"Menschen bei Maischberger", am Dienstag, 10. Mai 2005, 23.00 Uhr
Thema: "Der Fluch der Erinnerung"
München (ots)
Peter Eisenman Am 10. Mai wird das Holocaust-Mahnmal in Berlin eingeweiht. In "Menschen bei Maischberger" spricht Stararchitekt Peter Eisenman am selben Abend über sein viel diskutiertes Bauwerk. Nach wie vor hält die Debatte um das 19.000 Quadratmeter große Stelenfeld an. "Wenn alle froh und glücklich über das Mahnmal wären, hätte ich etwas falsch gemacht", sagt der 72-jährige Amerikaner.
Dietmar Schönherr "Der Krieg ist mein Lebensthema", sagt Schauspiellegende Dietmar Schön-herr. Wenige Tage vor Ende des Zweiten Weltkriegs desertierte der Öster-reicher und versteckte sich auf einer Alm in Tirol: "Wir sind alle schuldig durch die wegschauende Gleichgültigkeit." Sein Engagement für die Entwicklungshilfe in Nicaragua begreift er als Teil der Wiedergutmachung.
Brigitte Seebacher "Das Gedenken in Deutschland ist inflationär geworden", kritisiert Brigitte Seebacher. Die promovierte Historikerin und Witwe von Willy Brandt fordert ein neues nationales Selbstbewusstsein. "Das Gedenken muss einhergehen mit dem Stolz auf das eigene Land." In "Menschen bei Maischberger" spricht die Frau des ehemaligen Deutsche Bank- Chefs Hilmar Kopper über den Um-gang der Deutschen mit der Vergangenheit, ihre Kritik am Holocaust-Mahn-mal und den "deutschen Stolz, der auch immer Willy Brandts Thema war".
Beate Klarsfeld Die berühmte Nazi-Jägerin und Journalistin fühlt sich nicht mitschuldig für die Verbrechen des Dritten Reichs. "Aber ich denke, dass meine Generation eine historische und moralische Verantwortung hat, der viele nicht gerecht geworden sind." Beate Klarsfeld jagte Nazi-Verbrecher auf der ganzen Welt.
Arno und Gila Lustiger Der deutsch-jüdische Historiker und Schriftsteller Arno Lustiger hat Auschwitz überlebt. Seiner Tochter Gila hat er nie von seiner Vergangenheit in sieben Konzentrationslagern erzählt. Seine Tochter erwidert: "Ich habe 40 Jahre gebraucht, um etwas über das Schicksal meines Vater zu erfahren". Die in Paris lebende Erfolgsautorin hat die Geschichte ihrer jüdischen Familie in ihrem neuen Roman "So sind wir" verarbeitet.
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