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Das Erste: Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten Am Sonntag, 30. Oktober 2016, 19:20 Uhr vom BR im Ersten

München (ots)

Moderation: Natalie Amiri

Geplante Themen:

USA: Autos aus dem 3-D-Drucker
Zuschauen wie das neue Wunschauto in einer von vielen Mikrofabriken 
ganz in der Nachbarschaft gefertigt wird? Eine neue Erlebniswelt für 
die ganze Familie, wenn der 3-D-Drucker im neuen Produktionsverfahren
komplette Autoteile ausdruckt? Den alten Wagen dabei gleich 
wiederverwerten und umschmelzen lassen? Noch ist das Zukunftsmusik, 
aber eine amerikanische Firma bastelt bereits an einem Prototypen, 
bei dem das Chassis zu 100 Prozent gedruckt und dann mit dem 
Elektromotor zusammengebaut wird. Ziel ist eine Revolution in der 
Autoherstellung, bei der die Massenfertigung in großen zentralen 
Werken durch Bedarfsfertigung in den sogenannten Mikrofabriken nah am
Kunden ersetzt wird. Das würde nicht nur Arbeitsplätze in der 
Produktion kosten, auch Autohändler wären dann überflüssig. 
Gleichzeitig wird die Entwicklung selbstfahrender Autos und Gefährte 
im öffentlichen Nahverkehr vorangetrieben. In Mcity, einer Art 
Teststadt für selbstfahrende Autos in der Nähe von Detroit, forscht 
die Universität von Michigan auf Versuchsstrecken, wie sich unsere 
mobile Zukunft verändern wird. Große Umwälzungen stehen an - 
schlechte Aussichten für Berufsfahrer, deren Arbeitsplätze durch die 
neue Technologie vernichtet würden.
Autor: Markus Schmidt, ARD New York

Indien: Wenn der Doktor per Mausklick kommt
Indien als riesiges Flächenland hat - wie Deutschland - Ärztemangel 
auf dem Land, freilich noch viel drastischer: ein Arzt kommt auf mehr
als 10.000 zu versorgende Einwohner, in manchen Regionen gibt es 
überhaupt keine medizinische Versorgung. Indien, hochentwickelt in 
der Computer- und Softwaretechnik, will das Problem jetzt mit 
innovativer Tele-Arbeit lösen. In entlegenen Gegenden werden digitale
Servicezentren eingerichtet, die auch Tele-Medizin per Skype-Schalte 
anbieten, vorausgesetzt der Strom- und Internetanschluss 
funktioniert. Während hierzulande schon diskutiert wird, ob und wann 
die digitale Diagnostik Fachärzte ersetzen wird, machen Ärzte in 
Indien mit Hilfe des Computers jetzt ihre Ferndiagnosen und leisten 
so medizinische Grundversorgung für weite Teile des Landes. In den 
Städten sichert das vielen Ärzten den Arbeitsplatz und ein gutes 
Einkommen. Aber wie fühlen sich die Patienten, wenn der Arzt mehrere 
Flugstunden entfernt ist? 
Autor: Markus Spieker, ARD Neu Delhi

Japan: Der Dorfretter von Tsukigi
Weltweit wird befürchtet, dass die rasante technische Entwicklung 
immer mehr Arbeitsplätze vernichten wird. Die Japaner gewinnen diesem
Aspekt aber eher positive Seiten ab. Durch den massiven 
Bevölkerungsrückgang und die Überalterung des Landes fehlen schon 
jetzt viele Arbeitskräfte im Land. Da könnten die kleinen Roboter so 
manche Lücken füllen. Für das relativ neue Berufsbild des Dorfretters
eignen sich die vorprogrammierten Maschinen aber nicht. Die fast 4000
von der Regierung eingesetzte Dorfretter - sehen sich einer 
japanischen "Mission Impossible" gegenüber. Angesichts von Landflucht
und einer rapide vergreisenden Bevölkerung sollen sie Dörfer vor dem 
Aussterben retten und mit neuem Leben füllen. Der Jurist Hideto Ueji 
versucht das gerade im Dorf Tsukigi auf seiner Heimatinsel im Süden 
des Landes. Ein Wettlauf mit der Zeit. Es gibt viele Tsukigis im Land
- Japan droht auszusterben.

Ägypten: Die Wut der Tuktuk-Fahrer
Tuk-Tuk-Fahrer Mustafa Abdel Al Din Al Zim El Lisi ist mit einem 
Drei-Minuten-Video zu einer Internetberühmtheit geworden: In einer 
wutgeladenen Analyse schreit er die großen Probleme Ägyptens in die 
Kamera. Und tatsächlich befindet sich das Land in einer tiefen 
Wirtschaftskrise: Selbst Grundnahrungsmittel werden knapp und steigen
im Preis; Spekulanten verschärfen die Lage. Die Regierung gibt 
dagegen das Geld für nationale Groß- und Rüstungsprojekte aus. Für 
die Jugend gibt es kaum noch Perspektiven für ein normales Leben im 
eigenen Land - Auswandern scheint für immer mehr junge Menschen 
alternativlos zu werden. Bereits heute ist Ägypten nach Libyen das 
Land, über das die meisten Flüchtlinge aus vielen Ländern Afrikas 
über das Mittelmeer Italien und damit Europa erreichen.
Autor: Matthias Ebert, ARD Kairo

Ostkongo: Vergewaltigung als Machtstrategie
"Ich glaube an Gott und an meine Waffe. Ich kann nicht mehr zählen, 
wie viele Menschen ich getötet habe. Immer wenn ich schieße, erinnere
ich mich an meinen Mann." Justine, 22 Jahre alt, wurde im 
Rebellengebiet im Osten der Demokratischen Republik Kongo 
vergewaltigt, ihr Mann ermordet. In diesem rohstoffreichen 
Niemandsland herrscht permanenter Krieg zwischen rund 70 bewaffneten 
in- und ausländischen Milizen. Sexuelle Gewalt ist dabei eine 
Kriegswaffe, Vergewaltigung für die Frauen eine Alltagserfahrung, die
fast alle von ihnen trifft. Die Regierung des Kongo kann die Menschen
hier nicht schützen. Auch die UN-Mission Monusco ist durch Übergriffe
von Soldaten auf Zivilisten in Verruf geraten. Justine will kein 
Opfer mehr sein. Sie will Gerechtigkeit und Rache. Der brutale Krieg 
hat aus der jungen Mutter eine Mörderin gemacht. Doch eigentlich wäre
Justine gerne eine ganz normale Frau, die sich für sich und ihr Kind 
eine sichere Zukunft wünscht.
Autorin: Julia Leeb

Redaktion: Karola Baier

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Pressekontakt:

BR-Pressestelle,
E-Mail: presse@br.de

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