Die ARD auf der 57. Berlinale - Ein Filmbuch informiert über das Engagement der ARD für den deutschen Film
München (ots)
Filme made in Germany - dafür steht die ARD als größter deutscher Auftrags- und Geldgeber, als materieller und ideeller Förderer der hiesigen Filmwirtschaft wie kein anderer Sender. Und so ist es nicht verwunderlich, dass ARD-koproduzierte Filme bei der "Bären-Jagd" in den vergangenen Jahren regelmäßig erfolgreich waren: 2004 holte "Gegen die Wand" (NDR) den Goldenen Bären; 2005 gab es zwei Silberne Bären für "Sophie Scholl - Die letzten Tage" (BR/SWR/ARTE); 2006 gingen insgesamt drei Silberne Bären an "Requiem" (SWR/WDR/BR/ARTE), "Elementarteilchen" (NDR/BR/Degeto) und "Der freie Wille" (WDR/ARTE).
Wie kein anderes internationales Filmfestival hat sich die Berlinale für die Präsenz des deutschen Films eingesetzt. Und auch die ARD fühlt sich der Pflege der deutschen Filmkultur sowohl im Kino als auch in ihren Fernsehprogrammen verpflichtet. Zur Eröffnung der 57. Berlinale stellt die ARD der Presse ein umfangreiches Filmbuch vor, das erstmals seit 20 Jahren einen Überblick über das Engagement der ARD in Sachen Film im Kino wie im Fernsehen gibt. Neben Fachartikeln und Meinungen von Machern enthält die Publikation auch Zahlen und Fakten über Auftrags- und Finanzvolumen in diesem Bereich.
Eine Summe von ca. 220 Millionen Euro haben die Landesrundfunkanstalten der ARD im Jahr 2006 für Filmneuproduktionen ausgegeben. Weitere 250 Millionen Euro investierte die ARD Degeto in Auftragsproduktionen von Fernsehfilmen und Serien. Ein finanzieller Aufwand, der sich besonders für das Kino lohnt. Denn so unterschiedliche, von den Filmredaktionen der Landesrundfunkanstalten betreute ARD-Koproduktionen wie "Das Leben der Anderen" (BR/ARTE), "Wer früher stirbt ist länger tot" (BR), "Sommer vorm Balkon" (RBB/WDR/ARTE) oder "Deutschland. Ein Sommermärchen" (WDR) haben im vergangenen Jahr ein Millionenpublikum begeistert und wesentlich dazu beigetragen, dass der Anteil deutscher Kinoproduktionen am Gesamtumsatz der Kinobetreiber 2006 bei über 20 Prozent lag. Für das Jahr 2007 sind bereits über 50 ARD-Koproduktionen für eine Kinoverwertung angemeldet.
Beim "Deutschen Filmpreis" gingen 2005 und 2006 16 von insgesamt 17 Auszeichnungen an ARD-Koproduktionen. Aber auch international wird der deutsche Film wieder stärker wahrgenommen, wobei sich die Aufmerksamkeit hier ebenfalls auf ARD-Koproduktionen fokussiert. So wurde der Europäische Filmpreis 2006 an "Das Leben der Anderen" (BR/ARTE) und den Dokumentarfilm "Die große Stille" (BR) verliehen. Und mit "Das Leben der Anderen" sind ARD-Koproduktionen nach "Sophie Scholl" (BR/SWR/ARTE) und "Der Untergang" (NDR/WDR/Degeto) in den vergangenen Jahren bereits zum dritten Mal in Folge für den Oscar als bester ausländischer Film nominiert.
Mit insgesamt 32 Beiträgen ist die ARD auf der 57. Berlinale vertreten.
Darunter befinden sich Filme verschiedenster Genres und unterschiedlichster Handschriften. Vor allem Dokumentarfilme sind in diesem Jahr besonders stark vertreten. Die Bedeutung des Dokfilms hat bei allen großen Filmfestivals zugenommen - so auch bei der Berlinale. Der ARD, die den Dokumentarfilm als festen Bestandteil ihres Informationsprogramms schon seit je gepflegt hat, kommt diese Entwicklung sehr entgegen.
In der Sektion "Panorama", die ihren Schwerpunkt auf Independent- und Arthousefilmen hat, läuft der vom RBB koproduzierte Film "Asyl im Paradies - Tamara Danz" von Peter Kahane und Alfred Roesler, eine sehr intime Dokumentation über die DDR-Rocksängerin. Schwule Filmgeschichte ist das Thema von André Schäfers Beitrag "Schau mir in die Augen, Kleiner" (WDR/ARTE) mit Stephan Frears, Gus van Sant, Tilda Swinton und FranVois Ozon.
Die Sektion "Internationales Forum des jungen Films" bringt mit "Schindlers Häuser" (WDR/3sat) über das Werk des Architekten Rudolph Schindler in Los Angeles und Umgebung, "Prater" (WDR) über eine Wiener Institution und "Heimatklänge" (BR) über drei Künstler, die traditionelle Schweizer Musik auf eine höchst unkonventionelle Weise fortentwickeln, drei weitere Dokumentarfilme. Und in der Sektion "Perspektive Deutsches Kino", die die thematischen und ästhetischen Tendenzen im einheimischen Filmschaffen bündelt, lassen sich mit "Prinzessinnenbad" (RBB) über drei Mädchen im Einzugsgebiet des Cottbusser Tors in Berlin und "Von einem der auszog - Wim Wenders' frühe Jahre" (SWR) zwei weitere Dokumentarfilme finden.
