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Das Erste: Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten Am Sonntag, 20. September 2015, 19:20 Uhr vom WDR im Ersten

München (ots)

Moderation: Michael Strempel

Geplante Themen:

Griechenland: Die Wahl - zweite Chance für Tsipras?
Am Sonntag wird gewählt. Die Griechen entscheiden, ob sie ein zweites
Mal Ministerpräsident Tsipras ihr Vertrauen aussprechen. Der Ausgang 
ist höchst ungewiss, laut Umfragen gibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen 
zwischen Syriza und der konservativen Nea Democratia. Viele Griechen 
sind enttäuscht, sie müssen noch mehr sparen, die Arbeitslosigkeit 
ist noch einmal angestiegen und jetzt erleben viele unmittelbar die 
Flüchtlingskrise vor der eigenen Haustüre. Viele wissen nicht, was 
noch alles auf sie zukommt, wenn die Wahl gelaufen ist. Manche hoffen
sogar, dass das Sparpaket wieder aufgeschnürt und in Brüssel neu 
verhandelt wird. Und so manchem ist es egal, wer als neuer 
Regierungschef gewählt wird. Stimmen und Stimmungen aus Griechenland.
Autor: Bernd Niebrügge/ARD Athen

Großbritannien: Flüchtlingsnot - helfen und abschotten
Vor kurzem noch hatte der britische Premier von "Menschenschwärmen" 
gesprochen, die auf die Insel strömten, um Arbeit zu finden. 
Angesichts der europaweiten Flüchtlingskrise ist die Regierung auf 
einen sanfteren Kurs umgeschwenkt. 20.000 Flüchtlinge sollen in den 
fünf nächsten Jahren aus Syrien, direkt aus Flüchtlingslagern nach 
Großbritannien geholt werden. Doch für tausende Flüchtlinge, die im 
französischen Calais ausharren, bleibt die Tür zu. 
Hilfsorganisationen kritisieren den Kurs von Cameron. Andererseits 
wächst in der Bevölkerung die Hilfsbereitschaft; Briten bringen 
beispielsweise Flüchtlingen im französischen Calais Essen. Wir 
treffen hilfsbereite Briten und einen Syrer, der illegal nach 
Großbritannien gelangt ist und dort seine Zukunft sieht. Für Premier 
Cameron steht angesichts der europäischen Flüchtlingskrise 
innenpolitisch viel auf dem Spiel. Es geht auch um die Frage, wo 
Großbritannien in Europa seinen Platz sieht. Autoren: Hanni 
Hüsch/Björn Staschen /ARD London

Ecuador: Das Tal der Hundertjährigen
Im Tal um Vilcabamba, im Süden Ecuadors leben so viele Hundertjährige
Menschen wie wohl nirgends anderswo in der Welt. Das Geheimnis 
wollten schon viele ergründen. Die Bewohner sagen: Gott hat Spaß an 
uns, deshalb lässt er uns so lange leben. Das spricht sich herum. 
Viele Ausländer, besonders US-Bürger versprechen sich dort ein 
längeres Leben, sie kaufen Grundstücke und bauen sich ihre Villen. 
Die Grundstücks-Preise sind in die Höhe geschnellt, doch die Bewohner
des Tals empfangen die Zugezogenen herzlich. Denn sie profitieren 
auch vom Hype um das Tal der Hundertjährigen. Sie verkaufen das 
Wasser, Kaffee und Tabak aus der Region. Hat die Gegend um Vilcabamba
tatsächlich die Energie für das ewige Leben? Der 106-jährige Javier 
Delgado sagt Nein. Wer nur an sich denke, dem könne auch das Tal 
nicht helfen. 
Autor: Peter Sonnenberg/ARD Mexiko

Indien: Kinderarbeit - Fußbälle nähen statt zur Schule gehen
Sofia ist elf Jahre, näht jeden Tag zwei Fußbälle, um ihre Eltern 
finanziell zu unterstützen und bekommt dafür umgerechnet 30 Cent. Sie
kann nicht zur Schule gehen. Kinderarbeit zu Hause ist in Indien 
erlaubt und viele schulpflichtige Kinder arbeiten, offiziell bis zu 
vier Millionen Mädchen und Jungen, nach Schätzungen von 
Menschenrechtsexperten sogar ein Vielfaches mehr. Demnächst soll es 
ein Gesetz gegen Kinderarbeit geben mit einer Ausnahme: In 
Familienbetrieben dürfen Minderjährige weiterhin arbeiten. Als ein 
Kinderschützer vom Schicksal Sofias erfährt, überredet er den Vater, 
die Elfjährige zur Schule zu schicken. Und in der Tat geht Sofia 
inzwischen auf eine Schule, Aber ihr Arbeitspensum bleibt: Morgens 
vor dem Unterricht und bis spätabends näht sie Fußbälle.
Autor: Markus Spieker/ARD Neu Delhi

Südafrika: Frauen jagen Wilderer
Die Vereinten Nationen in New York verleihen nächste Woche die 
höchste Umwelt- Auszeichnung, den "Champions of the Earth award". 
Den erhalten die ,,Black Mambas'', wie sie sich nennen, junge Frauen,
die Nashörner schützen und im südafrikanischen Krüger-Nationalpark 
Tag und Nacht Wilderer jagen. Ein gefährlicher Job, haben sie es doch
immer wieder auch mit bewaffneten Kriminellen zu tun. Die jungen 
Frauen wohnen in Townships, mit dem verdienten Geld können sie sich 
und ihren Familien etwas Wohlstand ermöglichen. Ihre Botschaft 
lautet: Geld verdienen kann man auch, indem man die Nashörner 
schützt, nicht nur, indem man sie tötet und ihr Horn teuer verkauft. 
Die Frauentruppe genießt großes Ansehen, sie seien anders als Männer 
in diesem Job nicht korrupt, die Loyalität dieser Frauen könne man 
nicht kaufen. Und der Erfolg gibt ihnen auch Recht: Es werden weniger
Nashörner von Wilderern erschossen.
Autor: Thomas Denzel/ARD Johannisburg

Redaktion: Heribert Roth

Pressekontakt:

WDR-Pressestelle,
E-Mail: wdrpressedesk@wdr.de

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