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Spiegel TV-Reportage
Montag, 28. Juli 2003, 22.45 Uhr

Berlin (ots)

Feuersturm - Hamburg, Juli 1943
Der 27. Juli 1943 ist ein ungewöhnlich warmer Sommertag. Auch
abends sinken die Temperaturen kaum unter 30 Grad. Aus den engen
Häuserschluchten des Hamburger Arbeiterviertels Hammerbrook zieht es
die Menschen in Parks, Kneipen und an die Kanäle, die den
dichtbesiedelten Stadtteil durchziehen. Seit Monaten spüren auch die
Hamburger eine Intensivierung des Luftkrieges gegen Nazideutschland.
Gerade zwei Nächte zuvor sind die westlichen Stadtteile Eimsbüttel
und Altona sowie der Hafen schwer getroffen worden. Doch keiner ahnt,
dass nur Stunden später auf den Straßen Hammerbrooks ein Inferno
losbrechen wird, an dessen Ende die totale Zerstörung fast des
gesamten Hamburger Ostens stehen wird - mit Zehntausenden von Toten.
Mit drei nächtlichen Großangriffen im Juli 1943 setzten
Bomberflotten der Royal Air Force einen Plan in die Tat um, dessen
erklärtes Ziel es war, die zweitgrößte deutsche Stadt aus der Luft
dem Erdboden gleich zu machen. Dass die so genannte Operation
"Gomorrha" allerdings auf so verheerende Weise erfolgreich sein
würde, hatten nicht einmal die Planer im britischen "Bombercommand"
für möglich gehalten. Begünstigt durch wochenlange Hitze und
Trockenheit standen bereits kurz nach dem ersten Bombenabwurf um 1.00
Uhr zwei ganze Straßenzüge in Flammen. Einzelne Brände vereinten sich
in rasender Geschwindigkeit zu einem Feuersturm, der zeitweise
Orkanstärke erreichte. Rettungskräfte konnten weder löschen noch
bergen, Passanten sich nicht mehr auf den Beinen halten. Menschen
verbrannten auf offener Straße oder erstickten in den
Luftschutzkellern. Kilometerlange Straßenzüge wurden zu Schutthalden,
die auch nach Tagen noch glühten.
Zum 60. Jahrestag der Hamburger Juli-Katastrophe hat SPIEGEL
TV-Autor Michael Kloft nicht nur Zeitzeugen wie den ehemaligen
Bundesminister Hans Apel, den Schriftsteller Ralph Giordano, den
Liedermacher Wolf Biermann und andere Überlebende des Feuersturms
befragt. Er entdeckte auch bislang nicht veröffentlichtes Film- und
Fotomaterial - großenteils in Farbe, das den apokalyptischen
Schrecken jener Julinächte eindrucksvoll dokumentiert. Und er sprach
mit britischen Piloten über ihren Einsatz, der schon damals - auch in
England - nicht unumstritten war.

Kontakt:

Helga Hörnle
Sat.1 Kommunikation/PR
Telefon +49 (030) 2090-2385 / Fax +49 (030) 2090-2337
e-mail helga.hoernle@sat1.de
Bildmaterial über Sat.1 per ISDN: Telefon +49 (030) 2090-2390 oder
-2395

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