Das Erste
"ttt - titel thesen temperamente" am 21. August 2011
München (ots)
"ttt" kommt am Sonntag, 21. August, um 23.35 Uhr vom Norddeutschen Rundfunk und hat folgende Themen:
Klimawandel - Zwei Fotografen geben dem Phänomen ein Gesicht Das Schweizer Fotografenpaar Monika Fischer und Mathias Braschler gibt jetzt in einem großen Fotoprojekt dem Klimawandel ein Gesicht. Gemeinsam sind sie um die Welt gereist, um die Menschen zu porträtieren, deren Leben und Existenz vom Klimawandel bedroht sind. In ihrem neuen Fotobuch "Schicksale des Klimawandels" (Hatje Cantz) erzählen Betroffene aus verschiedenen Ländern, wie stark Erderwärmung, Überschwemmungen, aber auch Stürme und Insektenplagen ihr Leben verändern und die Heimat vernichten. Die Fotografen inszenieren die Menschen nicht als Opfer, sondern lassen ihnen ihre Würde und schenken ihnen Gehör. Ihre Geschichten machen betroffen, nicht aber der Anblick der Menschen. Und deren Mahnung ist eindrucksvoll: Seht her, es geschieht wirklich! "ttt" spricht mit Monika Fischer und Mathias Braschler über ihr Projekt und stellt ihre beeindruckenden Arbeiten vor. Ein Fälscherleben - Die unglaubliche Biografie von Adolfo Kaminsky Seine Lebensgeschichte liest sich wie Drehbuch eines Filmes: Mit 17 beginnt Adolfo Kaminsky, für die französische Résistance Papiere zu fälschen - da ist er selbst gerade aus dem berüchtigten Internierungslager Drancy der Nationalsozialisten wie durch ein Wunder frei gekommen. Fortan rettet er Leben, indem er Ausweise fälscht. Er ist ein Meister seines Faches, lebt im Untergrund, immer gehetzt, immer in Angst vor der Entdeckung. Nach dem Krieg macht er einfach weiter, fälscht für die französische Regierung, versorgt Juden, die illegal nach Palästina einreisen wollen, mit gefälschten Papieren, engagiert sich im Algerienkrieg für die Freiheitskämpfer - und gegen den französischen Staat. Er unterstützt die südamerikanischen Befreiungsbewegungen, den Widerstand gegen die griechischen Obristen, Salazar und Franco. Bis er eines Tages, nach 30 Jahren, sein illegales Leben beendet und eine Familie gründet. Seine Tochter hat diese unglaubliche Geschichte aufgeschrieben: "Adolfo Kaminsky. Ein Fälscherleben". "ttt" trifft Vater und Tochter in Paris und blickt auf ein bemerkenswertes Leben zurück. Die Entdeckung des Individuums - Die Ausstellung "Gesichter der Renaissance" in Berlin Was zeichnet ein gutes Porträt aus? Zeigt es das korrekte Abbild eines Menschen? Oder idealisiert es ihn? Zeigt es seine Eigenschaften? Die Guten und die Schlechten? Diese Fragen beschäftigen nicht nur Profifotografen unserer Zeit oder Millionen Facebook-User, die ein Profilfoto von sich hochladen. Diese Frage stellten sich schon die Künstler der Renaissance. Dort liegen nämlich die Anfänge des Porträts als eigenständige Gattung. In den Kunstzentren Italiens entwickelten sich im 15. Jahrhundert vielfältige Formen der Darstellung. Neben Gemälden entstanden auch Zeichnungen und Büsten. Künstler wie Sandro Botticelli und Leonardo da Vinci hielten die großen Persönlichkeiten der Epoche, aber auch unbekannte Schönheiten in unvergleichlichen Meisterwerken fest. Das Berliner Bode-Museum feiert nun diese "Gesichter der Renaissance" (vom 25.8. bis 20.11.) mit einer großen Ausstellung, darunter auch "Dame mit dem Hermelin" von Leonardo da Vinci. "ttt" wirft vor der Eröffnung einen Blick in die Blockbuster-Ausstellung des Jahres 2011. Drei Regisseure, drei Filme, ein Fernsehexperiment - Die Trilogie "Dreileben" Stellen wir uns vor: ein Sommer, ein Ort im Thüringer Wald - nennen wir ihn "Dreileben" - und ein entflohener Sexualstraftäter, der hier irgendwo herumschleicht. Aus so einer Erzählidee könnte man doch einen Film machen - oder besser noch: drei. Dachten sich drei Regisseure: Dominik Graf, Christoph Hochhäusler und Christian Petzold. Der Mörder ist in allen drei Filmen derselbe, aber nur ein Film ist ein Krimi geworden. Der zweite ist ein spannendes Eifersuchtsdrama, der dritte eine komplizierte Dreiecksgeschichte. Im Mittelpunkt der Trilogie "Dreileben" (am Montag, 29. August, ab 20.15 Uhr im Ersten) stehen somit drei Geschichten von Menschen, deren Linien sich in diesem Ort berühren, schneiden, ineinander greifen - aber doch ganz verschieden und eigenständig sind. "ttt" verrät, ob das Experiment geglückt ist. Viktoria Tolstoy - Schwedens beste Jazz-Sängerin Dass auch aus dem kühlen Norden guter Jazz kommen kann, das beweisen skandinavische Musiker seit langem. Und dauernd kommen neue Namen hinzu. Viktoria Tolstoy zum Beispiel - eine der interessantesten Jazz-Sängerinnen aus Schweden. Eine glasklare Stimme, ein rauchiges Timbre, ein unbändiges Temperament. Auf ihrer neuen CD huldigt sie einem ihrer ganz großen Idole: "Letters to Herbie" ist eine Hommage an Herbie Hancock. Wie er liebt Tolstoy die Fusion von Jazz, Rock und Funk - aber sie interpretiert seine Stücke mit einem Hauch skandinavischer Melancholie. Oder russischer? Immerhin war ihr Ur-Urgroßvater der große Schriftsteller Leo Tolstoi.
Moderation: Dieter Moor
Redaktion: Kathrin Becker, Christine Gerberding, Niels Grevsen, Florian Müller
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