"ttt - titel thesen temperamente" (NDR) am Sonntag, 8. März 2015, um 23.05 Uhr
München (ots)
Geplante Themen:
Die katholische Kirche und der Missbrauchsskandal - Eine Dokumentation über die mangelhafte Aufarbeitung Vor gut fünf Jahren wurden in großem Umfang Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche bekannt, vor einem Jahr stellte Bischof Ackermann im Namen der katholischen Bischöfe ein interdisziplinäres Forschungsprojekt vor: "Wir wollen Klarheit und Transparenz über diese dunkle Seite in unserer Kirche". Doch wie ernst nimmt die Kirche ihren eigenen Anspruch? Und wie groß ist das Ausmaß des Skandals? Die ARD-Dokumentation "Das Schweigen der Männer" (Montag, 16. März, um 23.30 Uhr im Ersten) hat mit Missbrauchsopfern, Bischöfen und Wissenschaftlern gesprochen. Das ernüchternde Ergebnis: Es ist sehr zweifelhaft, ob die katholische Kirche mit ihrer Art der Aufarbeitung den Missbrauchsskandal tatsächlich aufklärt und den Betroffenen gerecht wird.
Anschlag auf das Kulturerbe der Menschheit - Nach der Zerstörungsorgie des IS in Mossul Propaganda mit dem Presslufthammer: Der IS schockierte vergangene Woche die Welt mit einem Video, in dem Extremisten im Museum von Mossul mit Vorschlaghämmern und Bohrmaschinen unter anderem Jahrtausende alte Statuen zertrümmern. An der archäologischen Grabungsstätte zerstörten die Fanatiker eine Torwächterfigur der assyrischen Stadtmauer. Die Dschihadisten des "Islamischen Staats" hinterlassen nicht nur eine Blutspur der Grausamkeiten. Sie plündern und zerstören auch systematisch Kulturgüter in den von ihnen kontrollierten Gebieten. Was will uns der IS mit dem Propaganda-Video des Anschlags sagen? "ttt" fragt nach in Museen in Bagdad und Berlin und bei Jürgen Todenhöfer, der im Dezember in Mossul war und dort Interviews mit IS-Kämpfern geführt hat.
Heute Meisterwerke, damals eine Provokation - "Monet und die Geburt des Impressionismus" im Städel Die Maler des Impressionismus muteten ihren Zeitgenossen einiges zu: Erstmals malten sie Alltagsszenen im Gestus eines großen Historiengemäldes, veränderten nicht nur radikal den gewohnten Bildinhalt, sondern auch dessen Form und Ausdruck. Als Schlüsselbild gilt dabei "Das Mittagessen" von Claude Monet, eine alltägliche Szene im Privaten, ein Großformat, entgegen aller Konvention. Heute ist das Gemälde im Bestand des Frankfurter Städel und Ausgangspunkt der spektakulären Ausstellung "Monet und die Geburt des Impressionismus" (11.3. - 21.6.2015). "ttt" gewährt noch vor der Eröffnung einen Blick in die Ausstellungsräume und spürt der damaligen Provokation nach. Kunst im Dienste des Sozialismus und des Volkes - Chinas neue Kulturpolitik Während gerade der große Volkskongress in Peking tagt und pro forma die politischen Weichen in Richtung "neuer Normalität" gestellt werden, gilt für die Kunstschaffenden schon seit einer Weile eine andere, stark reglementierte "Normalität". Im Oktober forderte Chinas Staatschef Xi Jinping auf einer Konferenz die Künstler auf, Werke zu schaffen, die dem Sozialismus und dem Volke dienen. Seitdem verschwimmt die Grenze zwischen Kunst und Propaganda. Die kreativen Freiräume werden enger, die unabhängigen Künstler kämpfen um ihre Nische. "ttt" zeigt, wie die Kunstwelt auf die neue Doktrin reagiert. Deutschlands coolster Schlagzeuger - Wolfgang Haffner zwischen Jazz und Rock Was verbindet Pat Metheny mit den Fantastischen Vier? Was Chaka Khan mit Klaus Doldinger? Es ist der Mann am Schlagzeug: Wolfgang Haffner hat mit ihnen allen gespielt. Er ist der versierteste und gefragteste deutsche Jazz-Drummer, so vielseitig, dass er eben gern auch von Rockbands angefragt wird. Ein musikalisches Elternhaus hatte er, aber seinen Weg hat Haffner als Autodidakt gemacht - mit Riesenschritten: Er war gerade mal 18, als Albert Mangelsdorff ihn in seine Band einlud. Nach wilden Jahren in der internationalen Musikszene, die ihn auch gesundheitlich angekratzt haben, kehrt der 49jährige Haffner nun zu seinen Wurzeln zurück: "Kind Of Cool" heißt seine aktuelle Platte, eine entspannte Neuinterpretation von großen Jazz-Stücken.
Moderation: Evelyn Fischer
Redaktion: Edith Beßling, Christine Gerberding, Niels Grevsen
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