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Mehr Chancengerechtigkeit durch verbesserte Berufswahlkompetenz
Absolvierendenbefragung des Studienkompass zeigt große Wirkung der Förderung bei Jugendlichen aus nichtakademischen Familien

Berlin (ots)

In Deutschland wird der Bildungsweg noch immer viel zu stark von der Herkunft beeinflusst. Mit der Förderung von nichtakademischen Jugendlichen auf dem Weg ins Studien- und Berufsleben setzt sich das gemeinnützige Förderprogramm Studienkompass bereits seit 2007 bundesweit dafür ein, alle Möglichkeiten nach dem Abitur aufzuzeigen, die Teilnehmenden zu bestärken und Hürden abzubauen. Eine neue Absolvierendenbefragung zeigt jetzt die große Wirkung der dreijährigen Förderung.

In einer Online-Befragung mit 703 Teilnehmenden der Abschlussjahrgänge 2010 - 2022 gaben 93 Prozent der Alumni an, durch den Studienkompass darin bestärkt worden zu sein, die Herausforderungen rund um die berufliche Orientierung selbstbewusst anzugehen. 89 Prozent bestätigten in der Retrospektive, dass die Förderung ihnen geholfen hat, die Herausforderung als Erstakademiker/in zu meistern. Das belegen auch die sehr niedrigen Abbruchquoten der Alumni. So haben nur 3,9 Prozent der Befragten ihr Studium abgebrochen - im allgemeinen Bundesdurchschnitt sind es 27 Prozent (Hochschul-Bildungs-Report 2020). Insbesondere wird auch der Ausbau von Kompetenzen während der Förderung hervorgehoben. Dazu gehören etwa Selbstvertrauen, soziale Kompetenz, Entscheidungskompetenz sowie der Umgang mit Unsicherheiten und Herausforderungen.

Professorin Dr. Katja Driesel-Lange, Erziehungswissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt Berufsorientierung an der Universität Münster, war beratend bei der Konzeption der Befragung tätig und hebt in ihrem Kommentar zur ersten Analyse der Ergebnisse vor allem hervor, wie umfassend sich die intendierte Wirkung der Förderung entfaltet: "Die Rückmeldungen der Absolvierenden lassen den Schluss zu, dass Berufswahlkompetenz auf all ihren Dimensionen vom Studienkompass gefördert wird. Durch die Vielfältigkeit des Angebots kam die Unterstützung aus Sicht der Befragten direkt bei ihnen an und hilft der übergroßen Mehrheit der Studienteilnehmenden, eine sichere nachschulische Entscheidung zu treffen, mit der sie auch später noch zufrieden sind. Selbst bekundet konnten die jungen Menschen ihre Stärken entdecken und ihre Motivation steigern, Selbstvertrauen entwickeln und für die Bedeutung von Netzwerken sensibilisiert werden, durch die sie informationelle, instrumentelle und emotionale Unterstützung erhalten. Das Rüstzeug, das sie für die Gestaltung des Übergangs erhalten, beinhaltet auch die Beherrschung von Strategien zum Umgang mit problem- und stressbelasteten Situationen. Kurz gesagt: Der Studienkompass wirkt!"

Weitere Informationen und einen Kommentar von Prof. Dr. Katja Driesel-Lange finden sich unter www.studienkompass.de/absolvierendenbefragung2023. Die Absolvierendenbefragung erweitert die Ergebnisse einer früheren wissenschaftlichen Evaluation der Förderung, die von 2007 bis 2014 mit der Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung durchgeführt wurde.

"Es freut uns sehr, dass die Ergebnisse der Absolvierendenbefragung unsere Wirkung bestätigen und die Förderung es den Jugendlichen ermöglicht, ihren Weg zu finden - einen Weg, der ganz unabhängig ist von ihrer Herkunft. Es zeigt sich deutlich, wie mehr Chancengerechtigkeit am Übergang von der Schule ins Studium und in die Ausbildung erreicht werden kann. Die jungen Menschen profitieren darüber hinaus auch Jahre später noch von bewusst getroffenen Entscheidungen, von erlernten Kompetenzen und von geknüpften Kontakten", so Dr. Ulrich Hinz, Programmleiter des Studienkompass bei der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw).

Podcastreihe zum Jubiläum

Die Absolvierendenbefragung wurde anlässlich eines Jubiläums durchgeführt: In diesem Jahr konnte der 5000. Stipendiat im Studienkompass begrüßt werden. Gefeiert wurde dieser Erfolg mit zahlreichen Alumni, Ehrenamtlichen und Partnern am vergangenen Freitag in Berlin. Anlässlich des Jubiläums wurde auch eine Podcastreihe, in der ebenfalls das Thema Chancengerechtigkeit im Vordergrund steht, veröffentlicht. Moderatorin Muschda Sherzada wirft mir ihren Gästen einen genauen Blick darauf, spricht mit ihnen über persönliche Erfahrungen und die Baustellen im Bildungssystem. Sechs Ausgaben sind bereits veröffentlicht, folgen wird auch noch ein Gespräch mit Bundesbildungsministerin und Studienkompass-Schirmherrin Bettina Stark-Watzinger. Mehr unter: www.studienkompass.de/zukunftstoene

Über den Studienkompass

Der bundesweit aktive Studienkompass setzt sich seit 2007 erfolgreich dafür ein, dass die Wahl des Bildungs- und Berufsweges nicht von der Herkunft bestimmt wird. Sie sollte sich nach den Interessen und Potenzialen des Einzelnen richten. Zielgruppe des Förderprogramms sind Jugendliche aus nichtakademischen Familien. Oft ist es für sie schwieriger, sich über die ganze Bandbreite an Möglichkeiten nach dem Abitur zu informieren. Um den für sich passenden Weg zu finden, müssen sie größere Hürden überwinden. Aktuell werden mehr als 1.150 Jugendliche bundesweit gefördert, rund 4.050 junge Menschen haben das Programm bereits erfolgreich durchlaufen. In den drei Jahren der Förderung erwarten die neuen Teilnehmenden zahlreiche Workshops, eine intensive Betreuung durch ehrenamtliche Mentorinnen und Mentoren sowie die Begleitung durch eine programmeigene App.

Der Studienkompass ist eine Initiative von Deutsche Bank Stiftung, Accenture-Stiftung, aim - Akademie für Innovative Bildung und Management Heilbronn-Franken und Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw). Hauptförderer sind die aqtivator gGmbH, die Joachim Herz Stiftung und die Karl Schlecht Stiftung.

Förderer des Studienkompass sind: Heinz Nixdorf Stiftung, Hans Hermann Voss-Stiftung, RAG-Stiftung, Gertrud und Hellmut Barthel Stiftung, PwC-Stiftung, Bundesverband Deutscher Stiftungen & Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit "Menschen stärken Menschen", PAI Partners, S&P Family Office, Unternehmensverbände im Lande Bremen und weitere.

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, ist Schirmherrin des Studienkompass.

Mehr Informationen unter: www.studienkompass.de

Pressekontakt:

Meike Ullrich, Bereichsleitung Kommunikation, Stiftung der Deutschen
Wirtschaft gGmbH, Breite Straße 29, 10178 Berlin Tel.: 030 278906-74,
E-Mail: m.ullrich@sdw.org

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