Das Erste
Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten
Am Sonntag, 13. Dezember 2020, 19:20 Uhr vom WDR im Ersten
München (ots)
Moderation: Isabel Schayani Geplante Themen: Dänemark, Singapur, Ruanda, Argentinien: Impfen - Blick in die Welt Der Wettlauf ist im vollem Gange - die Hoffnungen auf Impfstoffe in der Corona-Krise sind groß. In Dänemark z. B. setzt die Regierung auf bessere Kommunikation, um die nötigen Maßnahmen zu erklären. Mit gezielten Werbespots sollen junge Dänen sensibilisiert werden. In Singapur dagegen herrscht keine Eile beim Impfen. Was wohl auch daran liegen mag, dass die Infektionszahlen dort auf niedrigem Niveau liegen. Wie kann der Impfstoff auf einem großen, meist dünn besiedelten Kontinent wie Afrika verteilt werden? Das Beispiel Ruanda zeige, so Experten, wie fortschrittlich und modern ein afrikanisches Land sich dieser Herausforderung stelle. In Argentinien befürchten viele, dass sie bei der Verteilung des Impfstoffes das Nachsehen haben könnten. Ein Blick in die Welt - vier Korrespondent*innen berichten von vier Kontinenten. (Autoren: Sandra Ratzow, Norbert Hahn, Christian Blenker, Matthias Ebert, Philipp Wundersee) Russland: Was macht eigentlich Putin? Russland kämpft mit der Corona-Pandemie. Die wirtschaftlichen Aussichten sind eher trübe. Und wenn nach der Wahl Trumps damals in der Duma die Sektkorken knallten, so ist die Reaktion auf den Wahlsieg Joe Bidens mehr als verhalten: Bislang hat Wladimir Putin offiziell noch nicht einmal gratuliert. Die beiden kennen sich seit langem - und, heißt es, mögen sich nicht besonders. Und dennoch bietet der Machtwechsel in den USA die Chance auf einen Neuanfang im russisch-amerikanischen Verhältnis. Was bedeutet der Machtwechsel für den Kreml? (Autorin: Ina Ruck/ARD Studio Moskau) USA: New York den New Yorkern New York atmet durch, mit Maske, versteht sich. Die Megacity erlebt ein Weihnachten wie kein anderes. Statt zehn Millionen Touristen kommen jetzt ein paar wenige aus New Jersey oder benachbarten US-Staaten. Restaurants, Shops und die vielen Kleinverdiener leiden enorm. Aber die Museen sind offen, die Eislaufplätze und Parks auch. New York war von der Pandemie in diesem Jahr besonders stark betroffen. Viele Menschen verloren ihren Job, die Arbeitslosigkeit ist rapide gestiegen. In einer Stadt mit acht Millionen Einwohnern brauchen zwei Millionen New Yorker Hilfe. Suppenküchen haben Hochkonjunktur. Aber viele New Yorker sind smart, widerstandsfähig und dennoch optimistisch - auch mitten in der Krise. (Autorin: Christian Meier/ARD Studio New York) Niederlande: Vom Modedesigner zum Lebensretter Statt den Laufsteg zu erobern, hilft ein junger Niederländer mit seiner pfiffigen Idee Menschen ohne Dach über dem Kopf. Seine Erfindung: ein sogenannter Shelter-Suit. Ein Overall-Schlafsack, der Obdachlose und Flüchtlinge im Winter warm hält. Seine Näherei versorgt Geflüchtete und benachteiligten Menschen mit Arbeit versorgt und schützt die Umwelt - eine Triple-Win-Situation. Die aus ausrangierten Schlafsäcken, Zelten und Stoffresten hergestellte Kleidung ist sowohl funktionell als auch umweltfreundlich. Mehr als 6000 Wärmeoveralls hat das Team in Europa schon verteilt. Eine Erfolgsgeschichte. Nach einem persönlichen Schicksalsschlag tauschte Timmer fancy Designs gegen ganz praktische Wärmeoveralls. Zurzeit leben in den Niederlanden etwa 40.000 Menschen ohne Obdach auf der Straße, die meisten zwischen 18 und 30 Jahre alt. Die Zahl der Bedürftigen hat sich in den vergangenen 10 Jahren verdoppelt. (Autorin: Gudrun Engel/ARD Studio Brüssel) Peru: Jagd auf illegale Goldgräber Der Goldpreis ist in Pandemie-Zeiten enorm gestiegen - da wittern illegale Goldgräber in Peru das große Geschäft. Sie zerstören Teile des Dschungels im Amazonas-Reservat Tambopata. Zurück bleiben Mondlandschaften. Die örtlichen Park-Ranger sind fast chancenlos, deshalb gehen sie auf die Jagd nach illegalen Abbauhalden, unterstützt von Elitesoldaten. Dabei ist auch ein Umwelt-Staatsanwalt, der im Dschungel Kriminelle festnehmen darf. Wenn sie denn die Goldgräber auf frischer Tat ertappen, was nicht immer gelingt. Die Goldgräber-Mafia ist technisch bestens ausgerüstet, mit hochmodernen Funkgeräten. Finden die Ranger ein verlassenes Camp vor, dann vernichten sie alles, was sie vorfinden: Kleidung, Lebensmittel und Werkzeuge. Die Gier nach Gold in der Corona-Krise beschleunigt die Zerstörung des Urwalds. (Autor: Matthias Ebert/ARD Studio Rio de Janeiro) Ägypten: Das Blindenorchester spielt wieder Vor drei Jahren berichtete der "Weltspiegel" erstmals über das wohl einzige Blindenorchester weltweit. 100 Schülerinnen aus Kairo bilden eine eingeschworene Gemeinschaft und das in einer Gesellschaft, die Menschen mit Behinderungen lange weggesperrt hat. Corona riss die jungen Frauen auseinander, monatelang durften sie nicht auftreten, nicht in die Schule gehen. Das hat sich jetzt etwas geändert: Das Blindenorchester spielt wieder - in kleinerer Besetzung vor wenig Publikum. Doch allemal ein Hoffnungsschimmer für die Musikerinnen nach harten Monaten. (Autor: Daniel Hechler/ARD Studio Kairo) Unser Podcast: Obdachlosigkeit: Nöte und kreative Ideen Der "Weltspiegel" bringt Klarheit in eine komplexe Welt, zeigt, was die Welt politisch in Atem hält, wie andere Länder ihre Probleme anpacken und die Menschen dort ihr Leben meistern. Unsere Korrespondentinnen und Korrespondenten sind vor Ort, überraschen mit ungewöhnlichen und bildstarken Geschichten, die Hoffnung machen, geben aber auch denen eine Stimme, die unterdrückt werden. Der "Weltspiegel" steht für Toleranz und Vielfalt. http://www.daserste.de/weltspiegel Redaktion: Petra Schmitt-Wilting/Heribert Roth
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