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Lothar Matthäus fühlt mit 'Trap' und Italien: "Italiener bei der WM ganz klar benachteiligt"

Berlin (ots)

Nachdem Fußball-Italien bei der WM 2002 viel
einstecken musste, wird nun ausgeteilt. Im Fadenkreuz der Wut: Die
Schiedsrichter, die FIFA und der Schütze des Golden Goals für
Südkorea, Jung-Hwan Ahn. Im Interview mit Oliver Welke zeigte
Rekordnationaler und Ex-Inter-Spieler Lothar Matthäus in "ran -
WM-Fieber" Verständnis für das Land, dem er sich eng verbunden
fühlt...
Sie bleiben WM-Rekordnationalspieler mit 25 Spielen, denn Paolo
Maldini hat sich mit 23 Einsätzen aus dem Turnier verabschiedet.
Waren Sie erleichtert?
"Das war für mich das einzig Positive an diesem Spiel. Seit meiner
Zeit bei Inter bin ich Italien-Fan, Trapattoni und ich haben immer
sehr gut zusammengearbeitet, Paolo Maldini kenne ich privat sehr gut.
Ich hätte es ihm auch gegönnt. Aber er ist ja erst 33, ich war noch
mit 37 bei einer WM."
Die Italiener tun Ihnen schon Leid, oder?
"Ja, ich habe in Italien gespielt, habe viele italienische
Freunde, auch hier in München, und die leiden natürlich, wenn ihre
Mannschaft ausscheidet, teilweise auch unglücklich."
Die Italiener beißen nun um sich. Erstes Opfer war der
südkoreanische Torschütze Ahn, dessen Vertrag bei Perugia nicht mehr
verlängert wird. Perugias Präsident Gaucci hat gesagt: "Ahn wird nie
mehr einen Fuß auf italienischen Boden setzen." Was sagen Sie dazu?
"Ich kenne Herrn Gaucci nicht, aber wenn er das wirklich gesagt
hat, sollte man mal nachfragen, ob er morgen nicht einen Arzt
aufsuchen will. Ich habe gegen Italien auch gute Spiele gemacht und
durfte jedes Mal wieder einreisen."
Warum reagieren die Italiener nun so? Ist das nur eine
Temperamentsfrage?
"Nein, wir haben alle gesehen: Italien ist nicht gerade bevorzugt
behandelt worden. Es wurden klare Tore aberkannt, schon in der
Vorrunde. Und auch am Dienstag waren einige Entscheidungen sehr
zweifelhaft. Wir Deutschen würden uns auch ärgern, wenn wir so
ausscheiden würden. Man sollte jetzt nicht sagen: 'Die Italiener sind
schlechte Verlierer.' Man hat die Italiener bei dieser WM ganz klar
benachteiligt."
Glauben Sie, dass Giovanni Trapattoni als Nationaltrainer zu
halten ist?
"Man sollte jetzt einen klaren Kopf behalten und nicht gleich den
Rücktritt fordern. Giovanni Trapattoni lebt Fußball, ist
hundertprozentig dabei. Ich würde seinen Rücktritt bedauern, weil er
für den Erfolg steht. Ihn für alles verantwortlich zu machen, wäre
nicht korrekt."
Jörg Kanzler
Sat.1 Kommunikation/PR
Telefon 030 - 2090 2308 / Fax 030 - 2090 2310
e-mail  joerg.kanzler@sat1.de

Original content of: SAT.1, transmitted by news aktuell

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