Das Erste: Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten Am Sonntag, 11. Oktober 2015, 19:20 Uhr vom BR im Ersten
München (ots)
Moderation: Natalie Amiri
Geplante Themen:
Türkei: Keine Zukunft für Flüchtlinge Die Türkei hat sieben Millionen Flüchtlinge aufgenommen; sie leben mehr schlecht als recht, denn sie dürfen nicht arbeiten und haben keinen offiziellen Asylstatus. Oft kommen sie bei Verwandten unter und arbeiten dann illegal. Allein in der Metropople Istanbul leben 400.000 Syrer. Meist sind sie auf sich allein gestellt und versuchen, sich auf der Straße durchzuschlagen. Kann die Türkei jetzt für die Flüchtlinge, die nach Europa wollen, zum Puffer werden? Wohl kaum, denn weder möchte die Regierung die Flüchtlinge unbedingt im Land behalten, noch wollen die Menschen aus Syrien in der Türkei bleiben. Für die meisten von ihnen bleibt das Ziel Europa. Autor: Michael Schramm, ARD Istanbul Brasilien: Flüchtlinge willkommen Syrische Flüchtlinge in Brasilien? So exotisch es klingt, 12 Millionen Brasilianer haben einen arabischen Migrationshintergrund. Und Brasilien geht in der Flüchtlingskrise mit gutem Beispiel voran: Mit Sondervisa, die die brasilianischen Botschaften ausgeben, können Syrer mit dem Flugzeug nach Brasilien einreisen und auch sofort arbeiten, wenn sie Arbeit finden, was in der Wirtschaftskrise aber nicht so leicht ist. Von knapp 8000 Syrern, die die Sonderregelung bisher in Anspruch genommen haben, wurden 2100 offiziell als Flüchtlinge anerkannt. Allerdings müssen sich die Flüchtlinge allein durchschlagen: Kein Unterhalt, keine Sachleistungen, kein Sprachunterricht. Alles muss privat organisiert werden, aber die Flucht aus dem umkämpften Syrien kann halbwegs geordnet und auf sicheren Wegen stattfinden. Autor: Michael Stocks, ARD Rio de Janeiro Japan: Freundschaft mit Robotern Japan ist begeistert von seinen Robotern: Herzlich begrüßen sie den Gast an der menschenleeren Rezeption des Hotels, kümmern sich um Menschen in Senioren-heimen oder leisten schlicht allein lebenden Leuten ein bisschen Gesellschaft. Japaner scheinen einfach einen anderen, leichteren Zugang zu Maschinen zu haben, fast so, als hätten die Gesellen aus Stahl eine Seele. Und so wird der Roboter oft auch zum emotionalen Ansprechpartner, der als immer präsenter Helfer im Alltag bereitstehen soll. Autor: Robert Hetkämper, ARD Tokio USA: Obamas langer Kampf gegen Waffen Der Todesschütze von Oregon kehrte, nachdem er von der Polizei angeschossen wurde, in den Kursraum wieder zurück, in dem er neun Studenten erschossen hatte, und brachte sich dort um. 14 Waffen haben die Sicherheitsbehörden in seinem Besitz gefunden, allein sechs davon am Tatort. Für US-Präsident Barack Obama ist es ein trauriges und frustrierendes Ritual, nach jedem Blutbad, das durch die lockeren Waffengesetze erleichtert wird, beschämt vor die Nation zu treten. Jetzt reiste er nach Oregon, um sich mit den Familien der Opfer zu treffen. Obama kämpft für eine schärfere Kontrolle von Schusswaffen - scheinbar immer noch gegen die große Mehrheit der Bevölkerung. Autorin: Ina Ruck, ARD Washington Weißrussland: Potemkinsche Dörfer statt Silicon Valley? Weißrussland wählt und es ist absehbar, dass der alte auch der neue Präsident sein wird. Alexsander Lukaschenko lässt abstimmen und gibt sich tolerant: Die letzten politischen Häftlinge sollen entlassen worden sein. Hat sich Weißrussland verändert? Gibt es Fortschritt in dem kleinen Land zwischen Russland, der Ukraine, Polen und den baltischen Staaten? Birgit Virnich sollte weißrussische Silicon Valleys zu sehen bekommen, die sich allerdings als potemkinsche Dörfer entpuppten. Vor allem in ländlichen Gebieten scheint die Zeit stehen geblieben zu sein: Kolchosen dienen als Basis der Wirtschaft im Stil der alten Sowjetunion. Autorin: Birgit Virnich, ARD Moskau
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