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"Menschen bei Maischberger" am Dienstag, 1. November 2011, 22.45 Uhr im Ersten

München (ots)

Thema: "Millionär, zahl mehr! Müssen wir die Reichen schröpfen?"

Gäste: 
Howard Carpendale (Entertainer)
Ute Ohoven (Unesco-Botschafterin)
Klaus Zapf (reicher Antikapitalist)
Guido Seitz (Selfmade-Millionär)
Laurenz Meyer (CDU-Politiker)
Ottmar Schreiner (SPD-Politiker)

Howard Carpendale / Fast 19 Jahre lang lebte er in Florida unter Millionären: "Da war ich einer der Ärmsten. Die andern haben immer viel über Patriotismus geredet, wollen aber am liebsten gar keine Steuern bezahlen", kritisiert Howard Carpendale. Mittlerweile wohnt der Erfolgssänger wieder in Deutschland, wo er über 25 Millionen Tonträger verkauft hat. Am 4. November startet seine neue Greatest-Hits-Tour: "In Krisenzeiten sehnen sich die Menschen nach Geborgenheit, auch musikalisch", glaubt der Entertainer.

Ute Ohoven / Sie kennt die Welt der Mega-Reichen und die Welt der Ärmsten. Die Unesco-Sonderbotschafterin wurde mit ihren aufwendigen Spendengalas bekannt. Zum zwanzigsten Mal veranstaltet "Deutschlands fleißigste Bettlerin" ("Berliner Kurier") in diesem Jahr ihren Unesco-Charityball. "Neid ist die größte Anerkennung", sagt Ute Ohoven, wenn Kritik an den hohen Kosten aufkommt: "Mehr als 400 Projekte in 97 Ländern werden damit unterstützt."

Klaus Zapf / Der Speditionsmillionär ist das Enfant terrible unter Deutschlands Reichen. Er lebt von gerade mal 300 Euro im Monat, sammelt Pfandflaschen und wohnt in einer kleinen Hausmeisterwohnung. Der "Schreck der Konzerne" ("Die Zeit") und "Antikapitalist" ("Financial Times") hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, Mächtigen und Wohlhabenden kräftig auf die Füße zu treten. Seine Forderung: "Für die Reichen eine Einkommenssteuer von 70 Prozent, alle Einkommen veröffentlichen und höhere Abgaben für große Konzerne."

Guido Seitz / Sein Vermögen machte der Unternehmer, für den knapp 300 Mitarbeiter arbeiten, in der Gastronomie. In wenigen Wochen eröffnet der Saarländer seine siebte Filiale einer Fast-Food-Kette. Der Betriebswirt ist stolz auf seinen Erfolg und seine Millionen: "Ich habe nichts geschenkt bekommen. Ich musste mir jeden einzelnen Euro erkämpfen und selbst erarbeiten." Von Reichensteuer hält Guido Seitz überhaupt nichts: "Ich finde es eine Unverschämtheit, Einkommen zu deckeln!"

Laurenz Meyer / Der frühere CDU-Spitzenpolitiker will die Reichen nicht noch mehr zur Kasse bitten. "Wir brauchen wettbewerbsfähige Bedingungen für unsere Unternehmen. Da helfen höhere Steuern gar nicht", sagt Laurenz Meyer. Es gebe ja bereits eine Reichensteuer, verweist der langjährige CDU-Generalsekretär auf die 2006 von der Großen Koalition eingeführte Erhöhung der Einkommenssteuer für Einkommen ab 250.000 Euro. Der CDU-Politiker forderte vielmehr zu Steuersenkungen für normale Arbeitnehmer auf. "Mehr Netto vom Brutto" müsse die Devise sein.

Ottmar Schreiner / Der SPD-Linke fordert einen neuen Lastenausgleich in Zeiten der Euro- und Schuldenkrise: "Der normale Steuerzahler haftet und wird zur Kasse gebeten. Bei den wirklich Vermögenden sehe ich überhaupt keine Belastung." Der Bundestagsabgeordnete fordert die Wiedereinführung der Vermögenssteuer und einen Spitzensteuersatz von 53 Prozent, wie zuletzt unter der Regierung von Helmut Kohl.

"Menschen bei Maischberger" ist eine Gemeinschaftsproduktion der ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit mit der Vincent TV GmbH. (Redaktion: Klaus Michael Heinz)

Pressekontakt:

POSITION Institut für Kommunikation, Silke Doering
Tel.: 0221 / 931806 - 18, Fax: 0221 / 33180 - 74,
E-Mail: silke.doering@position.de

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