Christoph Daum exklusiv im SAT.1-Interview zu den Drogenvorwürfen: "Da war nie etwas, da wird nie etwas sein."
Berlin (ots)
In einem exklusiv-Interview mit SAT.1 (Sendetermin: 3.10.2000, in "18:30") äußerte sich Leverkusens Trainer Christoph Daum erstmals zu den Vorwürfe des Bayern-Managers Uli Hoeneß:
"Mit so etwas konnte überhaupt niemand rechnen. Es geht nicht nur um mich, sondern um den deutschen Fußball. Alle, die in der Öffentlichkeit stehen, sollten sich eigentlich über die Tragweite irgendwelcher Vermutungen im Klaren sein.
Das wird jetzt auf einer anderen Ebene geklärt. Man muß da Matthias Prinz fragen, der in juristischen Dingen besser zu Hause ist."
Zu den in den Raum gestellten möglichen Verbindungen zu Drogen äußerte sich Christoph Daum: "Da war nie etwas, da wird nie etwas sein. Das ist ein Tabu-Thema, das im Spitzensport nichts zu suchen hat. Man sollte sich auch darüber im klaren sein, dass man eine Vorbildfunktion für die Jugend hat, dessen bin ich mir bewußt."
Uli Hoeneß hat den Bayer-Trainer auch mit Prostitution in Verbindung gebracht.
Christoph Daum: "Hier ist Uli Hoeneß gefordert. Alle Informationen, die mir zugekommen sind, hat er angeblich nicht gesagt. Jetzt müssen juristische Wege prüfen, wer wann was wie gesagt hat. Wenn es so sein sollte, dass er diese Dinge nicht erwähnt hat, dann muß er sich entsprechend öffentlich erklären."
Gab es die Möglichkeit eines persönlichen Gesprächs mit dem Bayern-Manager?
Christoph Daum: "Diese Möglichkeit hätte es sicherlich gegeben. Es ist nie auszuschließen, dass irgendwelche Neider mit irgendwelchen Vermutungen aufwarten, aber dort habe ich dann auch eine gewisse Verantwortung gegenüber dem Sport. Dann muß ich recherchieren; habe die Möglichkeit, anzurufen und Dinge zu klären. Bevor ich in die Öffentlichkeit gehe, muß ich diesen Weg wählen, sonst muß ich mir über die Konsequenzen und Tragweite meiner Aussagen im Klaren sein. Das war hier nicht der Fall. Deswegen gibt es hier leider nicht mehr die Möglichkeit des persönlichen Gespächs."
Der Vertrag mit dem DFB ist noch nicht unterschrieben. Kommt es jetzt zu Verzögerungen? Christoph Daum: "Der Vertrag hätte eigentlich schon unter Dach und Fach sein können. Aber wer sich juristisch auskennt, weiß, dass ein mündlicher Vertrag auch ein Vertrag ist. Der wurde per Handschlag geschlossen und von allen Seiten in der Öffentlichkeit dargestellt worden. Es gibt keine zeitliche Verschiebung, sondern wir haben Zeit mit dieser Sache. Alle Dinge, die jetzt hineininterpretiert werden, sind Spekulationen. Wenn wir jetzt hier ein Abkommen treffen und ich gebe mein Wort und meine Hand, dann braucht man meine Unterschrift nicht mehr. Für mich ist ein Wort wichtiger als eine Unterschrift."
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