Das Erste: "W wie Wissen" am 22. August 2010 um 17.03 Uhr im Ersten
München (ots)
Thema: Naturparadiese vor der Haustür
"W wie Wissen" stellt Naturparadiese direkt vor unserer Haustür vor - ungewöhnliche Orte mit einer großen Tier- und Pflanzenwelt: Urwälder, Luchse und Biber an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze, Turmfalken und Mehlschwalben auf dem Frankfurter Flughafen, Fledermauskolonien im größten Buchenwald Europas und seltene Pflanzen und Tiere auf einem Truppenübungsplatz.
Vom Todesstreifen zur Lebensader - Das Grüne Band Wie ein grünes Band zieht sich die ehemalige deutsch-deutsche Grenze über 1.393 Kilometer von Tschechien bis zur Ostsee. Da der frühere "Todesstreifen" Sperrgebiet war, konnten sich hier Flora und Fauna ungehindert ausbreiten - rund 40 Jahre lang. "W wie Wissen" sieht sich Urwälder am Brocken an, Bergwiesen und Schwarzstörche im Biosphärenreservat Rhön, Luchse im Nationalpark und Biber in den Elbauen. Der Stacheldraht ist verschwunden. Die Natur, die er beschützt hat, soll bleiben.
Die Wüste lebt -Truppenübungsplätze in Deutschland Die Muskauer Heide in der Lausitz ist nur geeignet für Überlebenskünstler in der Tier- und Pflanzenwelt: Auf dem Truppenübungsplatz ist es extrem trocken, sehr heiß, und oft weht ein heftiger Wind. Seit Jahrzehnten durchwühlen Panzer den Sandboden und haben so eine Landschaft geschaffen, wie man sie sonst kaum bei uns findet. Silbergras, Soldatensegge und Dornflechte trotzen den Widrigkeiten genau so wie bedrohte Tierarten. Vor allem Insekten und Spinnen erobern die kargen Flächen. "W wie Wissen" zeigt, dass die Wüste in der Lausitz lebt.
Fledermäuse im Märchenwald
Der Kellerwald, Hessens einziger Nationalpark, ist der größte Buchenwald Europas. Im Gebiet südlich des Ederstausees, zwischen Kassel und Marburg, graben klare Bäche tiefe Täler in das Schiefergebirge. Alte urige Baumgestalten, vor allem Rotbuchen, sind hier zu Hause. Aber auch Eichen und Ulmen bleiben in abgelegenen Gebieten bis zu ihrem natürlichen Tod stehen. In dem Märchenwald leben völlig ungestört riesige Kolonien von Fledermäusen. "Jagd" auf sie machen nur die Forscher um den Fledermausexperten Dr. Markus Dietz. Mit Detektoren und Wärmebildkameras versuchen sie den Geheimnissen der nachaktiven Tiere auf die Schliche zu kommen.
Leben unter Flugzeugriesen
Der Frankfurter Flughafen ist der größte Airport Deutschlands und einer der größten Europas: über 50 Millionen Passagiere pro Jahr, dazu rund zwei Millionen Tonnen Fracht. Hightech-Betrieb und Wirtschaftsgigant - und ein besonderer Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Turmfalken, Flussregenpfeifer, Mehlschwalben und Hausrotschwänzchen haben sich an den Lärm der Flugzeuge gewöhnt und ökologische Nischen gefunden, die ihnen anderswo fehlen. Sie haben gelernt, wo und wie sie sich ungestört bewegen können und wann Gefahren drohen. "W wie Wissen" sieht sich auf dem Flughafen um.
Moderation: Dennis Wilms
"W wie Wissen" im Internet unter www.DasErste.de/wwiewissen
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