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Zwickauer Terroristenzelle: Die Spur führt zum "Blood and Honour"-Netzwerk

Köln (ots)

Nach Recherchen des ARD-Magazins Monitor verdichten sich Hinweise, dass hinter dem Zwickauer Terrortrio ein größeres Netzwerk steht, das sich auf die Strukturen der im Jahr 2000 in Deutschland verbotenen Organisation "Blood and Honour" stützt. "Blood and Honour" ist ein internationales Netzwerk von Rechtsextremen, das vor allem konspirative Konzerte organisiert und rechtsextreme Tonträger verbreitet und das unter dem Namen "Combat 18" vor vielen Jahren einen bewaffneten Arm gründete.

Nach Erkenntnissen von Ermittlern hatten Uwe M. und Uwe B. Mitte der 90er Jahre gemeinsam mit anderen Personen aus dem Thüringer Heimatschutz konspirativ "Blood and Honour"-Konzerte organisiert. Mit dabei auch Marcel D., der spätere Sektionschef Thüringen von "Blood and Honour" und V-Mann des Thüringer Verfassungsschutzes, außerdem noch mindestens zwei weitere Mitglieder des Thüringer Heimatschutzes. Aus dieser "Blood and Honour"-Arbeit sei eine eingeschworene Clique entstanden, zu denen B. und M. auch außerhalb von Jena Kontakt hielten.

Die Verbindung zu "Blood and Honour" ist auch deshalb brisant, weil das Terrortrio bei seinen Anschlägen genau nach einer Blaupause gearbeitet hat, wie sie im Umfeld von "Combat 18" Mitte bis Ende der 90er Jahre als Propagandamaterial verbreitet wurde. Darin wird empfohlen, Anschläge auf Migranten durchzuführen, dabei nur in kleinen Zellen von maximal zwei bis vier Personen zu arbeiten und niemals Bekennerschreiben zu hinterlassen. Außerdem wurden Anleitungen für Nagelbomben verbreitet, die der beim Anschlag in der Kölner Keupstraße verwendeten Nagelbombe stark ähneln.

Monitor, heute Abend, 21.45 Uhr im Ersten

Pressekontakt:

Kristina Bausch
WDR Presse und Information
Tel. 0221 220 7121
kristina.bausch@wdr.de

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