"ttt - titel thesen temperamente" (NDR) am Sonntag, 5. November 2017, 23:35 Uhr
München (ots)
Geplante Themen:
Düsteres Zukunftszenario - Der Sciene-Fiction-Film "Queda" in einer Welt nach dem Klimawandel
Was, wenn auch bei uns in Europa das Trinkwasser knapp wird, weil mit dem steigenden Meeresspiegel das Grundwasser versalzt und unsere Städte überfluten? Und was, wenn sich der Lauf der Geschichte doch verändern lässt? Fragen, die der düstere und beklemmende Spielfilm "Qeda" zu beantworten versucht. Angesiedelt in Kopenhagen 2095 ist die Stadt wüst und die Menschen sind im Überlebenskampf. Ein Szenario, das bereits schon jetzt in manchen Teilen der Welt Realität ist. In dem Science-Fiction-Film lässt sich durch eine Zeitreise vielleicht eine Lösung des immer dringlicher werdenden Wasserproblems finden. Und in Bonn tagt am Montag die nächste Weltklimakonferenz - mit nur bedingt guter Aussicht auf einen Erfolg. "ttt" spricht vor dem Beginn der Konferenz mit den Filmemachern über ihre Dystopie und die Möglichkeit von Kunst.
Bausünde oder die hohe Kunst der Architektur? - Die Wiederentdeckung des Brutalismus
Sie sind einschüchternd groß, eckig, klotzig und ziemlich raumgreifend. Die Bauten des Architekturstils "Brutalismus" entstanden vor allem in den 60er und 70er Jahren und wirken bis heute faszinierend radikal. Erst recht, weil inzwischen der Zahn der Zeit an ihnen nagt. Die jahrzehntelang als Bausünde geschmähte Betonarchitektur, die ihren Namen der französischen Bezeichnung "béton brut" - "roher Beton" verdankt, erlebt ein Comeback. Ihre neuen Fans sind jung, hip und lieben den rohen Beton, der sich gut auf Fotos macht und in sozialen Netzwerken wachsender Beliebtheit erfreut. Gerade rechtzeitig. Denn vielen Brutalismus-Bauten droht weltweit der Abriss, wie jetzt eine Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum zeigt: "SOS Brutalismus" (ab 9. November). "ttt" ist auf der Suche nach dem Schönen im Schweren, der Kunst im Klotz und der Frage: Warum wird gerade jetzt das "Brutale" wiederentdeckt?
Ein Mann zwischen drei Frauen - Joachim Meyerhoff und sein neuestes Buch
2007 wurde er zum Schauspieler des Jahres gewählt. Nun erneut. Joachim Meyerhoff kann aber nicht nur spielen. Er schreibt auch. Und das ebenso erfolgreich. Über 1,3 Millionen Exemplare hat er bislang verkauft, in denen er eigentlich nichts weiter tut, als über sein Leben zu schreiben. Und so hat er in seinen drei bisherigen Büchern unter anderem erzählt, wie er zwischen Hunderten von körperlich und geistig Behinderten als jüngster Sohn des Direktors einer Kinder- und Jugendpsychiatrie aufwuchs, vom plötzlichen Tod seines älteren Bruders und von seinen Anfängen an der Schauspielschule. In seinem neusten Buch "Die Zweisamkeit der Einzelgänger" geht es um die Liebe. Doch nicht um die Liebe zu einer Frau, sondern die zu drei Frauen. Gleichzeitig. Wie hat er das allein logistisch gemeistert, was hat ihn an den drei Frauen jeweils fasziniert und wie geht das am Ende aus? Nicht gut - so viel kann verraten werden. "ttt" schlendert mit Joachim Meyerhoff über den Prater in Wien und lässt ihn die drei Lieben Revue passieren.
Die grausame Welt einer indischen Textilfabrik -- Der Dokumentarfilm "Machines"
Schmutzige Gänge, gewaltige Maschinen, dunkle Hallen. Lärm und Gestank. Man denkt fast, man sei in einer anderen Welt oder zumindest in einer früheren Zeit. Dabei zeigt der Dokumentarfilm "Machines" (Kinostart: 9. November) die Arbeit in einer indischen Textilfabrik im 21. Jahrhundert. Regisseur Rahul Jain ist selbst Enkel eines Fabrikbesitzers, war als Kind überwältigt von den gigantischen Maschinen. Heute will er die unwürdigen Verhältnisse zeigen, in denen die Arbeiter schuften müssen - und das für einen Hungerlohn. Menschen arbeiten über die Erschöpfung hinaus, Kinderarbeiter schlafen neben den Maschinen ein, ungeschützt sind sie den Chemikalien ausgesetzt. "ttt" stellt den eindrucksvollen und bedrückenden Film vor und spricht mit Regisseur Rahul Jain über die Arbeitsbedingungen in Indien
Virtuos, sensibel und mit enormer Wucht - Der Cembalist Jean Rondeau
Mal trägt er einen Wuschelkopf, mal scheinen ihm die Haare gerade zu Berge zu stehen, dann wieder bindet er sich einen strengen Zopf. Dahinter steckt kein System, sondern die Frisur geht nach Lust und Laune. Auf jeden Fall scheint seine Energie noch in der letzten Haarspitze zu vibrieren, wenn er musiziert - und wie! Technisch virtuos, dabei sensibel und immer enthusiastisch. Jean Rondeau ist einer der führenden Cembalisten unserer Zeit, dabei gilt er mit seinen gerade mal 26 Jahren noch als Newcomer. Er tritt als Solist auf, macht viel Kammermusik - und spielt Jazz. Den allerdings nur auf dem Klavier! Und bevor er im November in Deutschland auf Tour geht, improvisiert Jean Rondeau für "ttt" - Barockmusik, und die nur am Cembalo.
Im Internet unter www.DasErste.de/ttt
Moderation: Max Moor
Redaktion: Edith Beßling, Christine Gerberding, Niels Grevsen, Melanie Thun
Agnes Toellner, Presse und Information Das Erste, Tel: 089/5900 23876, E-Mail: agnes.toellner@DasErste.de
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