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Online-Durchsuchung: Data Center der Provider müssen tabu bleiben!

Köln/Berlin (ots)

Der Verband der deutschen Internetwirtschaft
eco e.V. kritisiert die von der Bundesregierung beabsichtigte Form 
der Umsetzung der Online-Durchsuchung. Insbesondere dürfen die 
'Spähangriffe' des 'Bundestrojaners' nicht gegen Provider gerichtet 
werden. Als Anbieter wichtiger Infrastrukturen müssen sie die 
Integrität ihrer Systeme jederzeit sicherstellen. Provider zu 
'hacken' ist weder notwendig noch vertretbar, denn der 
wirtschaftliche Schaden einer durch eine Online-Durchsuchung 
ausgelösten Vertrauenskrise wäre sowohl für die Provider als auch für
ihre Kunden enorm.
Dazu Prof. Michael Rotert, Vorstandsvorsitzender Verband der 
deutschen Internetwirtschaft eco e.V.: "Wird der Provider eines 
Verdächtigen derart 'durchsucht', hat er einen erheblichen 
Image-Schaden zu befürchten. Und das zu recht. 
Online-Dienstleistungen sind gewissermaßen die Nervenfasern der 
Informationsgesellschaft. Sicherheit und Vertrauen in die Nutzung 
dieser Dienste sind unverzichtbar, nicht nur für den wirtschaftlichen
Erfolg unserer Branche, sondern auch für den unserer Business-Kunden.
Es wäre leichtfertig und verantwortungslos, dies für die angeblich 
nur zehn geplanten Online-Durchsuchungen im Jahr aufs Spiel zu 
setzen. Deshalb appelliere ich an die Innenminister von Bund und 
Ländern, die Rechenzentren der Provider von ihren Plänen in Sachen 
Online-Durchsuchung auszunehmen. Das ist auch nicht notwendig, denn 
die Provider arbeiten konstruktiv mit den Strafverfolgungsbehörden 
zusammen."
Die Online-Durchsuchung wird nach Einschätzung von eco das Vertrauen 
der Computernutzer in die Sicherheit von Behörden-Portalen und 
Behörden-Software wie zum Beispiel dem Steuerprogramm ELSTER 
untergraben, mit negativen Auswirkungen auf die Akzeptanz von 
E-Government. Prof. Rotert: "Dass der Zugriff auf die Rechner des 
Verdächtigen über das Internet erfolgen soll, sehen wir grundsätzlich
kritisch. Die Strafverfolger bedienen sich dabei derselben Technik 
wie kriminelle Hacker, das heißt sie müssen Sicherheitslücken 
ausnutzen, die von den gängigen Virenschutzprogrammen noch nicht 
erkannt werden können. Damit setzt die Online-Durchsuchung voraus, 
dass die Behörden solche Sicherheitslücken verschweigen, auch wenn 
sie sie kennen. Das ist für uns nicht akzeptabel."
eco (www.eco.de) ist seit über zehn Jahren der Verband der 
Internetwirtschaft in Deutschland. Die mehr als 370 
Mitgliedsunternehmen beschäftigen über 250.000 Mitarbeiter und 
erwirtschaften einen Umsatz von ca. 45 Mrd Euro jährlich. Im 
eco-Verband sind die rund 230 Backbones des deutschen Internet 
vertreten. Verbandsziel ist es, die kommerzielle Nutzung des Internet
voranzutreiben, um die Position Deutschlands in der Internet-Ökonomie
und damit den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. Der 
eco-Verband versteht sich als Interessenvertretung der deutschen 
Internetwirtschaft gegenüber der Politik, in Gesetzgebungsverfahren 
und in internationalen Gremien.

Pressekontakt:

Weitere Informationen: eco Verband der deutschen Internetwirtschaft
e.V., Verbindungsbüro Berlin, Marienstr 12, 10117 Berlin, Tel.:
030/24 08 36-96, E-Mail: berlin@eco.de,
Web: www.eco.de

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