Der RBB als die Landesrundfunkanstalt, in deren Sendegebiet das zweitgrößte Filmfestival der Welt stattfindet, fühlt sich der Kulturinstitution Berlinale in besonderer Weise verbunden.
"Wir bringen die Stars" - der RBB als "offizieller Partner" der Berlinale
Unter diesem Motto bietet das RBB-Fernsehen täglich aktuelle Berichte in "zibb" mit Britta Elm, Live-Sendungen mit Stars und Regisseuren aus dem "Berlinale-Studio" im Festivalpalast, präsentiert von Peter Twiehaus, die Übertragung aller Pressekonferenzen und die "Langen Filmnächte". Mehr als 17 Stunden Programm sendet allein der RBB während der 57. Internationalen Filmfestspiele. In der "Abendschau" und in "rbb-aktuell" informieren Petra Gute und Ulli Zelle täglich über das Filmfestival. Dazu kommt die Berichterstattung im Hörfunk. Der RBB feiert dabei in diesem Jahr ein Jubiläum: "Radioeins" ist schon zum zehnten Mal das offizielle Berlinale-Radio. "Rbbonline" und "rbbtext" begleiten das gesamte Berlinale-Programm und bieten zusätzlich umfangreichen Service.
Im Ersten wird sich ein "ttt-extra" vom RBB mit den Internationalen Filmfestspielen befassen, und auch "Polylux" wird einen Berlinale-Schwerpunkt bringen. Das Magazin "Brisant" vom MDR wird am 9. Februar im Ersten von der Berlinale berichten. Und natürlich informieren die Nachrichtensendungen des Ersten von den wichtigsten Filmen und der Preisverleihung.
Neben dem RBB widmen sich auch die anderen Dritten Programme der ARD in Beiträgen und Sondersendungen dem zweitgrößten Filmfest der Welt: das MDR-Fernsehen vom 12. bis 16. Februar täglich in "Hier ab vier", in dem Kinomagazin "Kino Royal" und in "Artour"; das Bayerische Fernsehen in zwei Ausgaben von "Kino, Kino" mit einer Vorschau am 7. und den Highlights am 14. Februar; das SWR-Fernsehen in der "Nachtkultur" und der NDR in seinem "Kulturjournal" am 12. Februar.
EinsExtra wird in diesem Jahr vom 12. bis 16. Februar erstmals live von der Berlinale senden. Reporterinnen vor Ort sind Christine Gerberding und Nicole Schmutte. Außerdem hat die ARTE-Redaktion des RBB in diesem Jahr die Berichterstattung für den europäischen Kulturkanal übernommen. Am 10. und 17. Februar wird ARTE in den Sondersendungen "Filmfest Berlin" die Höhepunkte der Berlinale zeigen. Und für Kinder berichtet "ReläXX" vom RBB für den KI.KA.
"Blue Hour" - der Branchentreff der ARD auf der Berlinale
In diesem Jahr erstmals im Café Weilands am Marlene-Dietrich-Platz bieten die "Blue Hours" den Hauptakteuren und Verantwortlichen der ARD-Festivalfilme eine hervorragende Möglichkeit, gemeinsam vor Ort und nach der Vorführung mit Journalisten und Fachpublikum über ihre jüngsten Arbeiten und die aktuelle Entwicklung auf dem Filmmarkt zu diskutieren. Dieser Dialog ist der ARD, die sich seit langem mit Reihen wie "Debüt im Ersten" um die Förderung des Nachwuchses bemüht, besonders wichtig - auch die Berlinale hat mit ihrem "Talent Campus" ein Forum für den Nachwuchs geschaffen.
ARD-Koproduktionen auf der 57. Berlinale - Übersicht
PANORAMA
Asyl im Paradies - Tamara Danz (beteiligte Landesrundfunkanstalt: RBB)
Schau mir in die Augen, Kleiner (WDR/ARTE)
Guten Morgen, Herr Grothe (WDR)
INTERNATIONALES FORUM DES JUNGEN FILMS
Heimatklänge (BR)
Schindlers Häuser (WDR/3sat)
Prater (WDR)
PERSPEKTIVE DEUTSCHES KINO
Aschermittwoch (BR/ARTE)
Blindflug (HR/ARTE)
Autopiloten (SWR/ARTE)
Was am Ende zählt (WDR/ARTE)
Von einem, der auszog - Wim Wenders' frühe Jahre (SWR)
Prinzessinnenbad (RBB)
GERMAN CINEMA
Emmas Glück (SWR)
Sommer '04 an der Schlei (SWR/BR/WDR/ARTE)
Das Leben der Anderen (BR/ARTE)
Mein Führer - Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler (WDR/BR/ARTE)
Offset (SWR/ARTE)
Ping Pong (MDR)
Shoppen (BR)
Vier Minuten (SWR/ARTE/BR)
Winterreise (BR)
Stille Sehnsucht - Warchild (SWR/BR/ARTE)
Wer früher stirbt ist länger tot (BR)
Der letzte Zug (ARD Degeto)
EUROPEAN FILMMARKET
Die Unerzogenen (WDR/SWR)
GG 19 (WDR/SWR/BR alpha)
Konspirantinnen - Polnische Frauen im Widerstand 1939-1949 (NDR/ARTE)
Am Limit (BR)
Strajk - Die Heldin von Danzig (BR/ARTE)
Das wahre Leben (SWR)
TKKG - Das Geheimnis um die rätselhafte Mind-Machine (BR)
GENERATION
Blöde Mütze! (BR/RBB)
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