fast 20% des Stroms erzeugt die Insel mit regenerativer Energie, 
absolut CO2 neutral. Im Bereich der geothermalen Energieversorgung 
nimmt Island eine führende Rolle ein. Weltweit erzeugen nur fünf 
Länder bis zu 20% ihres Stroms durch Energie aus der Erde: Costa 
Rica, El Salvador, Kenia, die Philippinen und Island. Die 13 aktiven 
Vulkane sind für die Insel ein Segen.
Tod aus der Tiefe
Zwei Jäger kommen von einem Jagdausflug in der Nähe von Rom nicht 
zurück. Sie werden tot im Wald aufgefunden, eine Gewaltanwendung wird
ausgeschlossen.  Woran sind die zwei gestorben? Vulkanologen machen 
sich auf die Suche nach der Ursache - und werden fündig. Denn in dem 
vulkanischen Gebiet tritt an manchen Stellen aus der Erde CO2 aus. 
Das farb- und geruchlose Gas ist schwerer als Luft und kann sich in 
Senken sammeln. Geraten Menschen oder Tiere in so ein Gebiet, sind 
sie binnen Sekunden bewusstlos und ersticken. Einige Gemeinden haben 
inzwischen Karten entwickelt, in denen die Gebiete verzeichnet sind, 
wo die Gefahr am größten ist.
Moderation: Dennis Wilms

Pressekontakt:

Redaktionelle Koordination: Carola Richter, BR
"W wie Wissen" im Internet unter www.DasErste.de/wwiewissen
Fotos unter www.ard-foto.de
Pressekontakt:
Agnes Toellner, Presse und Information Das Erste,
Tel.: 089/5900-3876, E-Mail: Agnes.Toellner@DasErste.de
Presseanfragen Dennis Wilms:
Enno Wiese, Tel.: 030/ 850 73 790, Fax: 030/850 73 799
E-Mail: mail@bbm-pr.de

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