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Einsfestival kommt raus: Starkes Programm gegen Diskriminierung am Internationalen Coming Out Day

Köln (ots)

Am 11. Oktober findet zum 25. Mal der Internationale Coming Out Day statt. Einsfestival bekennt wieder Farbe und zeigt Flagge für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender. Unter dem Motto "Es wird besser" gibt es ein starkes Programm gegen Diskriminierung und für mehr Toleranz. Gezeigt werden ausgesuchte internationale Spielfilme, Reportagen und Dokumentationen sowie ein (stimm-)gewaltiger Ausflug in die Welt der Popmusik.

Dementsprechend startet der Thementag um 14.45 Uhr mit dem Konzertmitschnitt "Gossip - Live in Liverpool". Beth Ditto, die charismatische Sängerin der amerikanischen Band Gossip, nutzt ihre Popularität konsequent für den Kampf gegen Bigotterie und Konformismus.

Direkt im Anschluss gibt Filmemacher Rosa von Praunheim um 15.35 Uhr mit seinem Dokumentarfilm "Die Jungs vom Bahnhof Zoo" einen sehr persönlichen Einblick in das Berliner Strichermilieu und dessen Entwicklung von den 80er Jahren bis heute. Mit aufrichtigem Interesse an den Lebensgeschichten seiner Protagonisten gelingt von Praunheim ein sensibles Sittengemälde, das weder verklärt noch verurteilt, sondern den Blick auf die Menschen und ihre Bedürfnisse innerhalb dieser Szene lenkt.

Die Reportage "Meine Eltern sind lesbisch" zeigt um 17.00 Uhr, wie Kinder damit umgehen, mit zwei Müttern aufzuwachsen, bevor um 18.30 Uhr die Frage gestellt wird: "Kommt Mausi raus?" Die Antwort gibt der gleichnamige deutsche Fernsehfilm von Alexander Scherer. In der Coming Out-Geschichte spielt Julia Richter die 20-jährige Kati, eine junge lesbische Frau auf dem Weg "nach draußen" - und zu sich selbst.

In "Nadia auf den Spuren der Liebe" erkundet Moderatorin Nadia Kailouli um 20.15 Uhr die außergewöhnliche Welt der so genannten "Gender Bender". Dabei begegnet sie Till und Keay, zwei Menschen, die sich dafür entschieden haben, die konventionellen Rollen von "Mann" und "Frau" zu sprengen und ihrem inneren Ich zu folgen. Eine spannende und einfühlsame Reise, die nicht nur Verständnis für das Andere aufbringt, sondern gleichzeitig auch zeigt, wie universell menschliche Bedürfnisse und Sehnsüchte sind.

Ab 20.45 Uhr rollt Einsfestival dann die große Leinwand und den roten Teppich aus und zeigt gleich drei besondere Filme des internationalen Queer Cinema. Den Auftakt macht Francois Ozons "Die Zeit die bleibt" u.a. mit Jeanne Moreau und Melvil Poupaud, ein existenzialistisch-sensibles Drama um einen unheilbar kranken Fotografen, der zu einer letzten Reise aufbricht. Um 22.00 Uhr folgt die auf einem wahren Fall beruhende Gaunerkomödie "Ich liebe dich Phillip Morris" mit Jim Carrey und Ewan McGregor als schwules Paar mit krimineller Energie. Schließlich geht es um 23.30 Uhr um eine tragische Lebensgeschichte im Kuba der 60er Jahre: In Julian Schnabels bewegendem Biopic "Bevor es Nacht wird" spielt Oscar-Preisträger Javier Bardem den homosexuellen Schriftsteller Reinaldo Arenas. Der muss erleben, dass der von ihm anfangs glühend verehrte Máximo Líder Fidel Castro nicht nur keine kritischen Stimmen im eigenen Land duldet, sondern darüber hinaus auch kein Interesse daran hat, dass sich an den überkommenen Moralvorstellungen aus der Zeit des Batista-Regimes etwas ändert. In diesem bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig vierfach ausgezeichneten Film glänzen in den Nebenrollen Stars wie Johnny Depp, Sean Penn und Olivier Martinez.

Allen Filmen ist eines gemeinsam: Sie zeichnen kein eindimensionales Bild von ihren Protagonisten. Diese sind nicht "nur schwul", sondern ermöglichen dem Publikum die differenzierte Auseinandersetzung mit ihren jeweiligen persönlichen Geschichten - jenseits von Kategorien wie "männlich" und "weiblich" oder "homosexuell" und "heterosexuell".

Einsfestival am Internationalen Coming Out Day: einen ganzen Tag lang starkes Programm zum Rauskommen, Mitreden und Nachdenken.

Redaktion: Dr. Jessica Eisermann, Michael Maurer

Fotos unter www.ard-foto.de

Pressekontakt:

WDR Presse und Information, Kristina Bausch
Telefon: 0221/220 7121, E-Mail: kristina.bausch@wdr.de

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