Das Erste: "Menschen bei Maischberger" am Dienstag, 7. Februar 2012, um 22.45 Uhr im Ersten
München (ots)
Das Thema:
"Der Renten-Check: Welche Altersvorsorge ist noch sicher?"
Walter Riester, SPD (ehem. Sozialminister) Norbert Blüm, CDU (ehem. Sozialminister) Christa Färber (Rentnerin) Gabriele Kinder (Verlagsangestellte) Annabel Oelmann (Finanzexpertin der Verbraucherzentrale NRW) Peter Schwark (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft) Walter Riester, SPD "Die Rente hat noch nie gereicht und die Situation wird sich in Zukunft noch verschärfen", glaubt Walter Riester. Der ehemalige Bundessozialminister und Vater der Riester-Rente hält die private Vorsorge für den besten Schutz vor Altersarmut und daher für unverzichtbar. Denn auf die gesetzliche Rente könne man sich in Zukunft immer weniger verlassen. Norbert Blüm, CDU "Ich kenne kein sichereres Rentensystem als das Umlageverfahren. Wie hoch die Rente ist, hängt davon ab, wie viel Beiträge wir einzahlen", glaubt Norbert Blüm und kritisiert seinen Amtsnachfolger Walter Riester: "Leider haben wir vier Prozent des Geldes, das die Rentenversicherung benötigte, zugunsten der privaten, Kapital gedeckten Riester-Rente umgelenkt. Dieses Geld fehlt jetzt und deshalb werden die Renten künftig niedriger ausfallen." Christa Färber Die 75-jährige Rentnerin muss jetzt als Putzfrau arbeiten. Christa Färber lebt von 570 EUR Rente und 200 EUR Grundsicherung. "Das reicht gerade fürs nackte Überleben", sagt die Hamburgerin. Am Monatsende gibt's statt warmem Mittagessen eine Brotstulle. Dabei hat die Mutter von acht Kindern ihr Leben lang gearbeitet. Gabriele Kinder Auch die 60-jährige Verlagsangestellte hat ihr Leben lang gearbeitet. Aber Gabriele Kinder weiß schon heute, dass sie in fünf Jahren nicht mehr als 600 EUR Rente bekommen wird. "Als ich den Rentenbescheid erhielt, habe ich gedacht, das sei ein Fehler", sagt die Mutter von zwei erwachsenen Kindern. Doch die Prognose wurde letztlich bestätigt. Annabel Oelmann Die Düsseldorfer Finanzexpertin sieht etliche Riester-Produkte skeptisch. Die Provisionen für die Bank- und Versicherungsbranche seien zu hoch, sagt die Verbraucherschützerin. Dass die Zusatzrente zu 100 Prozent versteuert werden müsse, sei ein weiterer Nachteil. Annabel Oelmann fordert den Gesetzgeber auf, die oft undurchsichtigen Regeln zur Riester-Rente zu vereinfachen. Peter Schwark Riester-Renten hätten eine schlechte Rendite, zu hohe Kosten und die Kunden müssten uralt werden, damit sich die Anlage lohne, heißt es oft. Diese Vorwürfe vieler Kritiker lässt Peter Schwark nicht gelten: "Ob Singles, Alleinerziehende oder Familien, für alle rechnet sich die Riester-Rente. Für den einen etwas früher, für den anderen eben ein bisschen später", so der Verbandsgeschäftsführer der deutschen Versicherer.
"Menschen bei Maischberger" ist eine Gemeinschaftsproduktion der ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit mit der Vincent TV GmbH. Redaktion: Hans-Georg Kellner
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