Das Erste
"Menschen bei Maischberger" am Dienstag, 13. September 2011, 22.45 Uhr im Ersten
München (ots)
Thema:
"Der verwirrte Patient: Was macht wirklich gesund?"
Gäste: Dr. Eckart von Hirschhausen (TV-Moderator, Arzt und Kabarettist) Dr. Marianne Koch (Ärztin und Medizinjournalistin) Carlo von Tiedemann (TV-Moderator) Dr. Werner Bartens (Arzt und Medizinjournalist) Monika Spitzfaden (Patientin mit über 40 Knie-Operationen) Dr. Theodor Windhorst (Chefarzt und Ärztekammerpräsident) Dr. Eckart von Hirschhausen Warum verstehen Patienten ihre Ärzte oft nicht? "Ärzte sprechen mit geradezu kindlicher Freude eine Geheimsprache. Auch ich habe im Medizinstudium sechs Jahre trainiert, mich unverständlich auszudrücken", antwortet der bekannteste Mediziner Deutschlands. Der ARD-Moderator ("Das fantastische Quiz des Menschen") schrieb mehrere Bestseller zu medizinischen Themen, unter anderem Langenscheidts Sprachführer "Arzt - Deutsch, Deutsch - Arzt". Dr. Marianne Koch Die Medizinerin, die seit vielen Jahren den hohen Einfluss der Lebensweise auf die Gesundheit betont, weist auch in ihrem neuen Ratgeber "Das Herz-Buch" auf die Möglichkeiten hin, etwa einem Herzinfarkt vorzubeugen, selbst bei einer familiären Vorbelastung: "Wir wollen ja nicht zu Sklaven unserer Gene werden, sondern belastende ererbte Schwachstellen rechtzeitig ausgleichen", sagt Marianne Koch, die gerade ihren 80. Geburtstag feierte. Carlo von Tiedemann "Ich bin wohl der größte Hypochonder Hamburgs", sagt der NDR-Moderator, der sich einmal jährlich einem großen Gesundheitscheck unterzieht. Seitdem ihm Anfang der 90er Jahre ein Gehirntumor entfernt wurde, ist Carlo von Tiedemann (66) nachdenklich geworden und sagt: "Früher habe ich es krachen lassen und nichts ausgelassen, heute gehe ich pfleglicher mit mir um." Dr. Werner Bartens "Ein gesundes Leben zu führen ist eigentlich ganz einfach. Ohne schlechtes Gewissen und ohne die Einflüsterungen der Diät-, Wellness- und Pharmaindustrie lebt es sich besser", schreibt der Arzt und Medizinjournalist in seinem neuen Buch "Glücksmedizin. Was wirklich wirkt". Der Gesundheitsmarkt profitiere von verunsicherten Patienten: "Was früher als normal galt, wird von der Medizin nun für behandlungsdürftig erklärt", kritisiert der Bestsellerautor. Monika Spitzfaden Sie ist wahrscheinlich die unglücklichste Knie-Patientin Deutschlands. Weil ein Arzt vor über 20 Jahren nach einem Sportunfall Bänderrisse am Knie übersah, wurde Monika Spitzfaden viel zu spät operiert. Das Kniegelenk war bereits schwer beschädigt. Ein jahrelanger Operationsmarathon von über 40 Eingriffen war die Folge. Kuriert wurde die Heidelbergerin aber nie. Geblieben sind ein steifes Bein, ein verdrehter Unterschenkel, eine Knochenentzündung und chronische Schmerzen. Monika Spitzfaden kann heute nur noch mit Krücken laufen. Dr. Theodor Windhorst Der Chefarzt weist die pauschale Kritik an Krankenhäusern zurück. "Es werden nicht einfach Operationen gemacht, nur um Geld zu verdienen", sagt der Chirurg. Die steigende Zahl an Operationen führt er auf die neuen technischen Möglichkeiten zurück. So könne man neuerdings mit minimal-invasiven Eingriffen viel bessere Ergebnisse erzielen als mit einer langwierigen medikamentösen Behandlung. Sicher gebe es auch unter Ärzten schwarze Schafe, aber "eine systematische Abzocke betreiben wir sicher nicht", wehrt sich der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe.
"Menschen bei Maischberger" ist eine Gemeinschaftsproduktion der ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit mit der Vincent TV GmbH. (Redaktion: Klaus-Michael Heinz)
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