Das Erste: "W wie Wissen" am 8. November 2009 um 17.03 Uhr im Ersten
München (ots)
Thema: Tatort Meer
Fischpolizei auf dem Eismeer Experten nennen sie in einem Atemzug mit Waffen- und Drogenschmuggel - Verbrechen gegen die Umwelt. Wilderer und Piratenfischer verdienen Milliarden. Sie interessieren sich nicht für internationale Abkommen und Gesetze. Sie tricksen die Behörden aus - die teilweise hilflos zuschauen müssen. Ein besonders drastischer Fall sind illegalen Fischerei-Flotten im Südlichen Ozean rund um die Antarktis. "W wie Wissen" begleitet eine australische Sondereinheit, die hier Piratenfischer verfolgt.
Tickende (Zeit)-Bomben unter Wasser Nach 1945 haben die Alliierten ihre überschüssige Munition vor der deutschen Küste versenkt und Experten gehen davon aus, dass noch etwa eine Million Tonnen Sprengkörper im Salzwasser liegt. Immer wieder finden Fischer das heikle Kriegsgut in ihren Netzen. Das Problem: Niemand weiß genau, wo die gefährliche Fracht eigentlich liegt. Neben Munition mit herkömmlichen Sprengsätzen liegen auf dem Meeresgrund auch hochgiftige Stoffe: Tabun, Sarin, Phosgen und das arsenhaltige Senfgas.
Welt in Zahlen - Tatort Meer Mittlerweile gelten 75 Prozent aller kommerziell genutzten Fischarten als überfischt. Pro Jahr lassen Schiffe illegal etwa drei Millionen Tonnen Schweröl-Rückstände ab. Das entspricht 40 schweren Tankerunglücken. Urlaubsparadies Mittelmeer: Mehr als die Hälfte der an den Küsten liegenden Städte hat keine Kläranlagen, mindestens 60 Prozent der Abwässer fließen direkt ins Meer. In der Antarktis ist das Packeis wegen der Erwärmung der Ozeane in den letzten 20 Jahren um etwa acht Prozent zurück gegangen.
Plastiksuppe im Pazifik Zu Edgar Allan Poes Zeiten war der Malstrom die unheimliche Erscheinung des Meeres, heute ist es der Plastikstrudel im Nordpazifik. Meeresbiologen warnen: Nicht nur die großen Teile wie Netze und Bojen sind gefährlich, die wahre Bedrohung sind die winzigen Plastik-Teilchen. Auf dem Expeditionsschiff "Kaisei" studieren Umweltaktivisten die Auswirkung auf das Ökosystem. Und sie wollen Lösungen finden zum Einsammeln und eventuellen Recyceln des Plastikmülls.
Goldrausch in der Tiefsee Auf dem Grund des Pazifiks haben Geologen viele kostbare Rohstoffe entdeckt. Seit einigen Jahren dringen sie mit aufwändiger Technik immer weiter in diese fremde Welt vor, allen voran auch deutsche Forscher. Während an Land die Vorkommen langsam aber sicher zur Neige gehen, liegt am Meeresboden die vermutlich größte Schatzkammer der Erde. Ihre Eroberung hat bereits begonnen. Doch in der kaum erforschten Tiefsee könnte der Abbau zu gigantischen Umweltzerstörungen führen.
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