Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) gGmbH
Bildungsgerechtigkeit ist möglich
Studienkompass präsentiert 2.000 Beispiele
Berlin (ots)
Der neue OECD-Bericht und eine Studie der Vodafone-Stiftung haben es in dieser Woche wieder gezeigt: Jugendliche aus bildungsfernen Familien studieren in Deutschland deutlich seltener als Akademikerkinder. Für das Förderprogramm STUDIENKOMPASS sind diese Ergebnisse nicht neu. Bereits seit 2007 werden Jugendliche aus nichtakademischen Elternhäusern gefördert und auf dem Weg ins Studium und Berufsleben begleitet. Mittlerweile sind es mehr als 2.000 Jugendliche bundesweit.
Eine von ihnen ist Esra. Die 20-Jährige Berlinerin hat sich noch in der zwölften Klasse nicht vorstellen können, dass sie mal eine erfolgreiche Jurastudentin wird. In ihrer Familie ist sie die Erste, die ein Studium aufgenommen hat. Drei Jahre lang wurde sie vom STUDIENKOMPASS gefördert, hat eigene Stärken entdeckt, Selbstsicherheit gewonnen und nach intensivem Austausch und Beratung eine bewusste Studienentscheidung getroffen.
"Die Geschichten unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben eins gemeinsam: Sie zeigen, dass wirkliche Chancengerechtigkeit erst entsteht, wenn sich Jugendliche ihres Potenzials bewusst werden und sie kontinuierliche Unterstützung bei der Entfaltung ihrer Persönlichkeit erhalten", fasst Saskia Wittmer-Gerber, stellvertretende Leiterin des STUDIENKOMPASS, das Rezept des Programms zusammen.
Das STUDIENKOMPASS-Konzept wird bestimmt von intensiver Betreuung. Die Förderung von Selbstorganisation und Reflexionsprozessen sowie ein intensiver Austausch der Jugendlichen mit Studierenden und Berufstätigen führen zum Erfolg. Bereits bestehende Beratungsangebote vor Ort bindet der STUDIENKOMPASS in seinen Ansatz ein und ergänzt diese u. a. durch ein speziell für die Zielgruppe entwickeltes Workshop-Programm.
Mehr als 500 Jugendliche haben wie Esra das dreijährige Förderprogramm bereits erfolgreich durchlaufen. Die unabhängige wissenschaftliche Evaluation des STUDIENKOMPASS, die durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird, zeigt ein deutliches Ergebnis: Mehr als 90 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer studieren bereits an einer Hochschule oder planen, in diesem Herbst ein Studium aufzunehmen.
Über den STUDIENKOMPASS
Als gemeinsame Initiative der Accenture-Stiftung, der Deutsche Bank Stiftung und der Stiftung der Deutschen Wirtschaft unterstützt der STUDIENKOMPASS mit vielen weiteren Partnern Schülerinnen und Schüler aus Familien ohne akademische Erfahrung bei der Aufnahme eines Studiums. Der Grund: Besonders Jugendliche, deren Eltern nicht studiert haben, finden auffallend selten den Weg an die Hochschule. Ziel des Förderprogramms ist es deshalb, Hemmschwellen für die Aufnahme eines Studiums abzubauen und bei der Studienwahl zu beraten. Im Jahr 2012 nehmen rund 1.500 Schüler und Studierende an 23 Standorten am Programm teil.
STUDIENKOMPASS-Partner sind die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V., die EWE AG, die Heinz Nixdorf Stiftung, die Deutsche Bank Stiftung, der Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds, die Hans Hermann Voss-Stiftung, die Stiftung Rapsblüte, die NORDMETALL-Stiftung, die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die Roche Diagnostics GmbH, die Rheinische Stiftung für Bildung, Wissenschaft und berufliche Integration, die Dr. Egon und Hildegard Diener-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Schirmherrin ist die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Annette Schavan.
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