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Das Erste: Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten Am Sonntag, 20. März 2016, 19:20 Uhr vom BR im Ersten

München (ots)

Moderation: Natalie Amiri

Geplante Themen:

Kuba: Amerika kehrt zurück
Ein wahrlich historischer Besuch: Nach 88 Jahren kommt mit Barack 
Obama am Sonntagabend wieder ein US-Präsident nach Kuba. Zwar nähern 
sich beide Länder schon kräftig aneinander an, aber Kuba hat die 
Latte sehr hoch gelegt: Das Embargo soll weg, Wiedergutmachung 
gezahlt werden und die Bucht von Guantanamo soll von den USA 
zurückgegeben werden. Im Gegenzug erwähnt Obama immer mal wieder 
vorsichtig das Thema Menschenrechte. Auch wenn die gegenseitigen 
Erwartungen groß, ja vielleicht zu groß sind, Reisefreiheit, 
Zahlungsverkehr und Warenaustausch sind alltägliche Erleichterungen, 
die die Beziehungen der beiden Länder und ihrer Bürger massiv 
verändern werden. Auch wenn die kubanische Staatsmacht ihr 
sozialistisches Wirtschaftsmodell gegenüber dem Klassenfeind 
verteidigen will, die kapitalistische Vorhut ist bereits unterwegs: 
Amerikanische Immobilienkäufer, die sich die Filetstücke in Havanna 
sichern wollen. Nicht unbedingt das, was sich die Kubaner von einem 
grundsätzlichen Wandel auf ihrer Insel erwarten. Kuba im Umbruch. 
Hoffnungen und Ängste im Vorfeld des Obama-Besuchs.
Autor: Peter Sonnenberg, ARD Mexiko-Stadt

Brasilien: Kampf gegen die Zika-Epidemie
Aus den Schlagzeilen, aber nicht aus der Gefahrenzone: die 
Zika-Epidemie. Das Virus ist inzwischen in über 40 Ländern 
aufgetaucht, am schlimmsten betroffen ist Brasilien mit 641 
nachgewiesenen Mikrozephalie-Fällen und über 4200 weiteren 
Verdachtsfällen. Etwa 1,6 Millionen Menschen im Land sind vom 
Zika-Virus infiziert: Pedro Lukas wurde im Dezember in einem 
Armenviertel im Nordosten Brasiliens in Joao Pessoa mit Mikrozephalie
geboren.  Die Mutter Lidiane Oliveira hatte sich, wie man heute weiß,
im zweiten Schwangerschafts-monat mit dem Zika-Virus angesteckt. 
Meistens sind die Zika-Infektionen nur mit grippeähnlichen Symptomen 
verbunden. Gefährlich wird es aber für Schwangere, denn das Virus 
steht in Verdacht bei Babys Schädelfehlbildungen, die sogenannte 
Mikrozephalie, zu verursachen. Pedros Kopf ist viel zu klein; 
Behinderungen sind vorprogrammiert und die Ärzte vermuten, dass Pedro
erblinden wird.
Ein Forscherteam aus den USA und Brasilien ist im Nordosten des 
Landes unterwegs, um herauszufinden, warum dort ein Elternpaar ein 
Baby mit Mikrozephalie bekommt und das nächste nicht. Gibt es 
womöglich noch andere Faktoren, wie Umwelteinflüsse, die 
Mikrozephalie auslösen?
Autor: Michael Stocks, ARD Rio de Janeiro

Taiwan: "Regenbogen-Opa" rettet Dorf vor Abrissbirne
Fast 900 sogenannte Militärdörfer gab es einmal in Taiwan - für zwei 
Millionen Menschen, die 1949 mit Chiang Kai-shek von China nach 
Taiwan geflohen waren. Lediglich 13 dieser Siedlungen gibt es heute 
noch. Und in einer von ihnen ereignet sich jeden Tag ein farbenfrohes
Wunder: Ex-Soldat Yong-Fu Huang, der "Regenbogen-Opa", wie er in ganz
Taiwan liebevoll genannt wird, hat "sein" Dorf in einem 
metaphysisch-anarchischen Mix quietschbunt bemalt und so vor der 
städtischen Abrissbirne gerettet. Der bunte Planet "Opa" ist nun eine
Attraktion für tausende Besucher täglich - verzauberte Fans einer 
Fata Morgana.
Autor: Uwe Schwering, ARD Tokio

Türkei: Krieg im Südosten
Fahriye Cukur kommt jeden Tag in die Stadthalle von Diyarbakir, um zu
trauern - und um zu protestieren: gegen den Tod ihrer Tochter 
Rozerin. Die 17-jährige Schülerin soll ein Opfer der Gefechte 
zwischen türkischem Militär und Kämpfern der verbotenen PKK sein. Die
Mutter hält seit 40 Tagen zusammen mit anderen Müttern von vermutlich
getöteten Kindern Mahnwache. Die Leichen ihrer Kinder sollen sich 
noch im abgesperrten Stadtgebiet befinden.
Diyarbakir im kurdischen Südosten der Türkei: Militärfahrzeuge 
patrouillieren auf den Straßen, die Altstadt ist komplett 
abgeriegelt, alle paar Minuten sind Explosionen und Schusswechsel zu 
hören. Für die Bewohner ist das mittlerweile fast Alltag: Türkisches 
Militär liefert sich im Stadtzentrum seit Monaten heftige Gefechte 
mit Kämpfern der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK. Die Lage 
in der gesamten Region ist denkbar angespannt und spitzt sich seit 
den Terroranschlägen in Ankara, für die die Regierung kurdische 
Extremisten verantwortlich macht, weiter zu. 
Menschenrechtsorganisationen sprechen von über 200 zivilen Opfern; 
25.000 Menschen sind bereits aus dem Stadtzentrum von Diyarbakir 
geflohen. Die verbliebenen Bewohner sind hilflos eingekesselt 
zwischen den Kämpfen von Militär und PKK.
Autorinnen: Katharina Willinger und Gülseren Ölcüm

Türkei: Mutiger Journalist gegen Erdogan
Was geschieht gerade in der Türkei? Eine Serie von Anschlägen 
erschüttert das Land, der Kampf der Regierung gegen die militanten 
Kurden entwickelt sich zum Bürgerkrieg, Zeitungen werden unter 
staatliche Kontrolle gestellt, die Pressefreiheit mit Füßen getreten 
und auch die Justiz kämpft auf scheinbar verlorenem Posten um ihre 
Unabhängigkeit. Und ganz besonders wegen der Flüchtlingskatastrophe 
ist die Türkei der geostrategische Akteur und Ansprechpartner 
Deutschlands und der Europäischen Union. Wohin steuert aber Präsident
Erdogan sein Land?
Can Dündar scheint so etwas wie Erdogans ganz persönlicher 
"Staatsfeind Nummer Eins" zu sein. Nach fast 100 Tagen Gefängnis ist 
der Chefredakteur der Tageszeitung Cumhuriyet vorläufig wieder in 
Freiheit. Und wie wenige - aufgrund seiner Courage und auch des 
investigativen Stils seiner Zeitung - ist Dündar dazu geeignet, die 
Türkei, ihr Verhältnis zur Europäischen Union und natürlich auch die 
Ziele von Präsident Erdogan zu analysieren. Oliver Mayer-Rüth konnte 
Can Dündar durch eine Türkei im Ausnahmezustand begleiten.
Autor: Oliver Mayer-Rüth, ARD Istanbul

Redaktion: Karola Baier

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Pressekontakt:

BR-Pressestelle,
E-Mail: pressestelle@br.de

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