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Das Erste: Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten Am Sonntag, 2. Dezember 2018, 19:20 Uhr vom WDR im Ersten

München (ots)

Moderation: Isabel Schayani

Geplante Themen:

Ukraine/Russland: Eskalation oder Taktik? 
Seit der gewaltsamen Auseinandersetzung im Asowschen Meer am Sonntag 
ist ein Ende der Krise zwischen der Ukraine und Russland nicht in 
Sicht. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat bereits vor 
einem Krieg mit dem Nachbarland gewarnt - und hofft nun auf Hilfe von
Bundeskanzlerin Merkel in diesem Konflikt. 
Die russische Armee kündigte jetzt an, auf der Krim eine weitere 
Einheit eines Luftabwehrraketensystems zu stationieren. 
Wir reagieren die Ukrainer auf den Konflikt, der sich vor ihrer 
Haustür abspielt - befürchten sie eine Eskalation? 
Autor: Demian von Osten/ARD Studio Moskau

Südafrika: Kohle für Deutschland
Vor sechs Monaten stürzte bei einer unkontrollierten Sprengung ihr 
Haus ein, drei Jahre zuvor wurde ebenfalls bei einer Sprengung ihre 
zweijährige Tochter so schwer verletzt, dass sie seither an 
epileptischen Anfällen leidet.  
Bongi Mahlangu wohnt direkt neben einer Kohlemine. Das Trinkwasser, 
das sie von der öffentlichen Zapfstelle holt, ist ungenießbar, 
übersäuert durch das Abwasser der Mine. 
Südafrika setzt auf Kohle, 90 Prozent seiner elektrischen Energie 
werden in Kohlekraftwerken produziert. Die Folgen sind dramatisch: 
Durch die Luft- und Wasserverschmutzung werden die Menschen krank, 
fruchtbares Land fällt immer neuen Minen zum Opfer, Bauern werden 
umgesiedelt. Dabei wäre das Land für die Nutzung regenerativer 
Energien ideal geeignet. Es gibt Sonne und Wind im Überfluss. Aber 
die Kohle ist billiger und Südafrika wird von Deutschland gleich auf 
zweifache Weise darin unterstützt. Deutsche Unternehmen beteiligen 
sich am Bau riesiger neuer Kraftwerke und Deutschland importiert 
südafrikanische Kohle für die eigenen Kraftwerke. 
Keine guten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Kampf gegen die 
globale Erwärmung.
Autor: Stefan Maier / ARD Studio Johannesburg

Türkei: Nähen für ein freies Leben
Myriam hat ihren Sohn und den Mann im syrischen Bürgerkrieg verloren.
Vor zwei Jahren kam sie mit vier Kindern in die Türkei, um Zuflucht 
zu suchen - wie mittlerweile rund 3,6 Millionen Syrer. Viele von 
ihnen finden sich in der vorübergehenden Heimat ganz gut zurecht. Sie
arbeiten hier und schicken ihre Kinder in die Schule. Doch es gibt 
auch die, die durchs Raster fallen: Alleinerziehende Mütter wie 
Myriam oder Kriegswaisen. Sie fühlen sich oft hilflos oder kennen 
sich nicht aus im Umgang mit den Behörden. Der Verein "TIAFI", in dem
auch drei Deutsche mitwirken, hat es sich zur Aufgabe gemacht, 
syrische Frauen und Kinder in der Türkei zu unterstützen. In der 
Küstenstadt Izmir haben sie eine alte Schuhfabrik gemietet. Dort 
bieten sie den Frauen Fortbildungen an und unterstützen sie bei 
Behördengängen und Kinderbetreuung. Mit ihrer Hilfe hat Myriam auch 
eine kleine Wohnung gefunden. Nun geht sie täglich in die alte 
Fabrik, hat sich das Nähen beibringen lassen. Die Taschen, die sie 
näht, werden verkauft, und sichern der Familie ein kleines Einkommen.
Auch wenn es ihr in Izmir gefällt, noch lieber wäre sie zurück in 
Syrien.
Autorin: Katharina Willinger / ARD Studio Istanbul

USA: Amazon ,,vergoldet'' Queens 
Amazon ,,is coming to town'', plant ein neues Hauptquartier in Queens
-- für manche New Yorker ist es als hätte Santa Claus sein 
persönliches Erscheinen angesagt. Riesige Erwartungen beflügeln 
derzeit vor allem Immobilienmakler, aber auch jobsuchende New Yorker.
Wenn 25.000 neue Arbeitsplätze entstehen, muss es auch Schulen und 
Wohnquartiere geben. Kritiker beklagen, dass New York dafür viel zu 
hohe Steuererlässe gewährt, nämlich 1,7 Mrd. Damit hätte man Schulen 
bauen und die U-Bahn sanieren können.
Was kommt auf die Bewohner des New Yorker Stadtteil Queens zu, wie 
ändert sich das Viertel schon jetzt durch die bloße Ankündigung? 
Der knappe Wohnraum wird noch enger. Wohnen in Queens - der 
Amazon-Zuzug wird auch diesen buntgemischten "kleine Leute"-Stadtteil
enorm teuer machen. 
Autorin: Christiane Meier / ARD Studio New York

Mexiko: Kein Funkloch dank Geistesblitz 
Zoila Lopes freut sich auf ihren Sohn, kommt er heute oder vielleicht
erst nächste Woche zu Besuch? Zoila weiß es nicht, denn sie hat zwar 
ein Mobiltelefon, aber keinen Empfang. Mal eben zum Nachbarn? Zu Fuß 
eine Stunde. Wenn der dann nicht da ist, geht's direkt wieder zurück.
Die kleinen Dörfer in den Bergen und Tälern von Oaxaca, im Süden 
Mexikos, scheinen vergessen von der mobilen Welt. Große Unternehmen 
investieren hier nicht. Zu wenige Menschen, zu wenig Geld. Doch die 
Nachfahren der Ureinwohner Mexikos sind findig und kreativ. Sie haben
ihre eigene Lösung gefunden: Eine Kooperative verbindet Dorf um Dorf 
mit einem Mobilnetz -- Marke Eigenbau. Telefonieren für zwei Euro im 
Monat. Für dieses Ziel legt sich die Kooperative sogar mit 
Netz-Giganten an. Die wollen zwar keine Masten aufstellen, aber gerne
satte Gebühren für ihr Netz kassieren. 
Autorin: Xenia Böttcher / ARD Studio Mexiko

Ägypten: Das Blindenorchester
Das erste und einzige Blindenorchester der Welt fasziniert 
Musikfreunde im In- und Ausland. Die Musiker verbindet Leidenschaft, 
eiserne Disziplin und die Entschlossenheit, sich nie unterkriegen zu 
lassen, auch wenn sie blind sind. Shiamaa und Zeinab stammen aus zwei
Generationen, sind 35 und 57 Jahre alt, Shiama spielt Geige, Zeinab 
Oboe. Sie haben Freude am Leben, lachen viel, sind mächtig stolz auf 
das Erreichte. Zusammen mit zwanzig weiteren Musikerinnen reisen sie 
durch Ägypten und die Welt, um aufzutreten. Das erste und einzige 
Blindenorchester der Welt fasziniert Musikfreunde im In- und Ausland 
seit 1961. Damals wurden Blinde in Ägypten noch weggesperrt und 
versteckt. Heute zeigen sie, dass sie keine Grenzen kennen. 
Autor: Daniel Hechler / ARD Studio Kairo

Redaktion: Heribert Roth

Pressekontakt:

WDR-Pressestelle,
E-Mail: wdrpressedesk@wdr.de

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