"Kerner Spezial" aus Afghanistan: 71 Prozent der Deutschen sind für einen Rückzug der Bundeswehr
Unterföhring (ots)
Sie kämpfen für Deutschland - und setzen dabei ihr Leben aufs Spiel. Die Soldaten und Soldatinnen in Afghanistan dienen unserer Sicherheit. Doch der Bundeswehreinsatz am Hindukusch verliert bei der deutschen Bevölkerung an Rückhalt: 71 Prozent der Deutschen fordern einen Rückzug der Bundeswehr aus Afghanistan laut einer aktuellen forsa-Umfrage im Auftrag von SAT.1. Im Vergleich zum April 2010 ist das eine Steigerung um 9 Prozentpunkte.
Johannes B. Kerner: "Die Lage in Afghanistan ist ein wichtiges Thema. Deshalb machen wir diese Sendung. In dem Jahr mit den höchsten Verlusten der Isaf-Schutztruppe darf das Thema in Deutschland nicht in Vergessenheit geraten. Wir wollen vor Ort zeigen, wie das Leben der Soldaten im Krisengebiet tatsächlich ist."
Im "Camp Marmal" in Masar-e Sharif spricht Johannes B. Kerner mit Bundesverteidigungsminister Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg, Hauptfeldwebel Steffen Plange (37), Rettungsassistentin Melinda Schuster (25) sowie ABC (Atomar-Biologisch-Chemisch)-Abwehrzugführerin Jeanette Aue (28), um von den deutschen Soldaten zu erfahren, mit welchen Ängsten und Gefahren sie sich täglich am Hindukusch auseinandersetzen müssen. "Kerner"-Reporter zeigen, wie die Soldaten mit ihren Kampf gegen die Taliban umgehen und die Trauer um gefallene Kameraden verarbeiten. In der Sendung geht es auch darum, wie die Soldaten und Angehörigen gerade in der Weihnachtszeit mit der Trennung von den Liebsten zurechtkommen. Und wie schwer das Leben nach der Rückkehr in die Heimat ist.
Immer mehr Soldaten kommen traumatisiert aus Afghanistan zurück. Allein im ersten Halbjahr 2010 hat man 440 Soldaten mit der sogenannten Posttraumatischen Belastungsstörung - kurz PTBS - erfasst. Sebastian Züche (32) leidet an dieser Störung. Der Hauptmann kam körperlich unversehrt aus dem Afghanistan-Einsatz zurück, seelisch aber hat das Erlebte bei ihm tiefe Spuren hinterlassen.
Das "Kerner Spezial" am Donnerstag, 16. Dezember 2010, 23.15 Uhr aus dem "Camp Marmal" in Masar-e Sharif, in dem derzeit 2537 deutsche Soldaten stationiert sind. Abdruck/Zitate aus der forsa-Studie nur mit Sendehinweis.
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