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eco: DSL-Quasimonopol der Deutschen Telekom behindert Internet- Telefonmarkt

Berlin / Köln, 15. Juli 2004 – Die Deutsche Telekom
dominiert das DSL-Breitbandnetz in Deutschland mit einer
91prozentigen Marktbeherrschung und behindert damit den aufkommenden
Markt für Voice over Internet Protocol (VoIP, Internet-Telefonie)
massiv. Dieses Resümee hat der Verband der deutschen
Internetwirtschaft, eco Forum e.V., auf seiner Jahreshauptversammlung
am 15. Juli in Köln gezogen und die Regulierungsbehörde für Post und
Telekommunikation (RegTP) öffentlich aufgefordert, diesem
„Horror-Szenario für die Wettbewerbssituation in Deutschland“
schleunigst ein Ende zu bereiten. Der Verband appelliert eindringlich
an die RegTP, den Bitstreamzugang in Deutschland noch in diesem Jahr
Realität werden zu lassen. Dadurch könnten Wettbewerber des
Ex-Monopolisten erstmals bei DSL eine direkte Kundenbeziehung
aufbauen, über qualitative Serviceparameter eine Differenzierung
herbeiführen und mit der Entbündelung vom Telefonanschluss VoIP über
DSL anbieten, ohne dass der Kunde eine monatliche Telefongrundgebühr
an die Deutsche Telekom zahlen muss. Auf keinen Fall darf der
entbündelte DSL-Zugang erst in zwei Jahren in Deutschland möglich
sein, indem die RegTP den Verfahrensvorschriften des neuen
Telekommunikationsgesetzes ausufernd und langatmig folgt, fordert der
eco-Verband.
„Es gibt auf absehbare Zeit keine technische Alternative zu DSL
für den Breitbandzugang in Deutschland. Breitband stellt aber die
Voraussetzung für die Verbreitung der Internet-Telefonie in großem
Stil dar. Daher darf es nicht sein, dass sich der ehemalige
Monopolist als Flaschenhals entpuppt und damit versucht, den VoIP-
Markt an sich zu ziehen“, erklärt Harald A. Summa, Geschäftsführer
des Verbandes der deutschen Internetwirtschaft.
Der eco-Verband lobt ausdrücklich das Vorpreschen von Freenet,
QSC, Telefonica und anderer innovativer Internet Service Provider mit
VoIP-Diensten. Umso größer stuft eco allerdings die Gefahr ein, dass
die Deutsche Telekom ihre marktbeherrschende Position beim
Breitbandzugang künftig für Internet-Telefonie missbraucht wird.
„Wenn der Ex-Monopolist VoIP mit jedem DSL-Zugang fest verbindet,
würde der freie VoIP-Markt im Keim erstickt“, gibt eco-
Geschäftsführer Harald A. Summa zu bedenken.
Joe McNamee, Telecommunication Policy Director bei der
Europäischen Union, sagte auf der Jahreshauptversammlung des
eco-Verbandes: „Die Regulierung behandelt das neue
Kommunikationsverfahren VoIP mit den Methoden der alten
Telekommunikationswelt als öffentlichen zugänglichen Sprachdienst.
VoIP ist indes ein reiner Mehrwertdienst auf Internetbasis
vergleichbar mit Instant Messaging, für das auch noch niemand eine
staatliche Regulierung vorgeschlagen hat. Der Staat sollte sich daher
darauf konzentrieren, einen innovations- und wettbewerbsfördernden
Rahmen für den Breitbandzugang zum Internet zu schaffen und die
darauf laufenden Mehrwertdienste dem Kräftespiel des Marktes
überlassen.“
Genau diese Wettbewerbssituation sieht der eco-Verband angesichts
der Übermacht der Deutschen Telekom nicht für gegeben. Der Verband
verweist darauf, dass fast alle DSL-Anbieter in Deutschland nichts
anderes als Wiederverkäufer von T?DSL des Ex-Monopolisten sind und
zählt beispielhaft 1 und 1, AOL, Freenet, Tiscali und T?Online auf.
T-DSL ist indes immer zwangsgebündelt mit einem Telefonanschluss,
der bei Internet-Telefonie überflüssig ist, betont der eco-Verband
die Absurdität der Bündelung.
Nach Einschätzung von eco hat VoIP das Potenzial zu einem
umfassenden Innovationsschub weit über das bloße Telefonieren
hinaus. „Die Zusammenführung von Sprach- und Datendiensten
erschließt neue Anwendungen, die erhebliche Impulse für die
Wirtschaft und den Arbeitsmarkt in Deutschland geben können. Diese
Chance darf nicht durch eine falsche Regulierungspolitik bedroht
werden“, fordert eco-Geschäftsführer Harald A. Summa.
eco Forum e.V. (www.eco.de) ist der Verband der
Internetwirtschaft in Deutschland. Die 300 Mitgliedsunternehmen
beschäftigten über 200.000 Mitarbeiter und erwirtschaften einen
Umsatz von ca. 40 Mrd Euro jährlich. Im eco Forum sind die rund 110
Backbones des deutschen Internet vertreten. Der Verband betreibt den
größten nationalen Datenaustauschknoten DE?CIX. Verbandsziel ist es,
die kommerzielle Nutzung des Internet voranzutreiben, um die
Position Deutschlands in der Internet-Ökonomie und damit den
Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. eco Forum e.V. versteht
sich als Interessenvertretung der deutschen Internetwirtschaft
gegenüber der Politik, in Gesetzgebungsverfahren und in
internationalen Gremien.
ots-Originaltext: ECO Electronic Commerce Forum e.V.
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6699
Weitere Informationen: Verband der deutschen Internetwirtschaft, 
eco Forum e.V., Arenzhofstr. 10, 50769 Köln, Tel.: 0221/700048-0, 
E-Mail:  info@eco.de, Web: www.eco.de
PR-Agentur: Team Andreas Dripke, Tel.: 0611/97315-0, 
E-Mail:  team@dripke.de

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