Inferno
Spiegel TV-Reportage
Montag, 7. Februar 2000, 23.00 Uhr
Berlin (ots)
Am 3. Februar 1945, um 10.39 Uhr heulten in der Reichshauptstadt die Luftschutzsirenen. Dreiundzwanzig Minuten später gingen die ersten Bomben überder Innenstadt nieder. Als die Bomberarmada nach einer knappen Stunde wiederabzog, waren über zwanzigtausend Berliner nicht mehr am Leben. Es war nicht der erste und nicht der letzte, es war nicht der schwerste und nicht der überraschendste Luftangriff, den das "Alliierte Bomberkommando" gegen das Reichsgebiet durchführte. Es war einer unter Tausenden. Die Spiegel-TV Reportage "Inferno" versucht, mit einer minutiösen Chronologie der Ereignisse das Grauen des Luftkrieges spürbar zu machen - mit Hilfe von Zeitzeugen, unbekanntem Archivmaterial, Recherche in deutschen, britischen und amerikanischen Archiven sowie Lokalterminen an Originalschauplätzen des damaligen Geschehens. Zu Wort kommen ehemalige amerikanische Bomberpiloten und deren damalige Gegner in den deutschen Jagdflugzeugen und an den Geschützen der Berliner Flaktürme. Berliner berichten von panischer Angst in den Bunkern und Bombenkellern; Feuerwehrmänner von hilfloser Ohnmacht. Der Schauspieler Michael Degen war als rassisch Verfolgter untergetaucht, erlebte den Angriff aus einem Versteck am Rande der Stadt und erzählt 55 Jahre später von seinen Gefühlen an diesem Vormittag, an dem die Innenstadtbezirke Mitte und Kreuzberg ihr historisches Antlitz verloren. Die Luftangriffe auf Dresden und Hamburg waren verheerender, aber der 3. Februar 1945 hatte eine Besonderheit: es traf unter anderem einen wirklich schuldigen Helfer Hitlers - den Blutrichter Roland Freisler.
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