Zweiteilige Dokumentation: Hinter Gittern, Tag für Tag - Das Leben in einer Justizvollzugsanstalt
Berlin (ots)
Spiegel TV-Reportage Teil I: Montag, 23. April 2001, 23.15 Uhr Teil II: Montag, 30. April 2001, 23.15 Uhr
Nur eine Betonwand trennt sie von der Gesellschaft, doch kein Ort der Welt ist weiter vom normalen Leben entfernt als eine Zelle im Knast. Auch wer "lebenslänglich" hinter Gitter muss, hat jeden Tag sein Leben neu zu bewältigen. Er geht einer Arbeit nach, kocht sich sein Essen und entspannt sich in der Freizeit: aber alles auf engstem Raum. Der Knast ist eine Welt für sich. Es gibt die "Lebendkontrolle" beim Wecken, die "Freistunde" statt Feierabend und nur Heimspiele für den anstaltseigenen Fußballverein. So erscheint mit jedem Tag im Gefängnis die Welt draußen ein bisschen fremder. Die Reportage "Hinter Gittern, Tag für Tag" beobachtet den Alltag in einer geschlossenen Justizvollzugsanstalt.
"Spiegel TV"-Autor Andreas Ammer hat die Bediensteten der JVA Uelzen bei ihren Rundgängen begleitet und die Gefangenen in ihren engen Zellen besucht. Da träumen Frauenmörder von der eigenen Familie, Neonazis kochen Spaghetti mit Albanern und Drogenhändler gehen unter erschwerten Bedingungen weiter ihrer Arbeit nach. Und während sich die Bürger draußen über die Fernseher in den Zellen und das hervorragende Freizeitangebot wundern, sprechen die Gefangenen selbst vom "Psychoknast".
Teil I - Montag, 23.04.2001, 23.15 Uhr
24 Stunden im Gefängnis: Hier ist jeder Tag wie der andere, am schlimmsten aber - so sagen die Gefangenen - ist der allererste: Einlieferung mit der berüchtigten "Grünen Minna", Abgabe des persönlichen Hab und Guts, Leibesvisitationen, der erste Blick in die Enge der Zelle, das erste Zuschlagen der Tür. In Folge I der zweiteiligen Reportage "Hinter Gittern, Tag für Tag" wird ein Gefangener bei der Einlieferung in die JVA Uelzen begleitet, werden die Bediensteten bei ihrem unendlichen Kampf gegen Drogen beobachtet und rechtskräftig verurteilte Mörder und Totschläger bei ihrer Tagesbeschäftigung verfolgt.
Teil II, Montag, 30.04.2001, 23.15 Uhr
Freizeit im Gefängnis: In Extremsituationen wie dem Gefängnisleben wird das Alltägliche zum Problem. Endlos liegen die zukünftigen Jahre vor dem inneren Auge der "Lebenslänglichen". Das Unterhaltungsangebot ist naturgemäß begrenzt - Fitnesscenter, Fernseher, Playstation gibt es dennoch für jeden Gefangenen. Trotzdem kommt es regelmäßig zur Randale. Höhepunkt jeder Knastwoche ist das samstägliche Spiel der Anstalts-Elf, die ausschließlich Heimspiele austragen darf gegen eine Mannschaft von "draußen". Ein Sicherheitsrisiko: Denn die Gefangenen feuern zwar auch ihre Mannschaft an, im Zentrum aber steht das Treffen mit Mitgefangenen und die Gelegenheit, heimlichen Geschäften nachzugehen.
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