Das Erste
Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten
Am Sonntag, 14. Januar 2018, 19:20 Uhr vom SWR im Ersten
München (ots)
Moderation: Ute Brucker
Geplante Themen:
USA: Schwarze Bürgerrechte unter Trump / Am 15. Januar feiern die USA den Geburtstag des schwarzen Bürgerrechtlers Martin Luther King Jr. Das bedeutet: ein langes Wochenende, zahlreiche Gedenkveranstaltungen. Aber ist es auch ein Grund zu feiern? Nicht für Jason Woody. Der 34-jährige Fahrradkurier demonstriert immer montags gegen Polizeigewalt. Diese Woche wurde er vor unserer Kamera unsanft festgenommen, wir treffen ihn nach der Freilassung. Auch L. Joy Williams, Präsidentin der "Nationalen Organisation für die Förderung farbiger Menschen" (NAACP) in Brooklyn, blickt kritisch auf die Situation der Schwarzen unter Trump. Was ist übrig von der Aufbruchsstimmung unter 'ihrem' Präsidenten Obama? Ist 50 Jahre nach Martin Luther Kings Ermordung aus seinem Traum ein Alptraum geworden? Eine Reportage von Birand Bingül (ARD-Studio New York)
Chile: Der Kampf der Mapuche-Indianer / Kommende Woche reist Papst Franziskus nach Chile. Dabei widmet er einen Tag den Indigenen: Die Mapuche im Süden Chiles sind mit ihrer Heimat nicht nur verbunden, sondern regelrecht verwandt: Einen Fluss etwa betrachten sie als Lebewesen. Wer ihn zerstört, fügt auch allen Menschen um ihn herum Schmerzen zu. Diese Haltung der Natur gegenüber klingt rückwärtsgewandt, ist aber hochaktuell. Die Mapuche kämpfen gegen Großfarmer und Monokulturen, da diese allen Chilenen langfristig schaden können. Manche Aktivisten verüben Anschläge, um sich Gehör zu verschaffen. Nun steht eine Machi, eine Heilerin, vor Gericht, der vorgeworfen wird, einen Brandanschlag auf Farmer angezettelt zu haben, bei dem das Ehepaar ums Leben kam. "Blödsinn", sagt Machi Francisca Linconao, die den Papst persönlich treffen soll. Eine Reportage von Mathias Ebert (ARD-Studio Rio de Janeiro)
Pakistan: Comic-Heldin auf Verbrecherjagd / Sie raucht, sie flucht und sie schlägt auch mal um sich: "Bloody Nasreen" heißt Pakistans neue Comic-Heldin, die in Karachi auf Verbrecherjagd gehen soll. Noch kann man ihre Geschichte nur online in Ausschnitten lesen, doch die Reaktionen sind bereits klar: Die einen fordern, dass sie ein Kopftuch oder besser noch eine Burka anzieht, die anderen - besonders Frauen - sind begeistert. Markus Spieker (ARD-Studio Neu Delhi) hat den Zeichner der Comic-Heldin getroffen und auch ihre Kritiker befragt.
Jordanien: Klempnerinnen erobern einen Männerberuf / Das Königreich Jordanien ist eine Art ruhige Insel mitten im krisengeschüttelten Nahen Osten. Doch auch hier bewegt sich was - positiv. Das Land hat hunderttausende Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen. Die Wirtschaft ist angeschlagen. Trotzdem arbeitet nur gut die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung: überwiegend Männer. Hilfsprojekte - teils von Deutschland unterstützt - sollen nun auch Frauen auf den Arbeitsmarkt bringen. Und warum nicht gleich in einen Beruf, der weltweit von Männern beherrscht wird? Schließlich sind in einer Region, in der jeder Wassertropfen wertvoll ist, gute Klempner(innen) besonders wichtig. Eine Reportage von Daniel Hechler (ARD-Studio Kairo)
Europa: Offene Videos als Beweis / Iguala, Mexiko, 2014: In einer Nacht werden sechs Menschen erschossen und 43 Studenten verschleppt - sie sind bis heute verschwunden. Drei Jahre danach ist der Fall nicht abschließend geklärt, kein Täter wurde bislang verurteilt. Doch digitale Technologien bringen neue Chancen für die Ermittlungen. Wenn ein Staat nicht tätig wird, werden Menschenrechtler aktiv. Im Fall von Iguala haben sie den Fall rekonstruiert und ins Netz gestellt. Auch in anderen Fällen - etwa bei Kriegsverbrechen - nutzen Menschenrechtsorganisationen, aber auch der Internationale Strafgerichtshof zunehmend digitale Ermittlungen, etwa um Bildmaterial aus den sozialen Netzwerken zu verifizieren, das als Beweis dienen kann. Kristin Becker (ARD aktuell Stuttgart) und Xenia Böttcher (ARD-Studio Mexiko) berichten.
Großbritannien: Schnappschuss Gehfußball / Wer mit dem Fußball lebt, seit er denken kann, fällt in ein tiefes Loch, wenn er zu alt wird, um über den Platz zu rennen. So jedenfalls erging es Steve Colesby, nördlich von Manchester. Seine Rettung: "Walking Football", Gehfußball. Ein altes Spiel mit neuen Regeln, erfunden in der nordenglischen Wiege des Fußballs. Ein Bericht von Hanni Hüsch (ARD-Studio London)
Redaktion: Esther Saoub
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