Das Erste: Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten am Sonntag, 6. Dezember 2020, um 19:20 Uhr vom BR im Ersten
München (ots)
Moderation: Natalie Amiri
Geplante Themen:
England: Sexismus im Schloss
Mitten im England des 21. Jahrhunderts halten es englische Adelsfamilien weiter mit einer uralten Tradition: Töchter gehen bei der Erbfolge leer aus, stattdessen erbt der Sohn; und wenn es keinen gibt, dann eben ein entfernter Cousin - Hauptsache männlich. Dieses Gesetz sorgt nun zunehmend für Proteste bei den Aristokratinnen auf der Insel. Annette Dittert gelang es, mit Betroffenen der Oberschicht zu reden, die sich sonst eigentlich lieber in aristokratischer Zurückhaltung üben. Autorin: Annette Dittert, ARD London
Ungarn und die EU: Die Orban-Story
Als Straßenkämpfer sieht er sich selbst: Viktor Orban, der Ministerpräsident von Ungarn. Als junger Student startete er seine politische Karriere im Widerstand gegen die Herrschaft der Sowjetunion. "Er war ein wirklich freiheitsliebender Mensch", sagt sein Parteifreund Elmar Brok, der ihn schon damals kannte. Doch wie ist Orban zu dem Politiker geworden, der er heute ist? Jemand, der die EU beschimpft, Urteile des Europäischen Gerichtshofs nicht anerkennt, gar den ganzen EU-Haushalt blockiert? Der "Weltspiegel"-Bericht zeichnet die Geschichte des Viktor Orban nach - und zeigt, welche Schwächen in der EU sie mit ermöglicht hat. Autor: Markus Preiß, ARD Brüssel
Italien: Taranto - Tod oder Arbeit
Das Stahlwerk von Taranto galt einst als Symbol eines italienischen Wirtschaftswunders, das vielen Arbeit ermöglichte. Heute allerdings zeigt sich das Unternehmen als Giftschleuder, die tödliche Krankheiten auslöst. Lina Ambrogi Melle wollte das nicht hinnehmen und hat den italienischen Staat vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte verklagt und gewonnen! Unterstützung bei Protesten für saubere Luft und eine gesunde Umwelt erhält sie von vielen Menschen - darunter Mitarbeiter des Werks und Ärzte. Autorin: Ellen Trapp, ARD Rom
Westjordanland: Bethlehem ohne Pilger
Seit der Kreuzfahrerzeit pilgern Christen aus aller Welt nach Bethlehem - laut Überlieferung der Geburtsort Jesu. 2019 besuchten mehr als drei Millionen Touristen die Stadt im palästinensischen Westjordanland. Mit den Pilgern kam im März das Corona-Virus. Bethlehem war die erste Stadt, über die die palästinensische Autonomiebehörde einen Lockdown verhängte. Jetzt, im Corona-Advent, sind Kirche und Stadt menschenleer, die meisten Geschäfte auf dem Bazar seit Monaten geschlossen. Mehr als 60 Prozent der Einwohner sind arbeitslos. Aber in die Verzweiflung mischt sich auch vorweihnachtliche Hoffnung. Die Wahl des neuen US-Präsidenten Biden lässt die Menschen aufatmen, denn mit ihm dürfte die Regierung wieder einen Unterstützer haben. Autorin: Dr. Susanne Glass, ARD Tel Aviv
Venezuela: Maduro lässt wählen
Wie geht es Dir, Venezuela? Lange Schlangen bilden sich vor den Tankstellen. Das ölreichste Land der Welt hat kein Benzin für seine Bürger. Wer an Covid erkrankt, leiht sich Geld, um bloß nicht in ein öffentliches Krankenhaus eingeliefert zu werden. "Der Teufel hat sich Venezuela geholt", sagt eine wütende Passantin. Und jetzt stehen am 6. Dezember Parlamentswahlen an. Das Parlament ist die letzte demokratisch gewählte Institution in Venezuela. Doch für die Mehrheit der Venezolaner steht fest, es wird keine faire Wahl geben. Präsident Maduro wird dafür sorgen, dass das Parlament in seine Hände fällt. Darum nehmen viele gar nicht erst teil an der Wahl am Sonntag. Autorin: Xenia Böttcher, ARD Mexico City
Redaktion: Brigitte Abold
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