Themenabend "Deutsche Waffenexporte" mit Spielfilm und Dokumentation am Mittwoch, 23. September 2015, ab 20.15 Uhr im Ersten
München (ots)
Einen ganzen Abend widmet Das Erste am kommenden Mittwoch dem brisanten Thema "Deutsche Waffenexporte". Der aktuelle Rüstungsexportbericht des Bundes weist für 2014 die Ausfuhr von Kriegswaffen im Wert von 1,8 Milliarden Euro aus - das ist doppelt so viel wie im Jahr zuvor. Angesichts solcher Zahlen stellt sich verschärfter denn je die Frage nach der ethischen Mitverantwortung, die Politik, Wirtschaft und Gesellschaft beim Einsatz dieser Waffen in verbrecherischen Regimes und bei Bürgerkriegen in aller Welt auf sich nehmen, solang sie derartige Geschäfte in einem nie zuvor dagewesenen Umfang zulassen.
Der Film "Meister des Todes", mit dem der Themenabend um 20.15 Uhr beginnt, nimmt reale Vorgänge zur Grundlage, um sie fiktional zu verdichten. Die Handlung basiert auf gründlichen investigativen Recherchen des Drehbuchautors, Regisseurs und Produzenten Daniel Harrich. Im Film geht es um Schnellfeuerwaffen des fiktiven Waffenherstellers HSW, die in Provinzen Mexikos geliefert werden, die auf der Embargoliste der Bundesregierung stehen. Die illegale Weitergabe in diese Regionen organisiert und verschleiert die fiktive Firma HSW unter Duldung der zuständigen Behörden. Die staatliche Endverbleibskontrolle wird hier also bewusst ausgehebelt. Die Hauptperson des Films, ein junger Familienvater und Mitarbeiter von HSW, verkörpert von Hanno Koffler, gerät in einen Gewissenskonflikt, als er mit eigenen Augen ansehen muss, wie in Mexiko zwei oppositionelle Demonstranten mit den Gewehren "seiner" Firma erschossen werden. In weiteren Rollen spielen Heiner Lauterbach, Alina Levshin, Veronica Ferres, Udo Wachtveitl, Axel Milberg u.v.a. Eine Produktion der diwafilm im Auftrag von SWR (federführend), ARD Degeto und BR für Das Erste. Redaktion: Manfred Hattendorf und Michael Schmidl (SWR), Christine Strobl (ARD Degeto), Claudia Gladziejewski (BR)
Die anschließende Dokumentation "Tödliche Exporte - Wie das G36 nach Mexiko kam" geht dem Verdacht nach, dass Manager der schwäbischen Firma Heckler & Koch unter den Augen der Genehmigungsbehörden einen illegalen Waffendeal einfädelten. Es geht um ein Millionengeschäft und die Frage: Hat Heckler & Koch beim Verkauf von G36 Sturmgewehren nach Mexiko deutsche Gesetze gebrochen und gezielt die Rüstungsexportkontrollen umgangen? Die Dokumentation von Daniel Harrich zeigt, wie leicht der politische Grundsatz - keine Waffen in Kriegs- und Krisengebiete, Folter- und Polizeistaaten - von deutschen Rüstungsfirmen umgangen werden kann. Die Doku will herausfinden, was die Exportbeschränkungen der Bundesregierung tatsächlich wert sind. Eine Koproduktion der Diwafilm mit dem SWR und BR für Das Erste. Redaktion: Thomas Reutter (SWR), Claudia Gladziewski (BR)
Webspecial zum Themenabend
Unter www.toedliche-exporte.de wird eine multimediale Webdoku von SWR und BR in Einzelschritten nachvollziehbar machen, wie die Waffenexporte von Heckler & Koch nach Mexiko möglich gemacht wurden - unter Missachtung der politischen Grundsätze der Bundesregierung. Über www.DasErste.de/waffenexporte sind weiterführende Informationen zum Film und zur Dokumentation des Themenabends abrufbar.
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Eine Pressemappe zum Themenabend sowie O-Töne zum Film "Meister des
Todes" finden akkreditierte Journalisten im Pressedienst des Ersten
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