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Das Erste: Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten am Sonntag, 2. November 2014, 19.20 Uhr vom BR im Ersten

München (ots)

Moderation: Natalie Amiri

Geplante Themen:

Nigeria: Wie eine Ebola-Ausbreitung verhindert wurde
Als Dennis Akaghas schwangere Verlobte vor zwei Monaten an Ebola 
erkrankte, hatte Nigeria keine Erfahrung mit dem tödlichen Virus. Die
junge Frau hatte gerade ihren ersten Job ausgerechnet in dem 
Krankenhaus begonnen, in dem ein Patient aus Liberia eingeliefert 
wurde, der behauptete, er habe Malaria. Jetzt weiß man: er war der 
erste Ebola-Patient in Nigeria und alle anderen Fälle können auf ihn 
zurückgeführt werden. Neun Ärzte und Schwestern haben sich 
angesteckt. Vier sind gestorben, auch Justine und ihr ungeborenes 
Kind. Zwei Wochen später zeigte auch Dennis Symptome, da hatte das 
Land aber schon umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um das Virus in den
Griff zu bekommen. Dennis hat überlebt und jetzt gilt das 
bevölkerungsreiche Nigeria als Ebola-frei. Mutige Ärzte mit 
Zivilcourage und eine Regierung, die schnell und entschlossen 
handelte, haben ein Horrorszenario verhindert. Eine Heldengeschichte,
die dennoch ihren Preis hat.
Autorin: Shafagh Laghai, ARD Nairobi

Argentinien: Das Steak als "Krisenopfer"
Argentinische Steaks sind noch immer ein Mythos. Und ihre Züchter, 
die Gauchos, waren einst der Stolz des Landes. Heute sehen sie sich 
als Opfer einer verfehlten Wirtschaftspolitik. 
Rindfleisch gilt in Argentinien als Grundnahrungsmittel und der Preis
dafür ist im Land so wichtig wie andernorts der Brotpreis. Auf 41 
Millionen Argentinier kamen in den besten Zeiten fast 60 Millionen 
Rinder, heute sind es 15 Millionen weniger, weil sich das Geschäft 
kaum mehr rechnet. Und Argentinien ist schon lange nicht mehr der 
Fleischexporteur Nr. 1.
Entsprechend weniger Devisen kommen ins Land.
Auch Vater und Sohn Berrueta kämpfen auf ihrer Farm in der Pampa, 
etwa 120 Kilometer südwestlich von Buenos Aires, ums Überleben. Seit 
über 100 Jahren betreibt die Familie Rinderzucht und sie hängt an 
ihren derzeit 1700 Rindern. Leben können sie von der Zucht aber nicht
mehr und so pflanzen sie jetzt zusätzlich Soja an. Doch eine 
wirkliche Alternative ist das nicht.
Autor: Michael Stocks, ARD Rio de Janeiro

USA: Nonnen auf Tour im Wahlkampfbus - Gegen die Macht des großen 
Geldes
In ihrem bunten Bus reisen die kämpferischen Nonnen vor allem durch 
die umkämpften US-Bundesstaaten, um desillusionierte Wähler zu 
mobilisieren. Sie treten an gegen die Macht des großen Geldes, gegen 
gewaltige Parteispenden der Superreichen, gegen den giftigen 
Lobbyismus der Konzerne. Denn am Dienstag wählen die Amerikaner einen
neuen Kongress - die Midterm elections - zwischen den 
Präsidentenwahlen. Die Nonnen werben nicht für eine bestimmte Partei,
sondern ihr Slogan lautet: "Wir sind das Volk. Wir sind die 100 
Prozent." in Anspielung darauf, dass weniger als ein Prozent der 
US-Bürger die Wahlen entscheidet, nämlich die Privilegierten. In 
Amerika herrsche inzwischen ein "System der legalisierten 
Bestechung", klagen sie.
Die Nonnen sind von Obama enttäuscht, der die Macht der Konzerne 
nicht kleiner gemacht habe. Viele Bürger glauben nicht mehr, dass 
ihre Stimme zählt bei den Kongresswahlen. Zu überwältigend wirkt die 
Macht des großen Geldes, zu erdrückend der Einfluss von Lobbyisten.
Autor: Stefan Niemann, ARD-Washington D.C.

USA: Wahlkampf mit Ebola und einem versteckten Präsidenten
"Politik machen mit Ebola", so titelte die Washington Post. Colorado 
ist bei den Midterm elections ein heftig umkämpfter Bundesstaat. 
Republikaner Cory Gardner reitet im Wahlkampf wie viele Politiker auf
der Ebola-Welle, um in den Senat zu kommen. Alle brennenden 
Streitfragen wie die Energie- und Gesundheitspolitik, Immigration und
das Haushaltsdefizit werden entlang des Ebola-Themas geführt. 
Verschärft durch die irrwitzigsten Wahlwerbespots wird da Angst und 
Panik geschürt. Über allem steht der Vorwurf gegenüber dem 
Präsidenten, mit der Krankheit nicht richtig umzugehen. Präsident 
Obama ist derweil in den Meinungsumfragen so tief gefallen, dass 
seine demokratischen Parteifreunde an seiner Seite keinen Wahlkampf 
machen möchten. Die noch immer beliebte First Lady Michelle springt 
für ihn in die Bresche. Dabei geht es für die Demokraten um alles, da
sie auch noch ihre Mehrheit im Senat verlieren könnten. Dann würde 
der Präsident in den letzten beiden Jahren seiner Amtszeit kaum mehr 
ein größeres Anliegen durch den Kongress bringen.
Autorin: Tina Hassel, ARD-Washington D.C.

Ost-Ukraine: Im Reich der Separatisten - Innenansichten aus der 
selbsternannten Volksrepublik Donezk
Krieg statt Waffenstillstand, wie zwischen den Konfliktparteien 
vereinbart. Milizen beherrschen die Stadt, die bis vor wenigen 
Monaten noch ukrainisch war und in der bewaffnete Separatisten dann 
die Donezker Volksrepublik ausgerufen haben.
Am Sonntag soll mit Wahlen die Abspaltung von der Ukraine besiegelt 
werden. Eine pseudo-demokratische Legitimation für die schwer 
bewaffneten pro-russischen Separatisten, die das Sagen in der Stadt 
haben. Einer ihrer Kommandanten nennt sich "Bach", hört gerne 
klassische Musik und erzählt uns, der Krieg sei für ihn wie eine 
Symphonie. Eine Woche lang waren wir mit den Kämpfern unterwegs und 
dabei gelangen unserem ARD-Team seltene Einblicke hinter die Kulissen
der kämpfenden Separatisten.
Autorin: Birgit Virnich, ARD Moskau

Redaktion: Karola Baier

Pressekontakt:

BR-Pressestelle,
E-Mail: pressestelle@br.de

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